Wie Frieda Weihnachten rettet #kinderbuchadvent + Giveaway

„Friedas Weihnachten“ – Claudia Skopal, Dorothea Blankenhagen

Vermes-Verlag, erschienen am 01. September 2023, Preis 16,00 € [D], Gebundene Ausgabe, ab 4 Jahren, 32 Seiten, ISBN:  978-3903300774, hier geht’s zum Buch

Als sich Frieda als Assistentin des Christkinds bewirbt, ist ihr nicht klar, wieviel Arbeit dahintersteckt. Als das Christkind noch unvorhergesehen krank wird, hängt es allein an Frieda, den Kindern ein tolles Weihnachtsfest zu bescheren. Zum Glück findet sie in Sebastian Sternschweif einen Retter in der Not. Er weiß, was zu tun ist. Denn er hat sich während der 530 Weihnachten, bei denen er dem Christkind geholfen hat, alles feinsäuberlich aufgeschrieben, was es für ein perfektes Weihnachten braucht.

Die vielen Wunschzettel müssen in die Weihnachtswerkstatt gebracht, Christbäume geschmückt und die Erde für ein weißes Weihnachten mit Schnee bedeckt werden. Außerdem müssen Plätzchen gebacken und die Schlitten zur Abfahrt vorbereitet werden. Gemeinsam gelingt es ihnen, bis Heilig Abend alles fertig zu machen. Was anfangs unmöglich schien, nimmt einen ganz natürlichen Lauf und als das Christkind sich doch schneller erholt als gedacht, steht dem perfekten Weihnachtsfest nichts mehr im Weg.

Wie ein Mädchen für ein Weihnachtswunder sorgt

„Weihnachten ist doch die Zeit der Wunder.“

Weihnachtsbücher gibt es viele. Doch die meisten erzählen Geschichten, in dem der Weihnachtsmann im Mittelpunkt steht und nicht das Christkind. Dabei gilt das Christkind seit vielen Jahren als Symbolfigur des Weihnachtsfestes. Dem Brauchtum zufolge bringt es den Kindern die Weihnachtsgeschenke, ohne dabei gesehen zu werden. Die ursprünglich protestantische Tradition ist wohl überwiegend in christlichen Gegenden verbreitet.

Auch bei mir zuhause kam immer das Christkind. Lediglich das verheißungsvolle Klingeln des Weihnachtsglöckchens hat mir seine Ankunft angekündigt und mir Zugang zu dem festlich geschmückten Wohnzimmer und dem von Geschenken umgebenen Weihnachtsbaum gewährt. Nie habe ich es zu Gesicht bekommen, immer ist es aus dem geöffneten Fenster entwischt, bis wir den Raum betraten. Das hat zu einem großen Teil für die Magie und den Zauber gesorgt, von der Heilig Abend für mich bis heute erfüllt ist. 

Auch im Bilderbuch „Friedas Weihnachten“ ist es das Christkind, das für die Bescherung sorgt. Nun ja, eigentlich. Denn es wird ganz unvorhergesehen krank und Frieda Fröhlich muss einspringen. Mit der Hilfe des erfahrenen Sebastian Sternschweif gelingt es ihr, alles fertig zu bekommen und so kann das gesundete Christkind rechtzeitig seinen Schlitten besteigen und mit den Geschenken zu den Kindern auf die Erde fliegen. 

„Übrigens“, sagte er stolz, „schenken wir den Kindern, die sich Spielzeug wünschen, immer ein Buch dazu und den Buchwürmern Gummistiefel, damit sie mal rauskommen. Und den Abenteurern legen wir eine Karte fürs Kindertheater unter den Baum.“

Was mich an dieser Geschichte so verzaubert, ist nicht nur der Fakt, dass hier das Christkind zum Einsatz kommt, sondern auch, dass die Geschichte von so vielen liebevollen Details lebt, die nicht nur in den farbenfrohen und stimmungsvollen Illustrationen von Dorothea Blankenhagen zu finden sind, sondern auch in den sehr einfallsreichen und wunderbaren Zeilen von Claudia Skopal. Ganz besonders entzückt hat mich die Tatsache, dass die Kinder zu ihrem Wunschspielzeug immer ein Buch obendrauf bekommen. Was für ein herrlicher Gedanke es doch ist, die Kinder mit Büchern zu beschenken, die es auch für meine Räubertochter immer als zusätzliches Sahnehäubchen obendrauf gibt. Auch die Idee, dass die Engel für Plätzchennachschub zu Heilig Abend sorgen, finde ich ganz reizend. Denn wer kennt es nicht, dass bis zum 24. Dezember alle Plätzchen aufgeknabbert und die Keksdosen bis auf ein paar Krümel leer sind!?

„Da die meisten Familien ihre selbst gebackenen Kekse bis zum 24. Dezember aufgegessen haben, bringen die Engel zu Weihnachten immer ein paar mit und legen sie unter den Baum.“

„Friedas Weihnachten“ lebt von Nächstenliebe, Zusammenhalt und weihnachtlichem Zauber. Das Bilderbuch sorgt nicht nur für unterhaltsame Lesestunden in der (Vor)Weihnachtszeit, sondern schürt auch gehörig die Vorfreude auf Heilig Abend. Gepaart mit einem köstlichen Keksrezept für Friedas himmlische Schokotaler weiß dieses Buch Groß und Klein zu verzaubern. Auf dass es an Weihnachten Bücher wie dieses regnet!

Eine Verlosung im Rahmen des Kinderbuchadvents

Heute öffnet sich bei mir das neunte Türchen im Rahmen des Kinderbuchblogger Adventskalenders von Kinderbuch-Detektive, weshalb ich ein von Dorothea Blankenhagen signiertes Exemplar von Friedas Weihnachten an euch verlosen darf.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir bis Montag, 11.12.23, 23:59 Uhr zu verraten, welche Plätzchen ihr zu Weihnachten am liebsten knuspert (gerne auch mit entsprechendem Rezept).

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von  Dorothea Blankenhagen zur Verlosung zur Verfügung gestellt.]

[Der Versand des Gewinns erfolgt durch mich. Aus diesem Grund ist das Gewinnspiel für Leser*innen aus Deutschland begrenzt.]

Weihnachten ist Märchenzeit #Vorleseadvent + Giveaway

„Deutsche Weihnachtsmärchen zum Lesen und Vorlesen“

Wunderhaus Verlag, erschienen am 10. Oktober 2023, Preis 14,00 € [D], gebundene Ausgabe, ab 4 Jahren, 56 Seiten, ISBN: 978-3-96372-083-3, hier geht’s zum Buch

„Weihnachten ist Märchenzeit voller Geborgenheit und Weihnachtszauber.“

Es ist die magische (Vor)Weihnachtszeit, die uns wie keine andere zu gemeinsamen Lesestunden mit unseren Kindern einlädt. Eingekuschelt unter einer wohlig warmen Decke, lassen wir uns den Duft von Tannennadeln und Punsch um die Nase wehen und uns bei flackerndem Kerzenlicht oder tanzendem Kaminfeuer und dem glitzernden Weihnachtsbaum davontragen. Von Geschichten, die uns Geborgenheit und Zauber schenken. Die uns umschließen wie ein weiches Kissen und unsere Herzen wohlig wärmen.

Die klassischen deutschen Märchen dieses Bandes richten sich vor allem an kleinere Zuhörer*innen und Leser*innen, um ihnen u.a. von den Träumen eines Tannenbaums, von den Winterabenteuern des kleinen Lüttjemanns und dem Weihnachtsfest der Mäuse zu erzählen. In diesem Märchenschatz werden allerhand Weihnachtswunder wahr, die uns fremde Blickwinkel einnehmen und uns von unserer Fantasie davontragen lassen. 

Von Tieren, Tannen & Fabelwesen

Es sind die vielen Rollen, in die Kinder in diesen fantasievollen Geschichten schlüpfen dürfen, die uns auf Anhieb verzaubert haben. Der driste Garten, der sich vom Weihnachtsfest ausgegrenzt fühlt und doch ganz unverhofft mit Kappen, Mäntel und einer Decke aus Schneeflocken versorgt wird; der kleine Tannenbaum, der sich nichts sehnlicher wünscht, als ein Weihnachtsbaum zu sein und nicht vom heiligen Nikolaus, wohl aber von einem kleinen Wicht mit Moosröckchen beachtet wird oder die Mäuse, die hinter dem kleinen Loch in der Türschwelle ein berauschendes Weihnachtsfest feiern und so manche Spuren hinterlassen.

