Ein Klassiker im neuen Gewand

„Eine Weihnachtsgeschichte“ – Charles Dickens, Lisa Aisato

Woow Books, erschienen am 14. September 2023, Preis 26,00 € [D], Gebundene Ausgabe, ab 8 Jahren, 152 Seiten, ISBN:  978-3-03967-002-4hier geht’s zum Buch

Über viele viele Jahre hinweg hatte ich als Kind einen Lieblingsfilm, den ich immer zu Weihnachten angesehen habe: Die Muppets Weihnachtsgeschichte. Es mag naiv klingen, aber es war mir wohl eine ganze Zeit lang nicht wirklich bewusst, dass es sich dabei um Charles Dickens‘ „Eine Weihnachtsgeschichte“ handelte, die von der Muppet Show kindgerecht inszeniert wurde.

Später lernte ich den wohl bekanntesten englischen Klassiker der Weihnachtszeit peu a peu kennen, habe ihn aber nie wirklich komplett am Stück gelesen. Als ich dann von dieser Prachtausgabe erfuhr, sah ich meine Gelegenheit und packte sie am Schopf. Denn die Neuübersetzung vom 1843 erstmals erschienenen Klassiker kommt nun mit atemberaubenden Bildern daher, deren Wirkung und Sogkraft nicht von der Hand zu weisen sind. Es sind die faszinierenden Illustrationen von Lisa Aisato, die dieser Ausgabe innewohnen und die Lektüre zu einem wahren Leseerlebnis machen.

„Pah“, sagte Scrooge. „Humbug!“ „Weihnachten und Humbug, Onkel?, fragte Scrooges Neffe. „Das wird doch wohl nicht dein Ernst sein?“ „Doch“, sagte Scrooge. „Fröhliche Weihnachten! Mit welchem Recht bist du denn fröhlich? So arm, wie du bist!“ „Hör doch auf“, erwiderte der Neffe lachend. „Mit welchem Recht bist du so verdrießlich? Aus welchem Grund bist du so grießgrämig? So reich, wie du bist!“

Zitat, Seite 14/16

Nun tauchte ich also erstmals komplett ein, in diese zeitlose Geschichte über den gierigen alten Griesgram Ebenezer Scrooge, der Weihnachten so sehr verabscheute, dass er am Heiligen Abend alleine vor seinem erloschenen Kamin saß, während die Häuser ringsum um ihn herum von Menschen, Liebe und Weihnachtszauber erfüllt waren. Er wäre an diesem Abend wohl zeitig ins Bett gegangen, wäre ihm in dieser Nacht nicht der Geist seines alten verstorbenen Partners Jacob Marley erschienen, um ihn drei Boten anzukündigen, die mit ihm auf eine Reise durch Nacht und Zeit gehen.

Eine Reise, die ihn in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft blicken und erstmals an seiner unmenschlichen Einstellung und seinem fehlenden Mitgefühl für andere zweifeln lassen. Denn plötzlich erkennt Scrooge, dass nichts so ist, wie es auf Anhieb scheint und dass es sich lohnt, in Nächstenliebe zu investieren.

Ich kann gar nicht sagen, welche von Aisatos Inszenierungen ich in diesem Prachtband am meisten feiere, ob es der der unausstehliche Scrooge ist, dessen Antlitz anfangs von den harten und strengen Zügen des Argwohns und Geizes erfüllt ist und sich im Verlauf der Geschichte langsam aber sicher erweicht; den wohlgenährten ausgelassen das Tanzbein schwingenden alten Herrn Fusselschopf und seiner Herrin; der imposante Geist des Weihnachtsfestes, der in kulinarischer Üppigkeit eingebettet ist oder der Sohn von Scrooges Buchhalter, der arme kleine Tiny Tim, dessen Anblick so herzerweichend ist, dass mir nahezu die Tränen über die Wangen liefen. All diese Figuren und noch viel mehr machten die Lektüre von Gabriele Haefs‘ Übersetzung, die die Tonalität ihrer Zeilen aufs Vortrefflichste dem Werk anpasste, in Zusammenspiel mit den berauschenden Illustrationen von Lisa Aisato zu einem so magischen Unterfangen, dass ich sie jedem ans Herz legen möchte: Jung und Alt, Groß und Klein, sicher aber mit dem nötigen Mut und der Stärke im Gepäck, die es beim Anblick so manch furchteinflößender oder trauriger Gesell*innen in dieser Geschichte und der vollständigen Erfassung des Inhaltes bedarf.

Es ist die Nächstenliebe, die nicht nur an Weihnachten, sondern auch in Charles Dickens‘ Geschichte im Mittelpunkt steht. Das Reflektieren, das sich Besinnen und der Mut zur Veränderung, der sich auszahlt. Das Sich selbst nicht so wichtig nehmen, wohl aber die Not der anderen. Die Tatsache, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann und dass die Kraft der Freundschaft, Liebe und das Miteinander wahre Wunder bewirken können.

„Scrooge hielt Wort, und wie! […] Er wurde ein guter Freund, ein guter Herr, ein guter Mann, wie es in der guten alten Stadt kaum einen zweiten gab, oder in irgendeiner anderen guten alten Stadt, einem Dorf, einem Weiler in der guten alten Welt. Einige lachten über diese Veränderung, aber er ließ sie lachen und achtete nicht weiter darauf, denn er war klug genug, um zu wissen, dass auf diesem Erdball nichts passiert, ohne dass irgendwer darüber lacht. […] Sein Herz lachte, und für ihn war das mehr als genug.“

Zitat, Seite 142/143

Lisa Aisoto beschert uns mit Woow Books dieses Jahr Charles Dickens‘ Klassiker im prächtig schillerndem Gewand, das schon beim ersten Anblick mächtig zu beeindrucken versteht. Die Neuauflage des Klassikers macht sich nicht nur hervorragend unter dem Weihnachtsbaum , sondern lässt sich auch noch gut als Geschenk zu Neujahr lieben Menschen an die Hand geben. Ich wünsche euch noch besinnliche (Vor)Weihnachtstage!

