Kinderfreuden #47: Ein Brief ans Universum

„Lieber Besucher aus dem All“ – Sophie Blackall

„Liebes Wesen aus dem All, das hier musst du wissen, wenn du uns besuchen kommst.“

Eckdaten

Gebunden, ab 5  Jahren

80 Seiten
22,9 x 28,6 cm
ISBN: 978-3-314-10541-8

Text & Illustration: Sophie Blackall

NordSüd Verlag
18,00 € [D]

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

Blickwinkel aus großen Augen

„Wir Menschen definieren uns über unseren Geburts- und Wohnort, darüber, was wir glauben, und über unsere Kleidung und Sprache. Eine „typische“ Person gibt es aber nicht. Wir sind alle unterschiedlich. Und doch gibt es etwas, was wir teilen – den Planeten, auf dem wir leben. Diese Welt mit ihren Bergspitzen im ewigen Eis, den sandigen Wüsten und grünen Steppen, sich windenden Flüssen und eisigen Seen, den glitzernden Meeren, pulsierenden Großstädten, belebten Städtchen und verschlafenen Dörfern. Diese Welt enthält all unser Essen und Wasser, unsere ganze Kunst und Musik, alle Bücher, jede noch so kleine Ameise, jeden Nieser und jedes Komma, jedes Atom von jedem Lebewesen und jedem unbelebten Ding.“

Sophie Blackall

Manche Bilderbücher schenkt man nicht nur seinen Kindern, sondern auch sich selbst. Denn das fantastische Abenteuer, das hinter dem Buchdeckel dieses Bilderbuchs auf uns wartet, konnte ich weder Emma noch mir selbst entgehen lassen. Und so hat sich das Buch im letzten Jahr als ideales Geburtstagsgeschenk für die Räubertochter entpuppt, selbst wenn sie noch gut zwei Jahre zur Altersempfehlung trennt. Denn dieses Bilderbuch ist eine wahre Perle. Es kommt so bunt und facettenreich daher wie unser Planet selbst und ist nicht nur ein unglaublich wertvoller Leitfaden für Kinder, sondern auch für Erwachsene.

„Lieber Besucher aus dem All“ ist ein Buch, mit dem man wachsen kann. Aus dem sich Kinder unterschiedlichen Alters das nehmen, was sie gerade brauchen. Das Eltern Brücken baut. Das wichtige Botschaften bereits mit seinen Bildern transportiert, ehe man sich überhaupt dem begleitenden Text annimmt. Das so allumfassend daherkommt wie ein Lexikon. Das unterschiedliche Sprachen spricht, verschiedene Hautfarben, Religionen und Gewänder trägt, das Größenunterschiede greifbar macht, das Gefühle erahnen, das Wetter erspüren und Vorlieben finden lässt. Das Klänge, Farben und Formen in sich trägt. Großes und Kleines. Sichtbares und Unsichtbares. Mensch und Tier. Das Anlass für Gespräche bietet und Dingen seine Aufmerksamkeit schenkt, die in Kinderbüchern oft außen vor gelassen werden. Körper, die nicht einem scheinbaren Ideal entsprechen; Augen, die nicht sehen, Münder, die nicht sprechen, Beine, die nicht laufen können und doch allesamt Menschen gehören, die einzigartig und besonders sind. Die wir als Teil des großen Ganzen sehen und denen wir mehr Respekt, Liebe und Toleranz schenken sollten. Denn wir alle sind ein Teil dieses wunderbaren Planeten.

Durch Sophie Blackalls Bilder bekommen Kinder eine Ahnung davon, wie bunt und lebendig unsere Erde ist. Sie reisen an der Seite von Quinn, einem sympathischen Jungen mit fransigem Pony, roter Mütze und geringelten Socken über unseren Planeten. Er ist es, der einen Brief an die Besucher aus dem All verfasst, sollten sie sich jemals auf den Weg zur Erde machen. Er nimmt die Leser*innen an die Hand, ist auf nahezu jeder Seite des Buchs anzutreffen und wird durch seine stetige Sichtbarkeit zu einem guten Freund und treuen Weggefährten .