Dieser Märchenschatz weiß Groß und Klein zu verzaubern. Eingebettet in die wunderbaren Illustrationen von Natalie Grebtsova erwachen sechs deutsche Märchen und ihre magischen Szenerien zum Leben und sorgen für jede Menge Unterhaltung und Spaß beim (Vor)lesen. Die Geschichten fallen ganz unterschiedlich lang aus, erstrecken sich in der Regel auf 4- 10 Seiten und lassen sich durch die kindgerechten Zeilen inhaltlich gut erfassen. Die liebevoll gestaltete Aufmachung des Buches sorgt für strahlende Kinderaugen und der mit Goldfolie versehene Titel verleiht dem Regal mit Weihnachtsbücher einen gewissen Glanz. Die Märchen eignen sich gut als Lektüre vor dem Zubettgehen, unter dem Weihnachtsbaum oder auch in Kindergärten.

Die Märchen dieses Bandes

Der Schnee, Sophie Reinheimer

Der kleine Tannenbaum, Manfred Kyber

Lüttjemann und Püttjerinchen, Hermann Löns

Weihnachten in der Speisekammer, Paula Dehmel

Die Weihnachtswiese, Gerdt von Bassewitz (aus dem Märchen „Peterchens Mondfahrt“)

Der Traum, A. H. Hoffmann von Fallersleben

Eine Verlosung im Rahmen des Vorleseadvents

Heute öffnet sich bei mir das fünfte Türchen im Rahmen der Aktion #vorleseadvent von Steffie alias @kleinerleser, weshalb ich ein Exemplar von „Deutsche Weihnachtsmärchen zum Lesen und Vorlesen“ an euch verlosen möchte.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir bis Donnerstag, den 07.12.2023 bis 23:59 Uhr euer allerliebstes Märchen in einem Kommentar zu verraten, das ihr insbesondere an Weihnachten gerne lest oder euren Kindern vorlest. 

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Wunderhaus Verlag als Rezensions- und Verlosungsexemplar zur Verfügung gestellt.]

[Der Versand des Gewinns erfolgt durch den Wunderhaus Verlag. Zu diesem Zweck (und nur dazu) gebe ich die Adresse der Gewinnerin/des Gewinners an den Verlag weiter.]

Superideen für drinnen & draußen

„Kalle und Elsa – Superideen zum Spielen, Malen und Basteln“

Bohem Press, erschienen im März 2022, Preis 12,00 € [D], Broschur, ab 4 Jahren, 64 Seiten, ISBN: 978-3-95939-204-4, hier geht’s zum Buch

Mit dem Einzug des ersten Abenteuers von Kalle und Elsa ist eine große Liebe für das Bilderbuchduo bei uns herangewachsen. Denn Jenny Westin-Verona und Jesús Verona ist mit ihrem Freunde-Duo nicht nur ein Gespann gelungen, das im Bezug auf Hautton und Geschlechterrollen divers daherkommt, sondern auch, dass besonders viel Fantasie an den Tag legt. Während die beiden Freunde in „Kalle und Elsa“ den heimischen Garten kurzerhand zum Dschungel erklären, begegnen sie in „Kalle und Elsa – Ein Sommerabenteuer“ am Strand einem Meeresungeheuer und fliegen in „Kalle und Elsa … lieben die Nacht“ mit ihrem selbstgebauten Raketenbett in den Weltraum.

Nun hat Bohem Press die schönsten Szenerien aus den drei bislang erschienenen Bilderbüchern des schwedischen Erfolgsduos in einem Band vereint und ein kreatives Beschäftigungsbuch für kleine Leser daraus gezaubert. Auf insgesamt 29 Doppelseiten finden Kinder und Eltern hier ganz viele Anregungen zum Malen, Basteln und Spielen.

Das Buch funktioniert sowohl eigenständig als auch als Ergänzung zu den bereits erschienenen Bilderbüchern. Kinder, die Kalle und Elsa bislang noch nicht kennengelernt haben, werden gleich auf der ersten Seite unmittelbar ins Geschehen gezogen und dazu eingeladen, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. So ist es an ihnen, zu bestimmen, wen Kalle und Elsa auf dem Weg nach draußen vor der Tür antreffen. Kinder, die mit den Abenteuern der beiden Freunde bereits vertraut sind, finden sich hier direkt im ersten Bilderbuchabenteuer „Kalle und Elsa“ wieder, wo Kalle und Elsa plötzlich ein herrlich wildes Gefühl ergreift, als sie auf den Apfelbaum im Garten klettern und am Boden einen Wolf erspähen, der sich wenig später in unheimlich gefährliches Krokodil verwandelt.

So groß wie die Fantasie der beiden Kinder in den Bilderbuchabenteuern daherkommt, so vielfältig kommen auch die Beschäftigungsideen im Buch daher. Hier hat sich ein ganzes Sammelsurium an Superideen zusammengefunden, die sich an Kinder unterschiedlichen Alters richten. Das Niveau der einzelnen Ideen ist für Kinder vom Kindergartenalter bis zur dritten Klasse geeignet. Das Buch schenkt ihnen nicht nur viel Platz zum Malen, sondern auch viel Gelegenheit zum Zuordnen, Suchen und Unterscheiden von Dingen, zum (ersten) Zählen und Wörter legen.

Was uns im ersten Moment wie ein Ideenbuch für drinnen begegnet (das in aktuell unvermeidbaren Quarantäne- und/oder Isolationsphasen Gold wert ist), entpuppt sich auch als wunderbare Ideenschmiede für Unternehmungen an der frischen Luft. Hier kann man sich dann dem Spiel Himmel und Hölle, einer Nachtwanderung oder einem Tipibau annehmen. Wer lieber drinnen bleiben will (oder muss) kann sein gesammeltes Strandgut aus dem letzten Strandurlaub zu kreativen Bildern zusammenlegen, eine Seifenlauge für Seifenblasen mischen, ein Space Shuttle oder Planetenmobile basteln. Oder aber man nimmt sich einem der zahlreichen Rezepte an, die von selbstgemachten Kartoffelchips bis hin zu Schokokeksen und schwedischem Schokoladenkuchen KLADDKAKA reichen. 

Unter anderem findet man im Buch auch ein Spielfeld für das Spiel „Von der Erde zum Mond“, für das man lediglich einen Würfel und Spielfiguren braucht, um es zu spielen. Überhaupt fanden die Bilder aus „Kalle und Elsa … lieben die Nacht“ bislang am meisten Anklang bei meiner 4-jährigen Räubertochter, die den dritten Band zu ihrem liebsten erklärt hat. Es mag sicherlich an ihrer Begeisterung fürs Weltall und ihren nächtlichen Raketenbettflügen in den Weltraum liegen, dass diese Bilder bei ihr so beliebt sind. Denn insgesamt kommt jedes Einzelne von Jesús Veronas Illustrationen so bunt und facettenreich daher, dass es der Fantasie Flügel verleiht.

„Kalle und Elsa – Superideen zum Spielen, Malen und Basteln“ ist ein Garant für kreative (Familien-)Stunden drinnen und draußen. Es stattet uns mit einem Kreativequipment aus, das für jede Menge Unterhaltung und Spaß sorgt und auch nach längerem Einsatz nicht langweilig wird. Es ist eine wunderbare Bereicherung unserer bisherigen Kalle und Elsa – Sammlung. Wir hoffen dennoch, dass die Reihe fortgesetzt und schon bald um ein weiteres Bilderbuchabenteuer ergänzt wird.

Kinderfreuden #54: Du gehörst dazu

„Ich gehör dazu!“ – Tom Pervival

Verlag arsEdition, erschienen am 13. Oktober 2021, Preis 15,00 € [D], Hardcover, ab 4 Jahren, 32 Seiten, ISBN: 978-3-8458-4467-, hier geht’s zum Buch

Isabell und ihre Familie leben in armen Verhältnissen. Sie haben nicht viel, aber sie haben einander. Eines Tages zwingt sie ihre Armut ihr geliebtes Zuhause zu verlassen und ans andere Ende der Stadt zu ziehen. Hier begegnet Isabell alles kalt und grau. Zum allerersten Mal kann das sonst so optimistische Mädchen nichts Schönes mehr um sich herum erblicken. Denn das Stadtviertel wirkt genauso wie sie sich fühlt: traurig und verlassen.

Die Menschen ignorieren sie, schauen durch sie hindurch und so beginnt Isabell langsam aber sicher zu verblassen. Doch mit ihrer Unsichtbarkeit ändert sich auch ihr Blick auf die Welt. Und plötzlich merkt Isabell, dass sie ihr Schicksal mit vielen anderen Menschen teilt.

Blickwinkel aus großen Augen

In seinem neuesten Werk lässt Tom Percival seine Protagonistin unsichtbar werden. Sie verschwindet förmlich nahezu, nimmt in diesem gläsernen Zustand plötzlich andere Menschen wahr, die ebenfalls unsichtbar sind. Es sind Menschen, die nicht gesehen werden. Menschen, die arm, einsam oder fremd in diesem Land sind. Doch Isabell sieht sie, sie nimmt sich ihrer an, verbringt Zeit mit ihnen und bringt sie alle zusammen. Und so lässt sie sie Stück für Stück wieder sichtbar werden, einschließlich ihrer Selbst.