Wie Frieda Weihnachten rettet #kinderbuchadvent + Giveaway

„Friedas Weihnachten“ – Claudia Skopal, Dorothea Blankenhagen

Vermes-Verlag, erschienen am 01. September 2023, Preis 16,00 € [D], Gebundene Ausgabe, ab 4 Jahren, 32 Seiten, ISBN:  978-3903300774, hier geht’s zum Buch

Als sich Frieda als Assistentin des Christkinds bewirbt, ist ihr nicht klar, wieviel Arbeit dahintersteckt. Als das Christkind noch unvorhergesehen krank wird, hängt es allein an Frieda, den Kindern ein tolles Weihnachtsfest zu bescheren. Zum Glück findet sie in Sebastian Sternschweif einen Retter in der Not. Er weiß, was zu tun ist. Denn er hat sich während der 530 Weihnachten, bei denen er dem Christkind geholfen hat, alles feinsäuberlich aufgeschrieben, was es für ein perfektes Weihnachten braucht.

Die vielen Wunschzettel müssen in die Weihnachtswerkstatt gebracht, Christbäume geschmückt und die Erde für ein weißes Weihnachten mit Schnee bedeckt werden. Außerdem müssen Plätzchen gebacken und die Schlitten zur Abfahrt vorbereitet werden. Gemeinsam gelingt es ihnen, bis Heilig Abend alles fertig zu machen. Was anfangs unmöglich schien, nimmt einen ganz natürlichen Lauf und als das Christkind sich doch schneller erholt als gedacht, steht dem perfekten Weihnachtsfest nichts mehr im Weg.

Wie ein Mädchen für ein Weihnachtswunder sorgt

„Weihnachten ist doch die Zeit der Wunder.“

Weihnachtsbücher gibt es viele. Doch die meisten erzählen Geschichten, in dem der Weihnachtsmann im Mittelpunkt steht und nicht das Christkind. Dabei gilt das Christkind seit vielen Jahren als Symbolfigur des Weihnachtsfestes. Dem Brauchtum zufolge bringt es den Kindern die Weihnachtsgeschenke, ohne dabei gesehen zu werden. Die ursprünglich protestantische Tradition ist wohl überwiegend in christlichen Gegenden verbreitet.

Auch bei mir zuhause kam immer das Christkind. Lediglich das verheißungsvolle Klingeln des Weihnachtsglöckchens hat mir seine Ankunft angekündigt und mir Zugang zu dem festlich geschmückten Wohnzimmer und dem von Geschenken umgebenen Weihnachtsbaum gewährt. Nie habe ich es zu Gesicht bekommen, immer ist es aus dem geöffneten Fenster entwischt, bis wir den Raum betraten. Das hat zu einem großen Teil für die Magie und den Zauber gesorgt, von der Heilig Abend für mich bis heute erfüllt ist. 

Auch im Bilderbuch „Friedas Weihnachten“ ist es das Christkind, das für die Bescherung sorgt. Nun ja, eigentlich. Denn es wird ganz unvorhergesehen krank und Frieda Fröhlich muss einspringen. Mit der Hilfe des erfahrenen Sebastian Sternschweif gelingt es ihr, alles fertig zu bekommen und so kann das gesundete Christkind rechtzeitig seinen Schlitten besteigen und mit den Geschenken zu den Kindern auf die Erde fliegen. 

„Übrigens“, sagte er stolz, „schenken wir den Kindern, die sich Spielzeug wünschen, immer ein Buch dazu und den Buchwürmern Gummistiefel, damit sie mal rauskommen. Und den Abenteurern legen wir eine Karte fürs Kindertheater unter den Baum.“

Was mich an dieser Geschichte so verzaubert, ist nicht nur der Fakt, dass hier das Christkind zum Einsatz kommt, sondern auch, dass die Geschichte von so vielen liebevollen Details lebt, die nicht nur in den farbenfrohen und stimmungsvollen Illustrationen von Dorothea Blankenhagen zu finden sind, sondern auch in den sehr einfallsreichen und wunderbaren Zeilen von Claudia Skopal. Ganz besonders entzückt hat mich die Tatsache, dass die Kinder zu ihrem Wunschspielzeug immer ein Buch obendrauf bekommen. Was für ein herrlicher Gedanke es doch ist, die Kinder mit Büchern zu beschenken, die es auch für meine Räubertochter immer als zusätzliches Sahnehäubchen obendrauf gibt. Auch die Idee, dass die Engel für Plätzchennachschub zu Heilig Abend sorgen, finde ich ganz reizend. Denn wer kennt es nicht, dass bis zum 24. Dezember alle Plätzchen aufgeknabbert und die Keksdosen bis auf ein paar Krümel leer sind!?

„Da die meisten Familien ihre selbst gebackenen Kekse bis zum 24. Dezember aufgegessen haben, bringen die Engel zu Weihnachten immer ein paar mit und legen sie unter den Baum.“

„Friedas Weihnachten“ lebt von Nächstenliebe, Zusammenhalt und weihnachtlichem Zauber. Das Bilderbuch sorgt nicht nur für unterhaltsame Lesestunden in der (Vor)Weihnachtszeit, sondern schürt auch gehörig die Vorfreude auf Heilig Abend. Gepaart mit einem köstlichen Keksrezept für Friedas himmlische Schokotaler weiß dieses Buch Groß und Klein zu verzaubern. Auf dass es an Weihnachten Bücher wie dieses regnet!

Eine Verlosung im Rahmen des Kinderbuchadvents

Heute öffnet sich bei mir das neunte Türchen im Rahmen des Kinderbuchblogger Adventskalenders von Kinderbuch-Detektive, weshalb ich ein von Dorothea Blankenhagen signiertes Exemplar von Friedas Weihnachten an euch verlosen darf.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir bis Montag, 11.12.23, 23:59 Uhr zu verraten, welche Plätzchen ihr zu Weihnachten am liebsten knuspert (gerne auch mit entsprechendem Rezept).

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von  Dorothea Blankenhagen zur Verlosung zur Verfügung gestellt.]

[Der Versand des Gewinns erfolgt durch mich. Aus diesem Grund ist das Gewinnspiel für Leser*innen aus Deutschland begrenzt.]

Weihnachten ist Märchenzeit #Vorleseadvent + Giveaway

„Deutsche Weihnachtsmärchen zum Lesen und Vorlesen“

Wunderhaus Verlag, erschienen am 10. Oktober 2023, Preis 14,00 € [D], gebundene Ausgabe, ab 4 Jahren, 56 Seiten, ISBN: 978-3-96372-083-3, hier geht’s zum Buch

„Weihnachten ist Märchenzeit voller Geborgenheit und Weihnachtszauber.“

Es ist die magische (Vor)Weihnachtszeit, die uns wie keine andere zu gemeinsamen Lesestunden mit unseren Kindern einlädt. Eingekuschelt unter einer wohlig warmen Decke, lassen wir uns den Duft von Tannennadeln und Punsch um die Nase wehen und uns bei flackerndem Kerzenlicht oder tanzendem Kaminfeuer und dem glitzernden Weihnachtsbaum davontragen. Von Geschichten, die uns Geborgenheit und Zauber schenken. Die uns umschließen wie ein weiches Kissen und unsere Herzen wohlig wärmen.