Blackalls begleitender Text ist eingängig. Er kommt behutsam und kindgerecht daher, mitunter sogar poetisch. Er bettet sich harmonisch in die großflächigen Szenerien ein, wirkt nicht aufdringlich oder deplatziert, sondern lediglich ergänzend. Er erklärt vor allem älteren Kindern gewisse Themen und Problematiken. Geht auf körperliche Beeinträchtigungen, unterschiedliche Lebensumstände und Weltansichten ein. Auf Bakterien, Krankheiten und Krieg. Er hilft den Kindern neue Sichtweisen einzunehmen. Anderen Menschen offen und vorbehaltslos zu begegnen. Sich in sie hineinzuversetzen. Dinge zu hinterfragen, zu erlernen und zu verstehen.

Das Buch bedarf sicherlich erwachsener Lesebegleitung, aber wenn sich auch die großen Leser*innen auf das wunderbare Bilderbuchabenteuer von Sophie Blackall einlassen, werden sie merken, dass das Leben einem stetigen Wachstum unterliegt und man egal, wie alt und erfahren man ist, hier noch jede Menge für sich mitnehmen kann.

„Lieber Besucher aus dem All“ ist ein Herzensprojekt, das aus einer Idee entstanden ist, die Sophie Blackall während ihrer Arbeit für Save the Children im Himalaja hatte. Sie hat sich ein Buch gewünscht, das Menschen unterschiedlichster Herkunft einander näherbringen kann, das ihr eigenes Zuhause und das von all den Kindern zeigt, die ihr während ihrer Arbeit begegnet sind. Und so hat sie sich einfach selbst daran versucht und ein Buch für ALLE geschaffen. Einen wunderbaren Bilderbuchschatz, der in keinem Bücherregal fehlen sollte.

Das Bilderbuch ist noch bis noch bis zum 30. Januar 2021, 23:59 Uhr, als Giveaway im Rahmen meines 10. Bloggeburtstages zu ergattern. Die Chance auf diese Bilderbuchperle solltet ihr euch nicht entgehen lassen! Die Teilnahme ist mithilfe eines Kommentars im vorherigen Beitrag möglich. Viel Glück!

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

Worum geht’s im Buch?

Um die Erde und alles, was auf ihr lebt

Wer schreibt den Brief an die Besucher aus dem All? Wer erzählt uns die Geschichte?

Das ist Quinn. Der Junge mit der roten Mütze, den ich fast auf jeder Seite entdeckt habe.

 

Lieblingsstelle im Buch:

Die Wetterseite, auf der es stürmt, schneit und regnet.

Was für ein Wetter magst du am Liebsten?

Wenn’s regnet, kann ich durch Pfützen springen und mit meinem Regenschirm spazieren gehen, genau wie Quinn – das mag ich!

 

Worauf freust du dich, wenn du die Bilder im Buch siehst?

Dass es draußen wieder so warm ist, dass wir auf einer Wiese sitzen und zusammen picknicken können

Wird zu:

einer kleinen Weltentdeckerin

 

[Werbung, da Verlinkung. Dieses Buch wurde mir vom NordSüd Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.]

Kinderfreuden #43: Eins mit der Natur

„Gigaguhl und das Riesen-Glück“ – Alex Rühle, Barbara Yelin

„Gigaguhl Gargantua war der größte aller Riesen. Er berührte fast den Himmel und er konnte Stürme niesen. Morgens aß er meistens Wolken. Mittags trank er einen See. Abends saß er tief im Walde, zwischen Bäumen, klein wie Klee.“

Irgendwann übermannt auch mal einen Riesen die Müdigkeit. Und so deckt sich Gigaguhl eines Tages mit der Sommerwiese zu und hält viele hundert Jahre Frühlings-, Sommer- und Winterschlaf. Auf den Weiten seines Rückens wächst über all die Jahre eine Stadt heran, in seinen Augenbrauen nisten Vögel, auf den Hügeln seines Nackens weiden Ziegen und in seinem Haarwald wohnt sogar ein Einhorn.

Als die Stadtkinder Nick und Nina sich eines Tages auf Entdeckungsreise in die Berge begeben und dabei nicht nur auf allerhand wundersame Flora und Fauna, sondern auch auf den Zugang zu einer geheimen Höhle stoßen, staunen sie nicht schlecht. Noch mehr aber, als sie merken, dass es sich dabei um einen Riesen handelt, in dessen Kopf sie durch sein Ohr gelangt sind. Als sie seine Nasenhöhlen als Rutsche auserkoren, kitzelt es dem Riesen gewaltig in der Nase und so werden sie mit einem gewaltigen Niesen wieder ins Freie befördert.