„Deswegen wollte ich Isabells Geschichte schreiben. Heutzutage leben in Großbritannien über vier Millionen Kinder in Armut. Mehr als vier Millionen Kinder, die nicht genug zu essen haben, frieren müssen und erschöpft sind, die keine richtigen Schulsachen besitzen und, was Chancengleichheit angeht, benachteiligt sind. Diese Kinder werden oft übersehen, weshalb ich in dieser Geschichte die Idee der Unsichtbarkeit auslotsen wollte.

Tom Percival im Nachwort

Der britische Autor und Illustrator, dessen außergewöhnlichen Illustrationsstil wir schon in „Der kleine Bär und das Meer“ zu lieben gelernt haben, schenkt uns mit „Ich gehör dazu!“ erneut ein Herzensbuch. Percival, der selbst aus armen Verhältnissen stammt und sechs Jahre in einem baufälligen und eiskalten Wohnwagen ohne Strom und Heizung im ländlichen Süden der Grafschaft Shropshire aufgewachsen ist, nimmt sich in ihm der Armut an. Man könnte daher sagen, er erzählt nicht nur die Geschichte von Millionen von Menschen, die in Armut leben, sondern gewissermaßen auch seine eigene.  

Durch Isabells Begegnung mit anderen Unsichtbaren schenkt er den Menschen Aufmerksamkeit, die sonst keiner sieht. Dem Mann, der in dicke Kleidung gehüllt nachts auf der Parkbank schläft und tagsüber die Tauben füttert, der alten Frau, die Blumen leere Farbtöpfe bepflanzt und dem Jungen, der aus seinem Heimatland flüchten musste und sich hier mit Reparaturarbeiten über Wasser hält. Sie alle teilen sich ein gemeinsames Schicksal. Sie alle sind mit der Zeit verblasst, fristen ein trauriges Dasein, stetig auf der Suche nach Zugehörigkeit. Bis sie Isabell zusammenbringt und ihr Dasein Tag für Tag wieder an Farbe zurückgewinnt. Das Miteinander legt sich wohlwollend auf ihr Gemüt. Isabell wächst dadurch nicht nur ein Stück über sich selbst hinaus, sondern sprüht bald wieder vor Lebendigkeit. Sie bringt nicht nur Liebe und Mitgefühl mit, sondern auch Mut zur Veränderung und so gelingt ihr mit ihren kleinen Gesten etwas ganz Großes.

Mit seinem Bilderbuch sensibilisiert Percival Kinder für die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Menschen, er ermutigt sie, mit offenem Herzen und wachem Blick durchs Leben zu gehen, Verständnis und Mitgefühl zu zeigen. Er zeigt, wozu Liebe und Zusammenhalt fähig sind und dass jeder einzelne von uns es verdient hat, gesehen zu werden – unabhängig davon, aus welchen Verhältnissen man stammt.

Durch das harmonische Zusammenspiel von Tom Percivals wunderschönen Illustrationen, die einem wie eine Mischung aus Aquarellmalerei und moderner Drucktechnik begegnen, und den von Salah Naoura ins Deutsche übertragene Zeilen ist hier ein sehr berührendes Bilderbuch über Inklusion, Liebe und Zusammenhalt gelungen, das seinen kleinen Leser*innen eine der wichtigsten Botschaften überhaupt vermittelt, nämlich, dass wirklich jeder wichtig ist.

Im 23. Türchen des Glockenbachbuchhandlung-Adventskalenders 2021 durfte ich aus der Bilderbuchperle vorlesen. Mein Dank gilt dem Verlag arsEdition, der mir das ermöglicht hat.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

Was hat dir an der Geschichte besonders gefallen, Emma? 

Dass Isabell die unsichtbaren Menschen gesehen hat. 

Hast du eine Lieblingsseite? 

Ja, die wo alle Menschen wieder bunt und fröhlich sind.

Was ist in der Geschichte passiert?

Isabell ist unsichtbar geworden, weil keiner sie mehr gesehen hat. Sie war ganz traurig und hat sich richtig alleine gefühlt. Und dann hat sie ganz viele andere Menschen getroffen, die auch  unsichtbar sind. Sie haben Zeit miteinander verbracht und sind so wieder sichtbar geworden.

Emmas Tipp:

Wenn einem richtig kalt ist, sollte man sich ganz viel anziehen. Am besten ist der Zwiebellook, ein Kleidungsstück über dem anderen. Das hält auch warm, wenn die Heizung mal nicht geht. 

Möchte eines Tages:

genauso mutig sein wie Isabell 

[Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von arsEdition als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt]

Kleine Schneeflocke – #Kinderfreuden zum #Vorleseadvent + Giveaway

„Kleine Schneeflocke“ – Benji Davies, Ebi Naumann

Aladin Verlag, erschienen am 28. September 2021, Preis 15,00 € [D], Gebundene Ausgabe, ab 4 Jahren, 32 Seiten, ISBN: 978-3-8489-0196-8, hier geht’s zum Buch

Es sind zwei Geschichten, die Benji Davies in seinem Bilderbuch „Kleine Schneeflocke“ miteinander verwebt: die einer kleinen widerspenstigen Schneeflocke, die nicht landen will, und die eines kleinen Mädchens namens Noëlle, das sich Schnee herbeisehnt und von einem glitzernden Weihnachtsbaum träumt.

Und während Noëlle auf dem Nachhauseweg mit ihrem Großvater in den Schaufenstern der Stadt die prachtvollsten Weihnachtsbäume bestaunt, muss für sie ein kleiner Tannenzweig als Baum herhalten, den sie auf der Straße aufliest, eintopft, schmückt und auf ihr Fensterbrett stellt.

Wie gut, dass sich seine Spitze als idealer Rastplatz für die fliegende Schneeflocke entpuppt, die dort als glitzernder Schneestern ihrem weiteren Fall entkommt.

Wenn kleine Dinge Großes bewirken können

„In einer Winternacht, hoch oben am Himmel, wurde eine Schneeflocke geboren. Sie tanzte zwischen den Wolken, hüpfte, sprang und wirbelte umher. „Huuiiiiiiiii!“ Sie jubelte und jauchzte. Doch schon bald begann sie hinabzusinken. „Ich will nicht nach unten fallen“, sagte die kleine Schneeflocke.“

Die Bücher von Benji Davies sind seit „Nick und der Wal“ aus unseren Regalreihen nicht mehr wegzudenken. Wir lieben den unverkennbaren Davies-Stil, die liebevollen Geschichten, die er mit seinen Bildern erzählt und die wertvollen Botschaften, die er mit ihnen transportiert. Die Freude war daher groß, als der Illustrator uns letztes Jahr seine winterliche Geschichte „The Snowflake“ geschenkt hat. Ein Bilderbuch, das seitdem im Original bei uns wohnt und nun dank Ebi Naumann auch als poetische deutsche Übersetzung verfügbar ist. Heute möchte ich euch die Geschichte um die „Kleine Schneeflocke“ ans Herz legen. 

Weihnachtsbücher gibt es wie Sand am Meer. Doch oft geht es darin gar nicht mehr um das, was Weihnachten wirklich ausmacht, sondern vielmehr um die Geschenke, die zuhauf unter dem Weihnachtsbaum Platz finden. Natürlich habe ich es als Kind geliebt, Geschenke auszupacken, tue es heute noch. Aber Weihnachten, das ist für mich in erster Linie Zusammenhalt, es ist die gemeinsame Zeit mit den Liebsten, es ist das Glück der kleinen Dinge, der Zauber, der oft schon in einer flackernden Adventskerze, im glitzernden Weihnachtsbaum oder im leise herabrieselnden Schnee zu den Feiertagen verborgen liegt. Die Magie, die in der Luft liegt und sich mit dem Duft von Mandarinen, Zimt und selbstgebackenen Plätzchen paart. Und dann geraten einem manchmal Bilderbuchperlen in die Hände, die einen nicht nur tief in der Seele berühren, sondern auch genau das in sich tragen: das Glück der kleinen Dinge. „Kleine Schneeflocke“ ist so eines…

„Dann, nicht weit weg von zu Hause, lag ein kleiner Zweig am Straßenrand. „Mein eigener kleiner Baum“, sagte Noëlle.“

Für Noëlle ist Weihnachten anders als für andere Familien. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrem Großvater in armen Verhältnissen. Einen Weihnachtsbaum können sie sich nicht leisten. Als Noëlle auf der Straße einen kleinen kümmerlichen Tannenzweig aufklaubt, wächst der Wunsch in ihr, daraus ihren eigenen kleinen Weihnachtsbaum zu machen. Liebevoll topft sie ihn zuhause ein, schmückt ihn und schenkt ihm auf ihrem Fenstersims einen schönen Platz. Doch irgendetwas fehlt ihm noch zu seinem Glück. Gleichzeitig wirbelt eine kleine Schneeflocke vom Himmel, die alles andere als glücklich ist, immer weiter nach unten zu fallen. Doch ihr bleibt nichts anderes übrig und so hält sie Ausschau nach einem ganz besonderen Platz für sich. Und immer dann, wenn sie zum Landen ansetzt, trägt eine Böe sie weiter, bis sie bei Noëlle auf dem Fensterbrett landet.