Die klassischen deutschen Märchen dieses Bandes richten sich vor allem an kleinere Zuhörer*innen und Leser*innen, um ihnen u.a. von den Träumen eines Tannenbaums, von den Winterabenteuern des kleinen Lüttjemanns und dem Weihnachtsfest der Mäuse zu erzählen. In diesem Märchenschatz werden allerhand Weihnachtswunder wahr, die uns fremde Blickwinkel einnehmen und uns von unserer Fantasie davontragen lassen. 

Von Tieren, Tannen & Fabelwesen

Es sind die vielen Rollen, in die Kinder in diesen fantasievollen Geschichten schlüpfen dürfen, die uns auf Anhieb verzaubert haben. Der driste Garten, der sich vom Weihnachtsfest ausgegrenzt fühlt und doch ganz unverhofft mit Kappen, Mäntel und einer Decke aus Schneeflocken versorgt wird; der kleine Tannenbaum, der sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Weihnachtsbaum zu sein und nicht vom heiligen Nikolaus, wohl aber von einem kleinen Wicht mit Moosröckchen beachtet wird oder die Mäuse, die hinter dem kleinen Loch in der Türschwelle ein berauschendes Weihnachtsfest feiern und so manche Spuren hinterlassen.

Dieser Märchenschatz weiß Groß und Klein zu verzaubern. Eingebettet in die wunderbaren Illustrationen von Natalie Grebtsova erwachen sechs deutsche Märchen und ihre magischen Szenerien zum Leben und sorgen für jede Menge Unterhaltung und Spaß beim (Vor)lesen. Die Geschichten fallen ganz unterschiedlich lang aus, erstrecken sich in der Regel auf 4- 10 Seiten und lassen sich durch die kindgerechten Zeilen inhaltlich gut erfassen. Die liebevoll gestaltete Aufmachung des Buches sorgt für strahlende Kinderaugen und der mit Goldfolie versehene Titel verleiht dem Regal mit Weihnachtsbücher einen gewissen Glanz. Die Märchen eignen sich gut als Lektüre vor dem Zubettgehen, unter dem Weihnachtsbaum oder auch in Kindergärten.

Die Märchen dieses Bandes

Der Schnee, Sophie Reinheimer

Der kleine Tannenbaum, Manfred Kyber

Lüttjemann und Püttjerinchen, Hermann Löns

Weihnachten in der Speisekammer, Paula Dehmel

Die Weihnachtswiese, Gerdt von Bassewitz (aus dem Märchen „Peterchens Mondfahrt“)

Der Traum, A. H. Hoffmann von Fallersleben

Eine Verlosung im Rahmen des Vorleseadvents

Heute öffnet sich bei mir das fünfte Türchen im Rahmen der Aktion #vorleseadvent von Steffie alias @kleinerleser, weshalb ich ein Exemplar von „Deutsche Weihnachtsmärchen zum Lesen und Vorlesen“ an euch verlosen möchte.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir bis Donnerstag, den 07.12.2023 bis 23:59 Uhr euer allerliebstes Märchen in einem Kommentar zu verraten, das ihr insbesondere an Weihnachten gerne lest oder euren Kindern vorlest. 

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Wunderhaus Verlag als Rezensions- und Verlosungsexemplar zur Verfügung gestellt.]

[Der Versand des Gewinns erfolgt durch den Wunderhaus Verlag. Zu diesem Zweck (und nur dazu) gebe ich die Adresse der Gewinnerin/des Gewinners an den Verlag weiter.]

Wenn aus Fremden Verbündete werden #kinderbuchadvent + Giveaway

„Bergkristall – Der heilige Abend“ – Adalbert Stifter, Anita Sansone Cotti, Maja Dusikova

Bohem Press, erschienen am 16. September 2021, Preis 16,95 € [D], Gebundene Ausgabe, ab 3 Jahren, 32 Seiten, ISBN: 978-3-85581-580-7, hier geht’s zum Buch

Es ist die Geschichte zweier Bergdörfer, die sich fremd und nur durch zwei Kinder miteinander verbunden sind. Während Sanna und Konrad mit ihren Eltern in Gschaid auf der einen Seite des Berges wohnen, leben die Großeltern in Millsdorf auf der anderen. An einem sehr milden Heilig Abend dürfen sich die Kinder alleine auf den langen Weg über den Pass zu den Großeltern machen, um Weihnachtswünsche zu überbringen.

Mit allerlei Weihnachtsgaben im Gepäck, treten die Geschwister den Heimweg an. Doch sie geraten in einen Schneesturm und kommen vom Weg ab. Als die Dunkelheit hereinbricht, suchen sie Schutz in einer Höhle. Sie essen und trinken alles, was ihnen die Großeltern mitgegeben haben, um gegen den Hunger und die Müdigkeit anzukämpfen. Es ist das Leuchten eines Sterns, der sie um Mitternacht an den Weihnachtstag erinnert. Denn das Glockengeläut im Tal findet leider nicht den Weg zu ihnen ins Hochgebirge.

Unterdes lässt die gemeinsame Suche nach den vermissten Kindern die beiden entzweiten Gemeinden zueinander finden und aus Fremden Verbündete werden.

Ein Weihnachtsklassiker in neuem Gewand

Adalbert Stifters Bergkristall gehört sicher zu den Klassikern der Weihnachtsgeschichten. Die Geschichte, die 1845 erstmals in der Zeitschrift Die Gegenwart erschienen ist, damals noch unter dem Titel Der heilige Abend, fand über die Jahre in unterschiedlichstem Gewand den Weg zur Veröffentlichung. Die mir bekannteste Version ist die im Verlag Urachhaus erschienene Ausgabe, die sich an Kinder ab 5 Jahren richtet und von Maren Briswalter illustriert ist.  Nun ist bei Bohem Press eine gekürzte Neufassung des Klassikers erschienen, die die Geschichte auch einer jüngeren Leserschaft zugänglich machen soll.

Schon lange hatte ich das Bilderbuch für meine 4-jährige Räubertochter und mich im Visier. Ich hatte die Lektüre aufgrund des Textumfangs und des Inhalts jedoch vorerst noch auf später vertagt. Als ich das wunderbare Cover der Neuauflage sah, wurde mir direkt warm ums Herz. Die Coverillustration von Maja Dusikova hat mich auf Anhieb entzückt. Dass es sich dabei um die bereits anvisierte Geschichte von Adalbert Stifter handelt, habe ich anfangs gar nicht realisiert. Die vorliegende Ausgabe wurde von Anita Sansone Cotti gekürzt und in Würdigung des Originals auf traditionelle Weise nacherzählt. Die mit der Schweizer Autorin befreundete Illustratorin Maja Dusikova hat die Geschichte schon als kleines Mädchen geliebt und sich seit jeher gewünscht, sie eines Tages selbst malen zu dürfen. Mit ihren wunderschönen Bildern mit nostalgischem Touch hat sie ihre Liebe zu der Geschichte wunderbar zum Ausdruck gebracht. 

Der Verlag empfiehlt die Neufassung des Klassikers für Kinder ab 3 Jahren, in meinen Augen kann man sich aber auch mit der gekürzten Fassung gut und gerne noch ein weiteres Jahr Zeit lassen. Im direkten Vergleich zur anvisierten Urachhaus-Ausgabe kommt die Ausgabe mit weitaus weniger Text und großformatigeren Illustrationen daher, bei der gemeinsamen Lektüre mit meiner Tochter stelle ich jedoch fest, dass der Umfang des Textes nach wie vor nicht zu unterschätzen ist und ich nur in besonders wachen Momenten ihre volle Aufmerksamkeit für mich und die Geschichte gewinnen kann. 

Das Bilderbuch bietet viel Anlass für gemeinsame Gespräche. Dass sich Kinder in dem Alter ganz alleine ohne Eltern auf einen so langen und gefährlichen Weg über einen Berg machen dürfen, hat Emma schon sehr erstaunt. Aufgrund ihrer Bergerfahrung wusste sie jedoch auf Anhieb um die Schwierigkeit von steilen Stellen und der Gefahr, die manchmal vom Berg ausgeht. Es ist ganz wunderbar mit anzusehen, wie sich Sannas Bruder Konrad in dieser misslichen Lage behauptet, wie er Mut, Vernunft und einen klaren Kopf beweist, wie er sich die Umgebung und einige Wegpunkte einprägt, um nicht die Orientierung zu verlieren, trotz allem aber nicht die Hoffnung verliert, als das rot angestrichene Schild  einer Unglücksstelle am Höhepunkt des Passes später vollends im Schnee verschwindet. Er sorgt für seine kleine Schwester, lässt sie sich an seiner Tasche festhalten und lässt sie das bittere Kaffeekonzentrat trinken, damit sie nicht einschläft und in der Dunkelheit erfriert. 

Die Geschichte der anfangs entzweiten Gemeinden, die sich später zusammentun, um zusammen die vermissten Kindern zu finden, zeigt wiederum wie Empathie und Nächstenliebe letztendlich über Skepsis und Fremdenfeindlichkeit siegt. Sowohl inhaltlich als auch illustratorisch ist dieses Bilderbuch daher eine Perle.   

Eine Verlosung im Rahmen des Vorleseadvents

Heute öffnet sich bei mir das fünfzehnte Türchen im Rahmen des Kinderbuchblogger Adventskalenders von Kinderbuch-Detektive, weshalb ich ein Exemplar von der verkürzten Neuauflage Bergkristall an euch verlosen möchte.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir bis Donnerstag, 16.12.21, 23:59 Uhr zu verraten, in welcher Situation eure Kinder bislang Mut/Vernunft/einen klaren Kopf bewiesen haben.

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von  Bohem Press als Rezensions- und Verlosungsexemplar zur Verfügung gestellt.]

[Der Versand des Gewinns erfolgt durch den Verlag. Zu diesem Zweck (und nur dazu) gebe ich die Adresse der Gewinnerin/des Gewinners an den Verlag weiter.]

Kleine Schneeflocke – #Kinderfreuden zum #Vorleseadvent + Giveaway

„Kleine Schneeflocke“ – Benji Davies, Ebi Naumann

Aladin Verlag, erschienen am 28. September 2021, Preis 15,00 € [D], Gebundene Ausgabe, ab 4 Jahren, 32 Seiten, ISBN: 978-3-8489-0196-8, hier geht’s zum Buch

Es sind zwei Geschichten, die Benji Davies in seinem Bilderbuch „Kleine Schneeflocke“ miteinander verwebt: die einer kleinen widerspenstigen Schneeflocke, die nicht landen will, und die eines kleinen Mädchens namens Noëlle, das sich Schnee herbeisehnt und von einem glitzernden Weihnachtsbaum träumt.

Und während Noëlle auf dem Nachhauseweg mit ihrem Großvater in den Schaufenstern der Stadt die prachtvollsten Weihnachtsbäume bestaunt, muss für sie ein kleiner Tannenzweig als Baum herhalten, den sie auf der Straße aufliest, eintopft, schmückt und auf ihr Fensterbrett stellt.

Wie gut, dass sich seine Spitze als idealer Rastplatz für die fliegende Schneeflocke entpuppt, die dort als glitzernder Schneestern ihrem weiteren Fall entkommt.

Wenn kleine Dinge Großes bewirken können

„In einer Winternacht, hoch oben am Himmel, wurde eine Schneeflocke geboren. Sie tanzte zwischen den Wolken, hüpfte, sprang und wirbelte umher. „Huuiiiiiiiii!“ Sie jubelte und jauchzte. Doch schon bald begann sie hinabzusinken. „Ich will nicht nach unten fallen“, sagte die kleine Schneeflocke.“

Die Bücher von Benji Davies sind seit „Nick und der Wal“ aus unseren Regalreihen nicht mehr wegzudenken. Wir lieben den unverkennbaren Davies-Stil, die liebevollen Geschichten, die er mit seinen Bildern erzählt und die wertvollen Botschaften, die er mit ihnen transportiert. Die Freude war daher groß, als der Illustrator uns letztes Jahr seine winterliche Geschichte „The Snowflake“ geschenkt hat. Ein Bilderbuch, das seitdem im Original bei uns wohnt und nun dank Ebi Naumann auch als poetische deutsche Übersetzung verfügbar ist. Heute möchte ich euch die Geschichte um die „Kleine Schneeflocke“ ans Herz legen. 