„Noëlle stellte den Baum nach draußen, wo sie ihn sehen konnte. Sie hoffte, auf seinen kleinen Zweigen würde bald auch noch echter Schnee liegen.“

Es ist selbstgebastelter Schmuck und ein paar Schneeflocken aus Papier, mit denen Noëlle ihren kleinen Tannenzweig und ihr Fenster verschönert. Doch sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihr Zweig bald noch von Schnee bedeckt ist. Und als sie schlafen geht, wird sie das Gefühl nicht los, dass ihrem Baum noch etwas wichtiges fehlt. Es ist wohl ein Wink des Schicksals, das die kleine Schneeflocke über Nacht auf der Spitze des Zweiges Platz findet und von da an als Weihnachtsstern glänzen darf. Sie war für Noëlle bestimmt.

Benji Davies schenkt uns mit „Kleine Schneeflocke“ eine atmosphärische Weihnachtsgeschichte, die nicht nur wunderbar anheimelnde Winter- und Weihnachtsszenerie, sondern auch eine wundervolle Botschaft in sich birgt: dass auch kleine Dinge ganz Großes bewirken können!

Da wir bereits das englische Original besitzen, durfte die kleine Schneeflocke zu meiner kleinen Bilderbuchtesterin Luisa ins heimatliche Franken fliegen.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Luisas Urteil:

©instagram.com/marymagmuc

 

Luisa, was gefällt dir am Buch am besten?

Die großen Bilder und Farben – da bekommt man richtig Lust auf Weihnachten. Und das Ende ist richtig schön… (hätte ich euch aber nicht verraten)

Wo würdest du gerne landen, wenn du eine kleine Schneeflocke wärst?

Auf meiner Nasenspitze

 

©instagram.com/marymagmuc

 

Welches ist deine Lieblingsseite im Buch?

Die, auf der Noëlle stolz und verträumt auf ihren kleinen Baum im Fenster blickt. 

Wie schön, genau das ist auch meine Lieblingsseite.

Worauf bekommst du nach dem Lesen so richtig Lust?

Einen Christbaum zu schmücken!

 

 

 

 

Beste Lesezeit:

In der Weihnachtszeit, am Tisch mit Adventskranz und selbstgebackenen Plätzchen.

Schlüpft in die Rolle von:

einer kleinen Christbaumliebhaberin

 

Eine Verlosung im Rahmen des Vorleseadvents

Heute öffnet sich bei mir das elfte Türchen im Rahmen der Aktion #vorleseadvent von Steffie alias @kleinerleser, weshalb ich ein Exemplar von dem bereits vergriffenen Bilderbuch „Kleine Schneeflocke“ an euch verlosen möchte.

Und da ich sowohl  hier auf dem Blog als auch auf Instagram eine treue Leserschaft habe, möchte ich euch auf beiden Kanälen die Möglichkeit geben, in den Lostopf zu springen.

Für ein Los auf dem Blog würde ich euch bitten, mir heute bis 23:59 Uhr euren allergrößten Herzenswunsch für euer/eure Kind/er in einem Kommentar zu verraten, den ihr ihm/ihnen an Weihnachten mit auf den Weg geben möchtet.

Die Teilnahmebedingungen für das Los auf Instagram könnt ihr meinem Instagram-Post  auf @lesenslust entnehmen, der zeitgleich mit diesem Beitrag veröffentlicht wird. 

Viel Glück und eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

Eure Steffi

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Thienemann Esslinger als Rezensions- und Verlosungsexemplar zur Verfügung gestellt.]

[Der Versand des Gewinns erfolgt durch den Verlag Thienemann Esslinger. Zu diesem Zweck (und nur dazu) gebe ich die Adresse der Gewinnerin/des Gewinners an den Verlag weiter.]

Eine Woge an Worten zur Blogparade „Seesucht“

[Werbung, Verlosung]

Seesucht

Die Wortspielerei, die sich aus der Sehnsucht zum Meer formt, umschreibt es genau, dieses Gefühl, das in mir aufkommt, wenn ich an meine Besuche auf Sylt denke. Barfuß am Ellenbogen der Insel entlang. An die weit zurückliegenden Urlaube in Italien in meiner Kindheit. Mit einer klebrigen Eiswaffel in der Hand und einem Sonnenhut auf einer Bank am Meer sitzend. An unsere Besuche an der Nord- und Ostsee. Die Luft, erfüllt von einer salzigen Meeresbrise, kreischenden Möwen und meinem wehendem Haar. An diesen unbeschwerten Moment an der niederländischen Küste im letzten Jahr. Mit einer vor Freude quiekenden Räubertochter, deren Füße das erste Mal vom Meer umspült wurden.

Und plötzlich ergreift mich eine ungeheure Welle der Wehmut. Die Sehnsucht nach dem Meer macht sich in mir breit. Denn das Wasser war schon immer mein Element. Hier, im kühlen Nass, fühle ich mich genauso schwerelos und frei wie wenn ich einen Berg erklimme und am Gipfel die kristallklare Bergluft in mir aufnehme. Ich konnte mich noch nie wirklich zwischen den Bergen und dem Meer entscheiden. Für eine Kombination aus beidem wohl eher. Und doch waren meine Treffen mit dem Meer in den letzten Jahren rar.

Doch jetzt bin ich wieder mittendrin, im erquickenden Spiel der schwappenden Wellen, meine Füße im körnigen Sand vergraben, ein paar spitze Muscheln zwischen meinen Zehen, meine Beine von glitschigen Algen und tummelnden Fischen umgeben. Ich lasse mich locken. Springe hinein, ins tiefdunkle Blau, gebe mich den unendlichen Weiten des Meeres hin und tauche unter, in die faszinierende Unterwasserwelt.

„Komm her. Komm mit. Komm rein. Und als keiner hinsieht, hüpft er hinein.“

Ich bin in ein Bilderbuch abgetaucht, das lebendiger nicht sein könnte. Das Faszination, Sehnsucht und Freiheit in sich birgt und gleichzeitig in einem hervorruft. Wir begleiten Jonas, der sich mit zwei Jahren in das Meer verliebt. Es fasziniert ihn so sehr, dass er schon als Kind unerschrocken hineinspringt. Und sich direkt am salzigen Wasser verschluckt. Seine Mutter fischt ihn heraus, hält das Ufer für den geeigneteren Ort. Doch was von da an bleibt, ist die Seesucht. Das Meer ist Jonas‘ Element. Das spürt er auf Anhieb. Wie gerne würde er im Einklang mit der Unterwasserwelt leben. Mit Fischen schwimmen, Quallen spielen und sich im dichten Seegras verstecken. Immer wieder spült es ihn zurück ans Meer. Mit 8, mit 18, mit 30, mit 80. Über all die Jahre verfolgt er einen Plan, den er im Alter von 8 Jahren fasst. Er will einen Tauchapparat bauen, durch den er mit den Tiefen des Meeres für immer verbunden sein kann. Er sammelt Strandgut, versucht sich an wilden Unterwasserkonstruktionen. Doch sein Weg ist lange und steinig. Es dauert ein ganzes Leben, bis sein Traum Wirklichkeit wird. Wie gut, dass er sich nicht beirren lässt. Selbst wenn er Rückschläge erleiden und dem Meer vorübergehend den Rücken kehren muss.

Was Marlies van der Wel mit „Seesucht“ erschaffen hat, ist eine jener Bilderbuchperlen, die das Meer von Bilderbüchern nur selten zu Tage bringt. Das berauschend schöne Bilderbuch, das auf dem Kurzfilm „Jonas and the Sea“ basiert, birgt auf 78 Seiten eine ganze Bandbreite an ausdrucksstarken Illustrationen in sich, die von Emotionen und Blautönen getränkt sind. Die Geschichte lebt von ihren großflächigen und atmosphärischen Bildern, die einen beim Lesen förmlich gefangen nehmen und von ganz schlichten Zeilen begleitet werden. Doch es sind nicht nur die technisch ausgeklügelten Strandgut-Tüfteleien und Tauchgänge, die einem nach der Lektüre dieses Bilderbuchs im Gedächtnis bleiben, sondern auch die Rückschläge, die Jonas zu erleiden hat. Als er das erste Mal kentert und tieftraurig am Strand steht, als ihn eine große Welle an den Strand zurückschleudert oder das große Fangnetz der Fischer erfasst. Das Gelächter der Fischer hallt in Jonas lange nach. Es zehrt an ihm. Es entmutigt ihn. Und lässt ihn sogar für eine Weile dem Meer den Rücken zukehren. Bis eines Nachts im Winter ein riesiger Sturm wütet und Jonas den richtigen Zeitpunkt für das Wiedersehen mit dem Meer gekommen sieht.