Weihnachtsbücher gibt es wie Sand am Meer. Doch oft geht es darin gar nicht mehr um das, was Weihnachten wirklich ausmacht, sondern vielmehr um die Geschenke, die zuhauf unter dem Weihnachtsbaum Platz finden. Natürlich habe ich es als Kind geliebt, Geschenke auszupacken, tue es heute noch. Aber Weihnachten, das ist für mich in erster Linie Zusammenhalt, es ist die gemeinsame Zeit mit den Liebsten, es ist das Glück der kleinen Dinge, der Zauber, der oft schon in einer flackernden Adventskerze, im glitzernden Weihnachtsbaum oder im leise herabrieselnden Schnee zu den Feiertagen verborgen liegt. Die Magie, die in der Luft liegt und sich mit dem Duft von Mandarinen, Zimt und selbstgebackenen Plätzchen paart. Und dann geraten einem manchmal Bilderbuchperlen in die Hände, die einen nicht nur tief in der Seele berühren, sondern auch genau das in sich tragen: das Glück der kleinen Dinge. „Kleine Schneeflocke“ ist so eines…

„Dann, nicht weit weg von zu Hause, lag ein kleiner Zweig am Straßenrand. „Mein eigener kleiner Baum“, sagte Noëlle.“

Für Noëlle ist Weihnachten anders als für andere Familien. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrem Großvater in armen Verhältnissen. Einen Weihnachtsbaum können sie sich nicht leisten. Als Noëlle auf der Straße einen kleinen kümmerlichen Tannenzweig aufklaubt, wächst der Wunsch in ihr, daraus ihren eigenen kleinen Weihnachtsbaum zu machen. Liebevoll topft sie ihn zuhause ein, schmückt ihn und schenkt ihm auf ihrem Fenstersims einen schönen Platz. Doch irgendetwas fehlt ihm noch zu seinem Glück. Gleichzeitig wirbelt eine kleine Schneeflocke vom Himmel, die alles andere als glücklich ist, immer weiter nach unten zu fallen. Doch ihr bleibt nichts anderes übrig und so hält sie Ausschau nach einem ganz besonderen Platz für sich. Und immer dann, wenn sie zum Landen ansetzt, trägt eine Böe sie weiter, bis sie bei Noëlle auf dem Fensterbrett landet.

„Noëlle stellte den Baum nach draußen, wo sie ihn sehen konnte. Sie hoffte, auf seinen kleinen Zweigen würde bald auch noch echter Schnee liegen.“

Es ist selbstgebastelter Schmuck und ein paar Schneeflocken aus Papier, mit denen Noëlle ihren kleinen Tannenzweig und ihr Fenster verschönert. Doch sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihr Zweig bald noch von Schnee bedeckt ist. Und als sie schlafen geht, wird sie das Gefühl nicht los, dass ihrem Baum noch etwas wichtiges fehlt. Es ist wohl ein Wink des Schicksals, das die kleine Schneeflocke über Nacht auf der Spitze des Zweiges Platz findet und von da an als Weihnachtsstern glänzen darf. Sie war für Noëlle bestimmt.

Benji Davies schenkt uns mit „Kleine Schneeflocke“ eine atmosphärische Weihnachtsgeschichte, die nicht nur wunderbar anheimelnde Winter- und Weihnachtsszenerie, sondern auch eine wundervolle Botschaft in sich birgt: dass auch kleine Dinge ganz Großes bewirken können!

Da wir bereits das englische Original besitzen, durfte die kleine Schneeflocke zu meiner kleinen Bilderbuchtesterin Luisa ins heimatliche Franken fliegen.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Luisas Urteil:

©instagram.com/marymagmuc

 

Luisa, was gefällt dir am Buch am besten?

Die großen Bilder und Farben – da bekommt man richtig Lust auf Weihnachten. Und das Ende ist richtig schön… (hätte ich euch aber nicht verraten)

Wo würdest du gerne landen, wenn du eine kleine Schneeflocke wärst?

Auf meiner Nasenspitze

 

©instagram.com/marymagmuc

 

Welches ist deine Lieblingsseite im Buch?

Die, auf der Noëlle stolz und verträumt auf ihren kleinen Baum im Fenster blickt. 

Wie schön, genau das ist auch meine Lieblingsseite.

Worauf bekommst du nach dem Lesen so richtig Lust?

Einen Christbaum zu schmücken!

 

 

 

 

Beste Lesezeit:

In der Weihnachtszeit, am Tisch mit Adventskranz und selbstgebackenen Plätzchen.

Schlüpft in die Rolle von:

einer kleinen Christbaumliebhaberin

 

Eine Verlosung im Rahmen des Vorleseadvents

Heute öffnet sich bei mir das elfte Türchen im Rahmen der Aktion #vorleseadvent von Steffie alias @kleinerleser, weshalb ich ein Exemplar von dem bereits vergriffenen Bilderbuch „Kleine Schneeflocke“ an euch verlosen möchte.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir heute bis 23:59 Uhr euren allergrößten Herzenswunsch für euer/eure Kind/er in einem Kommentar zu verraten, den ihr ihm/ihnen an Weihnachten mit auf den Weg geben möchtet.

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Thienemann Esslinger als Rezensions- und Verlosungsexemplar zur Verfügung gestellt.]

[Der Versand des Gewinns erfolgt durch den Verlag Thienemann Esslinger. Zu diesem Zweck (und nur dazu) gebe ich die Adresse der Gewinnerin/des Gewinners an den Verlag weiter.]

Grandpa Christmas – ein Beitrag im Rahmen der Aktion #vorleseadvent + Giveaway

„Mein Weihnachtswunsch für dich – Michael Morpurgo, Jim Field

Jedes Jahr an Weihnachten holt Mia gemeinsam mit dem Christbaumschmuck ihr altes Tagebuch unter der Treppe hervor. Es ist Tradition, dass es unter dem Weihnachtsbaum versteckt wird, auch wenn längst jeder in der Familie weiß, dass es dort liegt. Auch dass es einen ganz besonderen Schatz bewahrt, wissen alle. Denn in ihm liegt ein Brief von Mias Opa, den er seiner Enkeltochter geschrieben hat, als sie noch ganz klein war. Es sind seine Wünsche nach einer besseren Welt, die Mia jedes Jahr nach der Bescherung vorliest und damit auch an ihre Kinder weitergibt.

Und so wird die Botschaft ihres Opas zu einem bedeutenden Moment ihres Weihnachtsfestes. Durch seine Zeilen wirkt es fast so, als wenn er noch immer mitten unter ihnen weilt. Und so ist Mias Opa zum Weihnachtsopa avanciert.