„Jonas nimmt, was das Meer ihm gibt.“

Diese tiefe Verbundenheit, die Jonas vom allerersten Moment an zum Meer verspürt, ist auf allen Seiten des Bilderbuchs spürbar. Wie durch ein unsichtbares Band sind die beiden miteinander verbunden. Das Band scheint zum Ende hin vermeintlich lose im Wasser zu schwappen, doch reißen tut es nie. Jonas und das Meer verschmelzen zu einer Einheit. Es ist sein Glaube, sein Mut und seine Hartnäckigkeit, die sich am Ende auszahlen. Marlies van der Wel zeigt mit ihrem Bilderbuch auf wunderbare Weise, dass es sich lohnt, seine Träume zu verfolgen. Und dass manche Dinge ihre Zeit brauchen. Sie schenkt kleineren Leser*innen wunderbar faszinierende Tauchgänge und größeren Leser*innen eine ermutigende Lektüre mit Tiefgang, die uns über unsere eigenen Sehnsüchte und Träume nachdenken lässt. Das Bilderbuch lässt die Herzen all jener Leser*innen höher schlagen, die sich dem Meer verbunden fühlen und die aktuell eine große Seesucht umtreibt.

„Mitten im Meer. Für immer.“

Eckdaten

Seesucht

Gebunden, ab 4 Jahren

78 Seiten
ISBN: 978-3-95854-164-1

Illustration & Text: Marlies van der Wel
Übersetzung: Birgit Erdmann

Mixtvision
20,00 € [D]

Hier geht’s direkt zur Verlagsseite

Hier geht’s zur Homepage von Marlies van der Wel

Blubb, blubb, Glück 

Hast du Lust, mir deine größte Sehnsucht zu verraten? Als kleinen Dank für deine persönliche Woge an Worten verlose ich unter allen Kommentaren ein Exemplar des Bilderbuchs. Denn im Rahmen von Katjas Blogparade darf ich mit Unterstützung von Mixtvision ein Exemplar von „Seesucht“ an euch verlosen. Teilnehmen könnt ihr mit einem Kommentar hier auf dem Blog oder unter meinem Instagram-Post. Jeder Kommentar ist eine Gewinnchance. 

Teilnahmebedingungen:

Du bist mindestens 18 Jahre alt und hast eine Postadresse in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz. Die Verlosung startet mit Freischaltung der Beiträge und endet am Montag, 10. April 2021, 23:59 Uhr. Das Los entscheidet. Barauszahlung und Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Versand erfolgt durch Mixtvision. Dafür gebe ich die Adresse des Gewinners bzw. der Gewinnerin an den Verlag weiter.

Viel Glück!

Kinderfreuden #46: Eine Reise durch die Galaxie

„Ein kleiner blauer Punkt“ – Maren Hasenjäger

Irgendwo im riesengroßen Universum schwebt ein kleiner blauer Punkt. Ihr kennt ihn. Es ist der Planet, auf dem wir alle leben: die Erde. Und obwohl die Erde in so vielerlei Hinsicht außergewöhnlich ist, fühlt sie sich ziemlich alltäglich wenn sie auf die anderen sieben Planeten blickt, die mit ihr um die Sonne kreisen. Dann wünscht sie sich nichts sehnlicher, als so zu sein wie sie.

Sie wäre so gern wie Merkur, der der Sonne am Nächsten steht; wie Venus, die so hell ist, dass die Menschen sie mit bloßem Auge am Nachthimmel entdecken können; wie Mars, auf den ständig Sonden geschickt werden; wie Jupiter, der tausend Mal so groß ist wie sie; wie Saturn, der einen Hula-Hoop-Reifen um den Bauch trägt; wie Uranus, der wohl der lustigste Planet von allen ist und sich ständig um sich selbst dreht oder wie Neptun, der ziemlich cool und geheimnisvoll daherkommt.

Doch auch die Erde hat ein paar ganz besondere Merkmale. Kommt mit auf eine Reise durch unser Sonnensystem und entdeckt, wie einzigartig unser Planet ist.

Eckdaten

 

Gebunden, ab 4  Jahren

32 Seiten
25,0 x 27,5 cm
ISBN: 978-3-7348-6001-0

Text & Illustration: Maren Hasenjäger

Magellan Verlag
15,00 € [D]

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

 

Blickwinkel aus großen Augen

Seit ihrem ersten Buch über die Sterne ist es wie um Emma geschehen. Plötzlich ist da eine ungeheure Faszination für den Weltall, für die Sterne, die Planeten und all die magischen Vorkommnisse in diesem riesengroßen Universum. Ich war als Kind genauso begeistert von dem, was sich da oben im Weltall abspielt, wie es Emma heute ist. In meiner Erinnerung aber war ich damals um einiges älter als sie, ich hatte ein Teleskop in meinem Dachbodenzimmer stehen, das mich meiner damaligen Lektüre für die Altersgruppe 10+ weitaus intensiver auf den Grund gehen ließ. Wie gut, dass der Büchermarkt sich stetig weiterentwickelt und uns heute eine ganze Reihe an fantastischen Büchern zur Verfügung steht, die auch kleine Leser*innen dem Weltall ganz nahebringen können. 

Als ich das Cover von „Ein kleiner blauer Punkt“ das erste Mal sah, musste ich eigentlich gar nicht mehr vom Inneren sehen, um zu wissen, dass es das ideale Bilderbuch für Emma ist. Es erweitert ihre „Sternenbibliothek“ (wie wir ihr Regal neben dem Bett seit kurzem nennen) um einen weiteren Bilderbuchschatz. Um ein Sachbilderbuch, das so unterhaltsam, warmherzig und spannend daherkommt, dass man es ohne weiteres auch als erzählendes Bilderbuch wahrnehmen kann. Denn im Gegensatz zu den inhaltlich sehr gehaltvollen Sachbilderbüchern, die sich an weitaus ältere Kinder richten, reiht sich dieses hier in die Riege der erzählenden Sachbilderbücher für die Kleinen ein. Es ist ein Buch, das ebenso einfühlsam und außergewöhnlich daherkommt wie es z.B. auch die Sachbilderbücher von Jenni Desmond tun (hier bekommst du einen Einblick in „Der Elefant“ bzw. „Der Eisbär“).

Mit wunderbar kindgerechten Worten erzählt Maren Hasenjäger die Geschichte vom kleinen blauen Punkt, der Erde, die so unscheinbar durch das große dunkle Weltall schwebt, dass man sie fast übersieht. Es sind ihre Augen und ihre Worte durch die die kleinen Leser*innen die restlichen sieben Planeten des Sonnensystems kennenlernen und bald nicht nur um ihre Besonderheiten, sondern auch um ihre Gefahren wissen. Sie lernen, dass man nicht auf Merkur stehen könnte, ohne sich dabei mächtig die Füße zu verbrennen, dass die Luft auf der Venus giftig ist und dass die Oberfläche von Jupiter aus dichtem wirbelnden Gas besteht.

Hasenjäger verwebt sachkundige Informationen mit leicht zugänglichen Zeilen. Und so  schweben die Kinder mit der Erde nicht nur ganz spielerisch und leicht durch den Weltraum, sie entwickeln auch eine wunderbare Verbundenheit zu ihr, gewinnen sie als Freundin dazu. Eine, die sich trotz all ihrer Besonderheiten für zu gewöhnlich erachtet. Die sich mit den restlichen Planeten vergleicht, ihnen nacheifert und sich nichts sehnlicher wünscht, als so zu sein wie sie. Doch am Ende lernt nicht nur die Erde, dass sie wie jeder andere (Planet) etwas ganz Individuelles und Einzigartiges an sich hat, sondern auch die Kinder.  