Liebste kleine Mia, zu Weihnachten bekommst du von mir in diesem Jahr keine Weihnachtskarte […] und auch kein Geschenk […], sondern einen Brief. Einen Brief von deinem Opa.“

Ein Weihnachtswunsch für alle

Michael Morpurgo und Jim Field bringen dieses Jahr den Weihnachtsopa nach Deutschland. Das Bilderbuch, das im Original bereits 2018 unter dem Titel „Grandpa Christmas“ erschienen ist, darf nun endlich auch deutsche Leser*innen verzaubern. Ich habe die Erscheinung der deutschen Übersetzung lange herbeigesehnt und freue mich nun gleich doppelt, dass das Bilderbuch mit dem Naturkind-Label bei Loewe erscheint, einer Reihe, die ihren Fokus auf eine nachhaltige Produktion legt und Werte an Familien vermittelt, die bewusst leben und lesen. Mit jedem Naturkind-Buch werden regionale Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz unterstützt. Die Botschaft wird daher nicht nur mit der Geschichte, sondern auch durch das Buch selbst an die Leser*innen herangetragen. Es war mir daher eine Herzensangelegenheit, es euch heute vorzustellen. 

Jim Fields Illustrationen sind mir schon seit vielen Jahren vertraut. Er hat bereits zahlreiche Bilderbücher illustriert, u.a. zwei meiner Lieblingsbücher „Der Löwe in dir“ und „Kleiner Wolf in weiter Welt“. Wer seine Illustrationen kennt, weiß, dass ihnen immer eine ganz besonderer Zauber innewohnt und sie in der Regel gar keinen begleitenden Text benötigen. Die detailreichen großflächigen Bilder hat er auch diesem Bilderbuch geschenkt, weshalb sich für größeren Leser*innen schon anhand seiner ausdrucksstarken Illustrationen erahnen lässt, welche Botschaft hier den Kindern vermittelt werden soll.

Es ist der Brief von Mias Opa, seine Wünsche nach einer besseren Welt für Mia, die durch Fields Illustrationen Farbe und Form annehmen. Mit lebendigen und farbenfrohen Bildern vermittelt er, wie zerbrechlich unser Planet und seine Lebewesen ist. Dass wir Menschen es sind, die unsere Meere mit Müll und unsere Luft mit Abgasen verschmutzen. Dass es unsere Gier nach Wohlstand und unsere Bequemlichkeit ist, die die Erde zerstört, das Polareis zum Schmelzen und den Meeresspiegel ansteigen lässt. Dass wir nicht nur unsere Erde, sondern auch einander lieben lernen müssen. Wir acht- und sparsam agieren müssen. Und wir und unsere Kinder nur ohne Krieg, ohne Müll und ohne Verschwendung in Frieden miteinander leben, saubere Luft atmen und klares Wasser trinken können.

„Ich wünsche dir, dass nie wieder jemand einen Baum fällt, ohne drei neue an seiner Stelle zu pflanzen.“

Michael Morpurgo hat die Wünsche von Mias Opa in behutsame kindgerechte Zeilen verpackt, die Susan Niessen ins Deutsche übersetzt hat. Kinder mit der empfohlenen Altersempfehlung von 3 Jahren werden sie inhaltlich sicher nicht immer vollends erfassen, mit ein bisschen Anleitung ihrer Eltern aber sicher gut verstehen können. Durch das Vorlesen bleiben die Wünsche des Großvaters nicht einzig und allein an seine Enkeltochter Mia gerichtet, sondern auch an jede/n kleine/n Leser*in dieses Buchs.

Und obwohl der Fokus des Bilderbuchs auf den Wünschen nach einer besseren Welt liegt, haben Field und Morpurgo eine wunderbaren Weg gefunden, die gemeinsamen Momente des Glücks, der Ausgelassenheit und Ruhe aus dem Leben von Enkeltochter und Opa mit einfließen zu lassen. Viele ihrer gemeinsamen Momente im (Gemüse)Garten, im Dickicht einer Wiese und am Meer kommen nicht nur in den Zeilen von Mias Opa zur Sprache, sondern werden auch durch die Bilder von Field wieder lebendig. Es ist eine Reise durch  die Marmeladenglasmomente von Mia und ihrem Opa.

Wenn es ein Weihnachtsbuch gibt, das ich euch dieses Jahr ans Herz legen möchte, dann ist es dieses. Ich wünsche mir, dass diese wundervolle, unglaublich wertvolle Bilderbuchperle unter zahlreichen Christbäumen liegen und die Herzen so viele Kinder wie möglich erobern wird! Grandpa Christmas for everyone!

„Das Meer, liebe kleine Mia, an dessen Stränden wir so oft in den Sommerferien gespielt haben, erinnerst du dich?“

Eckdaten

Hardcover mit Spotlack, ab 3  Jahren

48 Seiten
27 x 27 cm
ISBN: 978-3-7432-0878-0

Illustration: Jim Field
Autor: Michael Morpurgo

Aus dem Englischen übersetzt von Susan Niessen 

Naturkind, Loewe Verlag
15,00 € [D]

Finde hier zur Verlagsseite…

Eine Verlosung im Rahmen des Vorleseadvents

Heute öffnet sich bei mir das zweite Türchen im Rahmen der Aktion #vorleseadvent von Steffie alias @kleinerleser, weshalb ich ein Exemplar von „Mein Weihnachtswunsch für dich“ an euch verlosen möchte.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir heute bis 23:59 Uhr euren allergrößten Herzenswunsch für euer/eure Kind/er in einem Kommentar zu verraten, den ihr ihm/ihnen an Weihnachten mit auf den Weg geben möchtet.

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Rezensions- und Verlosungsexemplar sind selbst gekauft, die Empfehlung und Verlosung dieses Bilderbuches ist eine Herzensangelegenheit.]

Un posto al sole

lesenslust über „Pikkolo und Panettone“ von Astrida Wallat

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„Weihnachten mit der Verwandtschaft? Ich wollte, es wäre schon Ostern.“

Zitat, Seite 21

Weihnachten bei Famiglia Maiotti ist immer ein bisschen wie un posto al solegute Zeiten, schlechte Zeiten. Die 23-jährige Anna Maiotti weiß das, und möchte am Liebsten fliehen. Auch dieses Jahr wird sich der bunte Haufen aus fränkischer und neapolitanischer Verwandtschaft wieder in ihrem Haus versammeln, um der gemeinsamen Völlerei zu frönen.