Das Sachbilderbuch „Ein kleiner blauer Planet“ kommt nicht nur wunderbar unterhaltsam und informativ daher, es birgt auch ganz fantastische Bilder in sich, die wir ebenfalls Maren Hasenjäger zu verdanken haben. Mit ihren großformatigen und farbenfrohen Illustrationen lässt sie ihre kleinen Leser*innen den Planeten und dem Weltall ganz nahe kommen. Die Deckelinnenseiten ihres Bilderbuchs bestückt sie am Anfang mit einer wunderbaren Planetenkonstellation, die noch einmal mit kurzen Eckdaten zu den einzelnen Planeten aufwartet und am Ende mit einer ganz reizenden Botschaft, die von einem auf der Erde lebenden Kind ausgeht:

„Endlich hörst du mir zu!“, sagt es. „Also ich finde ja, du hast etwas ganz Wichtiges vergessen: Du bist der einzige Planet, auf dem ich leben kann! Hier ist es nicht zu heiß und nicht zu kalt, es gibt Wasser und Essen und Luft zum Atmen. Nur auf dir gibt es Gras und Krokodile. Und Bienen und Sonnenblumen. Und Schneeleoparden und Badeseen und Gänseblümchen und Tintenfische und Schneeballschlachten und Kakteen und Blauwale und Spaghetti und riesige Mammutbäume und Kinder und Pizza und Flummis und Ameisen und Korallenriffe und Eis mit Sahne und Kirschkernweitspucken und noch vieles, vieles mehr!“ Das Kind hält in seiner Aufzählung inne. Dann lächelt es. „Für mich bist du genau richtig!“

 Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

 

Worum geht’s im Buch?

Um Planeten

Hast du direkt erkannt, wer der kleine blaue Punkt ist?

Na klar! Das ist die Erde.

 

 

Lieblingsstelle im Buch:

Bei Saturn mit seinen Gesteinsbrocken

Wo entfaltet sich das Buch am Besten?

Auf dem Kuschelteppich, neben der Sternenbibliothek, umgeben von Planeten

Was möchtest du auch eines Tages machen?

Zum Mars fliegen

Wird zu:

einer Astronautin

[Werbung, da Verlinkung. Dieses Buch wurde mir vom Magellan Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.]

Kinderfreuden #45: Das Wunder Erde

Im Winter kuschelt sie sich in eine glitzernd weiße Decke aus Schnee, sie blickt durch scheinbar undurchdringliches Gestrüpp aus wild sprießenden Pflanzen im Frühling und gießt lauen Sommerregen über das Land, lässt Bäche die Berge hinabrauschen und heftige Herbstwinde durchs Land fegen, die durch die Glieder von Bäumen und Straßen pfeifen.

Sie lässt Spinnen in ihren Händen Netze spannen, reitet auf dem Rücken von Walen, hilft verlorenen Tierkindern zu ihren Müttern zurück, lässt Wildpferde über die gepflegte Prärie donnern und gibt kleinen Eisbären den Blick durch dicke Eisschichten frei, damit sie die Wunder unter der Meeresoberfläche bestaunen können.

Unsere Freundin Erde gibt den Rhythmus des Lebens vor. Sie ist unsere Taktgeberin, bestimmt den Kreislauf der Natur und behütet alle Lebewesen.

Habt ihr Lust, sie ein Stück ihres Weges zu begleiten? 

Eckdaten

 

Gebunden, ab 4  Jahren

42 Seiten
22,9 x 27,9 cm
ISBN: 978-3-314-10512-8

Illustration: Francesca Sanna
Übersetzt von: Thomas Bodmer

NordSüd Verlag
18,00 € [D]

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

 

Blickwinkel aus großen Augen

Francesca Sanna versteht es aufs Vortrefflichste, ihre Illustrationen mit Gefühlen anzureichern. Ihre Bilder sind farbenfroh, detailreich und ausdrucksstark und für Kinder leicht zugänglich. Das hat sie schon mit ihrem Debüt „Die Flucht“, Bilderbüchern wie „Ich und meine Angst“ und „Geh weg, Herr Berg“ bewiesen. Oft ist gar kein begleitender Text von Nöten, um den Inhalt ihrer Geschichten zu erfassen. Und so präsentiert sich auch ihre neuestes Bilderbuch „Meine Freundin Erde“ wie eine Einladung zu einem berauschenden Abenteuer durch das Wunder Erde.

Es ist ein junges Mädchen, dem Sanna in ihren Bildern eine ähnlich symbolische Rolle wie Mutter Natur zuteilt, nur dass sie als Freundin Erde eine übergeordnete Rolle einnimmt. Und nicht nur das, zu meiner Freude ist sie auch ein Mädchen of Color.  Die Geschichte beginnt mit ihrem Erwachen aus dem Winterschlaf. Doch nicht nur sie, auch Flora und Fauna erwacht allmählich. Und so beginnt der wunderbare Lauf der Jahreszeiten, der sie der Natur im jahreszeitlich wechselndem Gewand ins Auge blicken lässt.  Wir kriechen mit ihr durch das Unterholz, schweben durch die Lüfte, reiten durch die wilde Prärie und erhaschen das Flüstern von wisperndem Gras, wir betreten das knirschende Eis am Nordpol und erobern die faszinierende Unterwasserwelt auf dem Rücken eines Wals, wir folgen Flussläufen, passieren satte Hügellandschaften und gleiten auf einem tanzendem Blatt sanft zu Boden.

Der Rhythmus, dem das Leben auf unserer Erde unterliegt, begegnet uns mal wild donnernd bis hin zu leise wispernd. Wir lernen unseren Planeten mit all seinen Facetten kennen. Sanna schenkt uns mit ihren Bildern Augen für das Wunderbare!

Schon lange vor der Geburt der Räubertochter habe ich unsere Natur zu schätzen gelernt. Ich genieße die Streifzüge durch die Wälder und Wiesen, die sich uns in so unterschiedlichem Gewand präsentieren, versuche so viel Zeit wie möglich draußen zu verbringen und die Schönheit unseres Planeten auf mich wirken zu lassen; die frische Luft, Farben und Geräusche vollends in mir aufzunehmen. Seit Emma auf der Welt ist, liegt mir das noch viel mehr am Herzen. Ich möchte meiner Tochter die Liebe zur Natur weitergeben, sie frei umherstreifen, ungestört entdecken lassen und ihr zu verstehen geben, dass es sich immer lohnt, genauer hinzusehen. Dass es manchmal sogar notwendig ist, genauer hinzusehen und den Blick nicht von Dingen abzuwenden, die unsere Aufmerksamkeit und Mithilfe erfordern. Weil unser Planet, wie wir ihn heute kennen, nur fortbestehen kann, wenn wir ihn beschützen und ressourcenschonend agieren. Weil wir Menschen nur weiterleben können, wenn er es kann.

Francesca Sanna hat in ihrem Bilderbuch einen wunderbaren Weg gefunden, mit ihrem Pinsel die Erde genauso facettenreich zu Papier zu bringen wie sie ist. Sie nimmt die Kinder mit auf eine Reise durch die Jahreszeiten, lässt sie gemeinsam mit dem Mädchen durch ein Meer von Farben tauchen und Blickwinkel einnehmen, die den Blick auf kleine kostbare Details preisgeben, die einem beim oberflächlichen Betrachten verwehrt bleiben. 

Durch raffinierte Lasercuts und individuelle Seitenabschlüsse verschmelzen die Illustrationen mehrerer Seiten miteinander und entfalten sich Stück für Stück zu ihrer vollen Pracht. Die poetischen Zeilen von Patricia MacLachlan, die von Thomas Bodmer ins Deutsche übersetzt wurden, schenken den Bildern eine wunderbare Untermalung, betten sich stimmungsvoll in die beeindruckenden Szenerien, bei dessen Anblick nicht nur die Kinder ins Staunen geraten und mit leuchtenden Augen durch dieses berauschende Bilderbuch reisen. Die liebevolle Komposition aus Sannas Bildern und McLachlans bzw. Bodmers Zeilen begegnet uns wie eine Liebeserklärung an unseren Planeten und hält uns einmal mehr vor Augen, wie gut wir auf ihn Acht geben müssen.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

Hat dir das Buch gefallen?

Oh ja

Worum geht’s im Buch:

Um die Erde

 

Lieblingsstelle im Buch:

Die schwarz-weiß gestreifte Herde aus Zebras

Bester Leseplatz:

Im Bett, eingekuschelt wie das Mädchen in einer Decke aus Schnee

Was würdest du auch einmal machen wollen?

Auf einem Wal reiten

Wird zu:

einer Entdeckerin

 

[Werbung, da Verlinkung im Text. Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom NordSüd Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.]

Ich back‘ mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt!

[Werbung, Verlosung] Jungs spielen gerne mit Autos, sie sind laut, stürzen sich als Pirat, Ritter oder Astronaut in waghalsige Abenteuer und tragen am liebsten Blau. Mädchen hingegen spielen lieber mit Puppen, sie sind ruhig und schüchtern, stylen sich gerne wie Germany’s next Topmodel und träumen davon eines Tages Prinzessin zu werden. Deshalb ist Rosa auch genau ihre Farbe! 