Doch als Großmutter Liselotte bei ihrer Anreise die Weihnachtsgans im Zug vergisst, Tochter Maura in einer Welle von Liebeskummer badet und Nonno Corrado die Zukunft in den Sternen liest, ist das Chaos vorprogrammiert. Und während die temperamentvolle Meute um das beste Gästezimmer und die Gänge des Festtagsmahls streitet, widmet sich Nonna Elsa einfach ihrem geliebten Pikkolo und Panettone.

Doch als kurz vor der Bescherung Annas Patenkind verschwindet, scheinen sowohl das Fest der Liebe als auch Nonnas Entspanntheit Geschichte. Panisch schert der planvoll chaotische Maiottihaufen aus um den kleinen Ugolino zu suchen. Durch ihre ungeschickte Stolperei bringen sie weitere überraschende Wahrheiten zutage, die kein Fest der Welt verkraften kann.

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„Die Zeit vollführt eine Vollbremsung, rund um den Tannenbaum gerinnen die Sekunden. Massimos Hand auf Angelos Arm gefriert, Babbo gafft ins Leere, sogar Maura hält im Kauen inne. Allein aus dem Flur ertönt, einem bedrohlichen Ostinato gleich, weiterhin die Fragen beantwortende, fiebrige Stimme von Arianna. Dann tut es einen dumpfen Schlag: Opa Franz ist sein bayerisches Bierseidel aus der Hand geglitten und auf dem harten Olivenholzparkett zu Bruch gegangen. Zwischen den Scherben sammelt sich die braungelbe Flüssigkeit zu einer klebrigen Pfütze.“

Zitat, Seite 211

Famiglia Maiotti ist alles, nur nicht normal. Das beweist die chaotische Meute aus Neapolitanern und Franken einmal mehr zum diesjährigen Weihnachtsfest. Und während die schwäbischen Vorzeigenachbarn Schäberle noch vorbildlich ihren Gehweg von Schnee befreien und das merkwürdige Gebaren ihrer Nachbarn argwöhnisch beäugen, streuen die Familienmitglieder der Familie Maiotti lieber noch eine Prise Dramatik in die Runde. Buon Natale!

Was die geborene Fränkin Wallat hier geschaffen hat, ist beste Unterhaltung. „Pikkolo und Panettone“ trieft vor Sarkasmus und Wortwitz. Auf den Seiten tümmeln sich Szenerien des perfekten Chaos, das tatsächlich kein Ende zu finden scheint, bis die Weihnachtstage entgültig vorüber sind. Irgendwann findest du dich am Ende des Buches wieder und bemerkst bei deinem Blick auf die eigene Verwandtschaft eine unbekannte Nüchternheit.

Es scheint unumgänglich, dass sich Wallat bei ihrer amüsanten Berichtserstattung allbekannten Klischees bedient, die man den italienischen Landesbewohnern so nachsagt. Sie verzichtet weder auf Dramatik noch auf die Prise Besserwisserheit und das überschäumende Temperament.

Doch Il troppo e il troppo poco rampon la festa e il gioco – Zu wenig und zu viel verderben Fest und Spiel. Irgendwann wuseln tatsächlich so viele Familienmitglieder in der Geschichte von Wallat herum, dass man als Leser schon mal die Orientierung verlieren kann und sich etappenweise vom Theater zurückziehen muss.

Wallat beginnt ihre Kapitel mit Sprichwörtern und Phrasen, die zum jeweiligen Kapitel passen und neben der italienischen Übersetzung platziert sind. Im Fließtext baut sie weitere italienische Wörter und landestypische Gepflogenheiten ein, sodass man innerhalb kürzester Zeit über ein umfangreiches Italien-Know-how verfügt.

Ein besonderes Confetti – eine zuckersüße Beigabe ist Wallat mit den italienischen Weihnachtsrezepten auf den letzten Seiten gelungen, die dem Leser u.a. das Rezept für den Budino die Natale, einem dreischichtigen weihnachtlichen Orakelpudding mit Überraschungbeigaben in Form einer Pistazie, Mandel und Chilischote verrät.

#BookupDE – Ein Abend @Hanser Verlag

 

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Hallo ihr Lieben,

am 24.11. war es soweit. Der legendäre Hanser Verlag lud zum weihnachtlichen #bookupDE ins münchnerische Bogenhausen ein. Nach zwei reizenden Bookup – Treffen bei ArsEdition und Piper freute ich mich sehr darauf, endlich auch die Verlagsräume der Hanser Literaturverlage erkunden zu können, die im ehemaligen Wohnhaus von Carl Hanser beherbergt sind.

Was ist ein Bookup? Ein paar Zeilen vorneweg..

Bookup ist eine Wortschöpfung aus book und meet up = sich treffen (ähnlich wie Tweetup). Im Allgemeinen versteht man unter einem Bookup also ein Treffen von buchbegeisterten Menschen, die auf unmittelbare Weise mit Büchern zu tun haben (z.B. Verlagsmitarbeiter, Buchhändler, Buchblogger oder leidenschaftliche Leser) und sich anlässlich einer bestimmten Veranstaltung treffen. Ort des Geschehens können Buchhandlungen, Verlagshäuser oder Bibliotheken sein.

Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist es, bei Führungen durch die oben besagten Räumlichkeiten einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können, neue Programme und Projekte kennenzulernen und sich mit literaturbegeisterten Menschen darüber rege auszutauschen. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen ist das Handy bzw. die Kamera während der Veranstaltung ein gern gesehener Gast und das begleitende bzw. anschließende Posten von Eindrücken über die diversen Kanäle (Twitter, Facebook, Instagram, Vine, eigener Blog…) ausdrücklich erwünscht.

Durch den verwendeten Hashtag (#bookupDE) lassen sich Bookups später auf Storify wiedergeben. Wie das ausschaut, seht ihr z.B. hier oder hier.

Ho ho ho – fröhliche Weihnachten bei Hanser..

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Im ehemaligen Schwimmbad des Hauses fand alles seinen Anfang. Schon auf meinem Weg dorthin empfingen mich weihnachtsbemützte Bionade-Flaschen und prallgefüllte Plätzchenteller. Ein von Glühwein beschwipster Duft lag in der Luft und in einer Ecke köchelten bereits deftige Suppen für die spätabendliche Verkostung vor sich hin. Das Meer von Gerüchen spülte mich geradewegs in das ehemalige Schwimmbad, wo zu meinem Bedauern heute nur noch ein lichtdurchfluteter Konferenzraum zu finden ist und keine nostalgischen Erinnerungsstücke mehr an die frühere Badezeit von Carl Hanser erinnern.