Genderklischees dieser Art gibt es wie Sand am Meer. Oft sind sie so fest in unseren Köpfen verankert, dass man sich nur schwer von ihnen lösen kann, man ganz aus Gewohnheit alte Denkweisen und Verhaltensmuster beibehält. Kleidung, Berufe und Hobbies vermeintlich geschlechtsspezifisch auswählt, sich den Regeln der Gesellschaft unterordnet. Dabei streben wir doch alle nach individueller Entfaltung. Wollen selbst entscheiden, was wir am liebsten mögen. Und zu eigenständigen Persönlichkeiten heranwachsen. Und das von klein an!

Kinderbücher, die mit Rollenklischees aufräumen, sind noch rar, aber immer mehr im Kommen. Mit „Robert weltbester Kuchen“ von Anne-Kathrin Behl heißen wir eine Bilderbuchperle in unserem Bücherregal willkommen, die genau dort angesiedelt ist, wo wir uns wohlfühlen: in einer Welt frei von Geschlechterstereotypen. Einer Welt, widdewidde wie sie uns gefällt! 

„Robert’s weltbester Kuchen“ – Anne-Kathrin Behl

NordSüd Verlag, Hardcover, ab 4 Jahren, 32 Seiten, erschienen am 18. Juli 2020, Preis 15 € [D], ISBN: 978-3-314-10534-0, hier geht’s zum Buch

Mit wunderbar farbenfrohen und lebensbejahenden Illustrationen bringt Anne-Kathrin Behl einen Vater-Sohn-Tag von Robert und seinem Vater zu Papier. Robert steht der Sinn nach einem Salzteigkuchen: dem weltbesten um genau zu sein. Er malt dafür sogar eigene Einladungskarten. Schließlich muss so ein Kuchen gebührend gefeiert werden und sollte nicht alleine „verzehrt“ werden. Schließlich macht allein essen dick! Doch als ein Windstoß über den Balkon weht, werden die meisten von Roberts Einladungskarten erfasst und vom Wind davongetragen. Zwei letzte Karten bleiben auf dem Tisch übrig: gerade noch genug, um Hund Mopsi und Papa zum Kuchenfest einzuladen.

Und so macht sich Robert ans Werk. Man staune, was so alles auf seinem Kuchen Platz findet: eine Hand voll Spielzeugtiere, kleine Autos und Sterne landen darauf, Bausteine werden zu Streuseln und Murmeln zu wunderbarem Belag. Ein paar Buntstifte dienen ihm als Kerzen. Gerade als er seinen Kuchen vollendet hat und sich mit Papa ans Kuchenessen machen will, klingelt es an der Tür, und nochmal und nochmal. Denn der Wind hat die Karten in die ganze Nachbarschaft getragen. Und natürlich wollen alle Nachbarn beim Kuchenfest dabei sein. Wie gut, dass Roberts Papa genügend Salzteig parat hat und die Party nun mit der ganzen Nachbarschaft steigen kann!

Es lebe die Diversität!

Dieses Bilderbuch steht Klischees und Stereotypen nicht nur mit lässiger Gleichgültigkeit gegenüber, sondern lebt auch von gehörig Humor und Diversität. Schon der Blick in Roberts Kinderzimmer sorgt für Begeisterung. Denn eine Spielküche lädt Robert zum Kochen für all seine Kuscheltiere ein, die es sich in den Regalreihen  und im Puppenwagen gemütlich gemacht haben. Einhörner fühlen sich bei ihm genauso wohl wie Dinosaurier, aus einem Meer von Bauklötzen ragen Puppenköpfe hervor und in einer großen Kiste sind die Kostüme für Meerjungfrau, Prinzessin und Ritter zu erspähen.

Roberts Papa begegnet uns im rosafarbenen AB:CD – Shirt (das ich persönlich sehr feiere!) und drolligen rosa Häschenpuschen, die im Kontrast zu seinen tatöwierten Armen, dem Bart und der karierten Schiebermütze stehen. Stricken scheint für ihn mindestens genauso entspannend wie für Frauen zu sein und auch vor dem Basteln und Backen mit seinem Sohnemann schreckt er nicht zurück. Warum auch!? Ist ja das normalste der Welt. 

Und wer einen Blick auf die Gäste des Kuchenfestes wirft, wird staunen. Denn die Nachbarschaft setzt sich nicht nur aus Jung und Alt, sondern auch aus den unterschiedlichsten Kulturen zusammen (da bleibt selbst ein Monster nicht aus!). Und so reiht sich eine alte Frau mit Rollator neben einem Punker mit Irokesenschnitt ein und steht direkt hinter einem Vater mit Dutt und Tragetuch, einem Inder mit Turban und einem Eskimo. Denn bei Roberts Kuchenfest sind alle Hautfarben und Religionen willkommen. Durch das Zutun der Gäste entstehen nicht nur die wildesten Kuchen, die die Welt je gesehen hat, sondern auch eine Vielfalt sondergleichen! Es lebe die Diversität!

Eine Blogparade mit Verlosung: Roberts weltbester Kuchen 

Zu Ehren dieses wunderbar diversen Bilderbuches hat Eliane von Mint & Malve eine Blogparade ins Leben gerufen, für die ich sofort Feuer und Flamme war. Denn Anne-Kathrin Behls farbenfrohes Werk schert sich nicht um Stereotype, zeigt uns eine Momentaufnahme aus dem Alltag eines wunderbaren Vater-Sohn-Gespanns, das man nur ins Herz schließen kann.

Bei Eliane sind alle teilnehmende Blogs der Blogparade zu finden. Und es lohnt sich gleich doppelt sich durch die Beiträge der teilnehmenden Bloggerinnen zu lesen. Denn hier kommt nicht nur eine Vielzahl an unterschiedlichen Blickwinkeln zusammen, sondern man kann auch bei uns allen ein Exemplar von „Roberts weltbester Kuchen“ mit Widmung und kleiner Extra-Illustration von Anne-Kathrin Behl ergattern. Ich habe mich dieses Mal für die Verlosung auf Instagram entschieden. Mit einem Klick kommst du zum Beitrag.

Die Teilnahmebedingungen findest du im Post auf Instagram.

Viel Glück!

Ein Salzteig-Rezept von uns für euch

Emma und ich waren sofort Feuer und Flamme, uns an eigenen Salzteigkreationen zu versuchen. Und so haben wir kurzerhand Gebäck, Törtchen und einen Kuchen gebacken, der dem weltbesten Kuchen von Robert schon ganz nahe kommt. Da die Räubertochter in meinen Augen mittlerweile aus dem Alter raus ist, alles in den Mund zu nehmen und zu unterscheiden, mit was sie spielen und was sie essen kann, habe ich mich dazu entschieden, Törtchen und Kuchen (mit nicht Kindermund gerechter) Acrylfarbe anzumalen. Alternativ kann man den Teig auch mit Lebensmittelfarbe oder Kakaopulver einfärben.

Gerne geben wir euch das Salzteig-Rezept an die Hand, mit dem wir gute Erfahrung gemacht haben.

Zutaten für 1 Blech Salzteiggebäck:
300g Mehl
300g Salz
200ml Wasser
1 TL Speiseöl (entspricht etwa 5g)

Rezept und Anleitung:
Den Backofen auf 150°C Umluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.

Mehl, Salz, Wasser und Öl in einer großen Rührschüssel vermengen und mit einem (Hand)rührgerät oder den Händen zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Je feiner das Salz ist, desto feinporiger wird übrigens dann auch Euer Salzteig.

Bei uns sind zwei Brötchen, zwei Brezen, ein Croissant, zwei Zimtschnecken, ein Erdbeertörtchen und eine weltbeste Torte aus der oben stehenden Rezeptur entstanden.

Was würde auf eurem Salzteigkuchen Platz finden?

PS: Herzlichen Dank an Eliane, den NordSüd Verlag und Anne-Kathrin Behl, die diese wunderbare Blogparade mit ihrer Hingabe, den Grafiken sowie den Rezensions- und Verlosungsexemplare bereichert haben! Es war mir ein Fest!

Kinderfreuden #43: Eins mit der Natur

„Gigaguhl und das Riesen-Glück“ – Alex Rühle, Barbara Yelin

„Gigaguhl Gargantua war der größte aller Riesen. Er berührte fast den Himmel und er konnte Stürme niesen. Morgens aß er meistens Wolken. Mittags trank er einen See. Abends saß er tief im Walde, zwischen Bäumen, klein wie Klee.“

Irgendwann übermannt auch mal einen Riesen die Müdigkeit. Und so deckt sich Gigaguhl eines Tages mit der Sommerwiese zu und hält viele hundert Jahre Frühlings-, Sommer- und Winterschlaf. Auf den Weiten seines Rückens wächst über all die Jahre eine Stadt heran, in seinen Augenbrauen nisten Vögel, auf den Hügeln seines Nackens weiden Ziegen und in seinem Haarwald wohnt sogar ein Einhorn.