Dort bekam das gedämpfte Stimmengemurmel, das ich bereits am Eingang vernehmen konnte, ein Gesicht. Zahlreiche Gesichter tummelten sich um einen glitzernden Weihnachtsbaum mit Buch-Anhängern und einem Meer an rotverpackten Geschenken.

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Überall im Raum traf man auf Inseln mit Buchempfehlungen aus dem aktuellen Programm. An den Wänden hingen Poster mit Buchzitaten und auf den Tischen waren zahlreiche Plätzchentellern und Getränkestationen zu finden, die für das leibliche Wohl sorgten. Es wurde genascht, geschlürft & viel gelacht. Unter den Besuchern entdeckte ich ein buntes Potpourri aus Büchermenschen, u.a. Bloggerkollegen, Buchhändler, Studenten und Verlagsmitarbeitern.

Nach Momenten herzlicher Begrüßung hießen uns die Online-Experten Frauke, Nina und Tony uns willkommen und teilte die Besucherschar in zwei Gruppen auf, um die rund 50 neugierigen Teilnehmer für die anschließende Erkundungstour durch die Verlagsräume zu bändigen.

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Ein entzückendes Rentier versorgte uns mit den Zugangsdaten fürs W-LAN und wies uns während des Bookup’s immer wieder auf die Standorte mit dem besten Netz hin. Es entsprang der Feder einer Mitarbeiterin und zog uns während der Tour wie ein weihnachtliches Zugtier durch die Räume. Ich entdeckte es u.a. auch auf Buttons oder als Eingangsstempel auf meinem Handgelenk. Was für ein entzückender Begleiter!

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Die Tour begann im Vertrieb, wo wir auf Landkarten mehr zu den Handelspartnern des Verlags erfuhren, zu denen der Buchhandel selbst als der Wichtigste zählt. Die Hanser Literaturverlage, die ein umfangreiches Programm aus Kinderbüchern, Bellestrik und Sachbüchern verzeichnen, sprechen dabei den Kinderbüchern im Durchschnitt die längste Lebensdauer zu.

„Man kann nicht aus jedem Buch ein super super besonderes Buch machen.“ (Zitat, Werbung)

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Weiter ging’s bei den Kollegen der Werbung, bei denen wir nicht nur einen Einblick in die druckfrischen Verlagsvorschauen bekamen, sondern auch sehr viel über die Herstellung der Bücher lernten. Uns wurde die Bedeutung der Typographie, von Farbkonzepten, Linien, Prägungen und Textstraßen verdeutlicht. Damit ein Buch atmosphärisch rund wird, müssen nicht nur Cover oder Inhalt allein überzeugen, sondern beides eine harmonische Einheit bilden. Dass die Gestaltung des Einbands manchmal vielmehr von den finanziellen Mitteln als von den kreativen Ideen der Mitarbeiter abhängt, macht Peter am Beispiel von Umberto Ecos Nullnummer deutlich.

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Im Lektorat von Erwachsenenliteratur und Kinderbuch haben wir nicht nur gelernt, dass die Beziehung zwischen Autor und Lektor mit der eines Liebespaares vergleichbar ist, sondern hatten auch die Gelegenheit, die aktuellen Titel des Hanser Verlags näher in Augenschein zu nehmen und den Mitarbeitern ihre Begeisterung für die Arbeit von den Augen abzulesen. Selten habe ich so viel Euphorie für die Arbeit gespürt, wie bei den Mitarbeitern von Hanser.

imageMein persönliches Highlight war der anschließende Besuch im Büro des Verlegers Jo Lendle. Denn dort begegneten wir nicht nur dem überaus sympathischen Verleger und Autor Tilman Rammstedt, sondern bekamen auch Insiderinfos zu Lendles Facebook-Verhalten. Wir erhaschten einen Blick auf die gepunkteten Socken des Verlegers, seine noch zurückhaltend bestückten Bücherregale, auf Wandkunstwerke und den marmorgleichen Schreibtisch aus Schweinshaut vom Vorgänger.

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imageDer anschließende Besuch im Pressebüro sorgte allerdings nicht für weniger Offenbarungen. Eine reich bestückte Fotowand sorgte für allerhand Gesprächsstoff und Bildmaterial. Zahlreiche Autorenfotos (u.a. von Mankell, Roth und Eco), Mitbringsel und Erinnerungsstücke zieren die Wand der Pressechefin, die ihre Arbeit als das Schönste überhaupt bezeichnet und stolz von den Nobelpreisen berichtet, die der Verlag allein im Laufe ihrer Zugehörigkeit für sich gewinnen konnte.

Auch die Veranstaltungskollegin, die für die Lesereisen der AutorINNen zuständig ist, sorgte mit ihren Anekdoten von Marathon-Mann Rafik Schami, der 100 Lesungen am Stück meistert; von Alex Capus schlechter Erreichbarkeit; Arno Geigers Freude über eine Mütze als Geschenk und den persönlichen Vorlieben weiterer AutorINNen für Begeisterung bei den Bookup – Teilnehmern.

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Als wir eindruckstrunken wieder im ehemaligen Schwimmbad strandeten, erwartete uns noch ein ganz besonderes Schmankerl. Denn Special Guest Tilman Rammstedt stellte uns das Projekt Morgen mehr vor, das im Januar an den Start gehen wird. Ein Buch, dessen Entwicklung noch selbst für den Autor in den Sternen steht, und das innerhalb von drei Monaten reifen soll. In Form von Abonnements ermöglicht man interessanten Lesern die Entstehung des Buches live mitzuverfolgen und sie mit Kommentaren zu bereichern.

Morgen mehr

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Doch was wäre ein weihnachtliches #bookupDE ohne Bescherung? So haben die Mitarbeiter des Hanser Verlags selbst für Geschenke gesorgt und allen Bookup – Teilnehmern schon jetzt ein kleines bisschen Weihnachten geschenkt. Jeder Besucher durfte sich am Ende des Abends einen Umschlag am Baum auswählen und das Geschenk mit der jeweiligen Nummer des Umschlags als sein Eigen nennen. Ja ist denn heut schon Weihnachten!?

An dieser Stelle danke ich dem ganzen Verlagsteam der Hanser Literaturverlage für diesen zauberhaften und gelungenen Abend und möchte nun nur noch ein paar Momentaufnahmen für sich sprechen lassen.

Impressionen eines vorweihnachtlichen Abends..