Als die Stadtkinder Nick und Nina sich eines Tages auf Entdeckungsreise in die Berge begeben und dabei nicht nur auf allerhand wundersame Flora und Fauna, sondern auch auf den Zugang zu einer geheimen Höhle stoßen, staunen sie nicht schlecht. Noch mehr aber, als sie merken, dass es sich dabei um einen Riesen handelt, in dessen Kopf sie durch sein Ohr gelangt sind. Als sie seine Nasenhöhlen als Rutsche auserkoren, kitzelt es dem Riesen gewaltig in der Nase und so werden sie mit einem gewaltigen Niesen wieder ins Freie befördert.

Gigaguhl möchte Nick und Nina zeigen, dass er größer als das größte Monster ist. Doch er weiß nicht, dass über all die Jahre seines Schlafes Leben auf der Erddecke gewachsen ist, mit der er sich damals zugedeckt hat. Es muss also ein Plan her, wie der mächtige Riese aufstehen kann, ohne Mensch und Tier um ihr Zuhause zu berauben.

Eckdaten

 

Gebunden, ab 4 Jahren

40 Seiten
18,3 x 29,4 cm
ISBN: 978-3-423-76286-1

Illustration: Barbara Yelin
Autor: Alex Rühle

dtv Junior
14,95 € [D]

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Blickwinkel aus großen Augen

Als große Naturliebhaberin war ich von der fantasievollen Geschichte des Riesen Gigaguhl, der während seines jahrhundertelangen Schlafes mit der Natur Eins wird, natürlich sofort angetan. Aber noch viel begeisterter war ich, als ich gemeinsam mit meiner Räubertochter entdecken durfte, wie Illustratorin Barbara Yelin die Kinder mit ihren bezaubernden Bildern durch den Wandel der Natur und den Entstehungsprozess von Leben schickt.

Auf außerordentlich kreative Weise lässt Yelin den Riesen Gigaguhl, der anfangs noch am Strand entlang spaziert und inmitten von Bäumen sitzt, durch das Zudecken mit einer Sommerwiese mit der Natur verschmelzen. Seine zugedeckte Gestalt wird zu einem Berg, auf dem eine Stadt heranwächst. Kaum einer nimmt ihn mehr wahr. Einzig und allein die Tiere wissen noch um seine Existenz, denn Gigaguhl liebt sie so sehr, dass er sie zu sich eingeladen, nichts dagegen hat, dass sie auf ihm wohnen. Selbst sein Gesicht, das unter der Erddecke hervorschaut, wird über die Jahre von den Tieren bevölkert. Und so tummeln sie sich in seinen Augenbrauen, in seinem Kopf- und Baarthaar, unter seinen Achseln und in seinem Ohr. Selbst sein Genick und der hervorlugende Arm betten sich in die Natur ein, verschwinden ganz in der Szenerie der Landschaft. Diese wunderbare Verschmelzung, die sich Seite für Seite auf Yelins wunderbaren Bildern vollzieht, können auch die Kleinen wahrnehmen. Viele Bildausschnitte nimmt man aber erst auf den zweiten Blick als Körperpartien des Riesen wahr. Und staunt nicht schlecht, was dabei so alles zu Tage tritt.

Kein Wunder also, dass auch Nick und Nina nicht bemerken, dass es sich bei dem geheimnisvollen Wald aus blauen Stämmen, den sie nach dem Erklimmen eines Hangs erreichen, um das Haar, und bei dem geheimen Höhleneingang um die Ohrmuschel des Riesen Gigaguhl handelt. Ganz unbewusst gelangen sie dadurch in seinen Kopf, bestaunen sein Gehirn, in dem Ideen, Träume und Farben, aber auch die zahlreichen Erinnerungen des Riesen wohnen. In seinen Nasenhöhlen entdecken sie für sich die längste Doppelrutsche aller Zeiten, auf der es sich vortrefflichst um die Wette rutschen lässt. Durch das daraus resultierende Gekitzel in der Nase wird der Riese aber aus seinem Schlaf gerissen und zu einem gewaltigen Niesen angeregt, der die beiden Kinder mit ordentlich Rotz und Wasser, Sträucher, Moos, Geröll und Schlamm wieder aus sich herausschleudert.

Freilich vermuten die Kinder in dem mächtigen Riesen, in dessen Augen sie nun blicken, ein Monster, von dem Gefahr ausgeht. Doch der freundliche Riese beschwichtigt sie, ist nahezu beleidigt, mit einem winzig kleinen Monster verglichen zu werden. Er will aufstehen, ihnen seine wahre Größe zeigen. Doch dass auf der Erddecke, mit der er zugedeckt ist, über all die Jahrhunderte Leben herangewachsen ist, hat er nicht bedacht. Die Kinder weisen ihn darauf hin und verhindern damit das Schlimmste. Doch dem Riesen kommt eine Idee. Mit einem Donnergrollen und einem selbst komponierten Lied kann er Hunderte seiner Tierfreunde dazu animieren, ihm aus seiner unglücklichen Misere zu helfen. Sie sind es, die sich für ihren riesigen Freund zu zahlreichen Tierpyramiden anordnen, um gemeinsam die Erddecke vorsichtig anzuheben, damit der Riese darunter hervorschlüpfen kann und die darauf entstandene Landschaft erhalten bleibt. Natürlich passiert das nicht ohne ein Erdbeben gleiches Zittern, das die darauf entstandene Stadt um ein Stück herabsinken lässt. Einzig und allein Nick und Nina wissen, was dahintersteckt.

Alex Rühle schenkt diesem Bilderbuch ganz wunderbar melodische Reime, die in perfektem Einklang zu Yelins Bildern stehen. Mit viel Facettenreichtum, Fantasie aber auch Gespür für die Sprache schafft er Zeilen, die sich auf ganz harmonische Weise an die lebendigen und naturnahen Illustrationen anschmiegen und daraus eine ganz runde Sache machen. Und so entsteht aus der Zusammenarbeit von Yelin und Rühle ein Kinderbuch, das sich Hören und Sehen lassen kann.

„Ich muss ganz woanders hinzieh’n, denn ich brauche Riesenruhe. Sprach’s und bückte sich und schnürte, seine Siebzehnmeilenschuhe. Winkte nochmal Nick und Nina und verschwand mit raschem Schritt, hinter sieben Bergen, und die meisten Tiere nahm er mit.“

Doch dem Riesen ist es nun zu laut geworden. Die Stadt, deren Treiben einen ungeheuren Lärm mit sich bringt, beraubt ihn um seine Ruhe, die er dort einst hatte. Und so lässt er seinen vertrauten Ort hinter sich, macht sich auf zu neuen Ufern. Durch diese Entwicklung treffen Yelin und Rühle den Nerv der Zeit und veranschaulichen mit ihrer Geschichte ein Stück weit auch die heutige Entwicklung. Denn es ist nicht nur die Unberührtheit und Stille, die die entstandene Stadt der Natur genommen hat, sondern auch der Lärm der Zeit, den die zahlreichen Autos, Laster, Straßen und Häuser mit sich bringen.

Die innige Verbundenheit, die den Riesen Gigaguhl mit der Natur und den Tieren verbindet, ist wunderbar mit anzusehen. Auch wie die Tiere, ganz egal wie klein sie sind, dem großen Riesen helfen können und damit ganz Großes schaffen. So wird schon den Kleinsten ein freundlicher und achtvoller Umgang mit Tier und Natur an die Hand gegeben und gezeigt, was man durch ein friedfertiges Miteinander schaffen kann. Die Liebe zum Detail, die Yelins Illustrationen zugrunde liegt, lädt die Kinder nicht nur ein, genauer hinzusehen, sondern auch die Schönheit in ganz kleinen Dingen zu erkennen.

Barbara Yelin und Alex Rühle gelingt mit „Gigaguhl und das Riesen-Glück“ eine wunderbare Geschichte über Zusammenhalt, über den Lauf der Natur und den Lärm der Zeit. Es ist eine fantasievolle Reise durch Flora und Fauna, auf die sie die Kinder schicken. Und was es mit dem Riesen-Glück im Titel auf sich hat, sollte jeder für sich selbst entdecken.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

 

Hat dir das Buch gefallen?

Ja

Worum geht’s im Buch:

Um einen Riesen

 

 

 

Lieblingsstelle im Buch:

Als die Tiere die Erddecke anheben, damit der Riese darunter hervorkriechen kann

Bester Leseplatz:

Auf dem Kuschelteppich

 

 

Was hat dir im Riesen am besten gefallen?

Die Doppelrutsche seiner Nasenhöhlen

Wird zu:

einer Entdeckerin

 

[Werbung, da Verlinkung im Text. Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom dtv Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.]