Gigaguhl möchte Nick und Nina zeigen, dass er größer als das größte Monster ist. Doch er weiß nicht, dass über all die Jahre seines Schlafes Leben auf der Erddecke gewachsen ist, mit der er sich damals zugedeckt hat. Es muss also ein Plan her, wie der mächtige Riese aufstehen kann, ohne Mensch und Tier um ihr Zuhause zu berauben.

Eckdaten

 

Gebunden, ab 4 Jahren

40 Seiten
18,3 x 29,4 cm
ISBN: 978-3-423-76286-1

Illustration: Barbara Yelin
Autor: Alex Rühle

dtv Junior
14,95 € [D]

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

Blickwinkel aus großen Augen

Als große Naturliebhaberin war ich von der fantasievollen Geschichte des Riesen Gigaguhl, der während seines jahrhundertelangen Schlafes mit der Natur Eins wird, natürlich sofort angetan. Aber noch viel begeisterter war ich, als ich gemeinsam mit meiner Räubertochter entdecken durfte, wie Illustratorin Barbara Yelin die Kinder mit ihren bezaubernden Bildern durch den Wandel der Natur und den Entstehungsprozess von Leben schickt.

Auf außerordentlich kreative Weise lässt Yelin den Riesen Gigaguhl, der anfangs noch am Strand entlang spaziert und inmitten von Bäumen sitzt, durch das Zudecken mit einer Sommerwiese mit der Natur verschmelzen. Seine zugedeckte Gestalt wird zu einem Berg, auf dem eine Stadt heranwächst. Kaum einer nimmt ihn mehr wahr. Einzig und allein die Tiere wissen noch um seine Existenz, denn Gigaguhl liebt sie so sehr, dass er sie zu sich eingeladen, nichts dagegen hat, dass sie auf ihm wohnen. Selbst sein Gesicht, das unter der Erddecke hervorschaut, wird über die Jahre von den Tieren bevölkert. Und so tummeln sie sich in seinen Augenbrauen, in seinem Kopf- und Baarthaar, unter seinen Achseln und in seinem Ohr. Selbst sein Genick und der hervorlugende Arm betten sich in die Natur ein, verschwinden ganz in der Szenerie der Landschaft. Diese wunderbare Verschmelzung, die sich Seite für Seite auf Yelins wunderbaren Bildern vollzieht, können auch die Kleinen wahrnehmen. Viele Bildausschnitte nimmt man aber erst auf den zweiten Blick als Körperpartien des Riesen wahr. Und staunt nicht schlecht, was dabei so alles zu Tage tritt.

Kein Wunder also, dass auch Nick und Nina nicht bemerken, dass es sich bei dem geheimnisvollen Wald aus blauen Stämmen, den sie nach dem Erklimmen eines Hangs erreichen, um das Haar, und bei dem geheimen Höhleneingang um die Ohrmuschel des Riesen Gigaguhl handelt. Ganz unbewusst gelangen sie dadurch in seinen Kopf, bestaunen sein Gehirn, in dem Ideen, Träume und Farben, aber auch die zahlreichen Erinnerungen des Riesen wohnen. In seinen Nasenhöhlen entdecken sie für sich die längste Doppelrutsche aller Zeiten, auf der es sich vortrefflichst um die Wette rutschen lässt. Durch das daraus resultierende Gekitzel in der Nase wird der Riese aber aus seinem Schlaf gerissen und zu einem gewaltigen Niesen angeregt, der die beiden Kinder mit ordentlich Rotz und Wasser, Sträucher, Moos, Geröll und Schlamm wieder aus sich herausschleudert.

Freilich vermuten die Kinder in dem mächtigen Riesen, in dessen Augen sie nun blicken, ein Monster, von dem Gefahr ausgeht. Doch der freundliche Riese beschwichtigt sie, ist nahezu beleidigt, mit einem winzig kleinen Monster verglichen zu werden. Er will aufstehen, ihnen seine wahre Größe zeigen. Doch dass auf der Erddecke, mit der er zugedeckt ist, über all die Jahrhunderte Leben herangewachsen ist, hat er nicht bedacht. Die Kinder weisen ihn darauf hin und verhindern damit das Schlimmste. Doch dem Riesen kommt eine Idee. Mit einem Donnergrollen und einem selbst komponierten Lied kann er Hunderte seiner Tierfreunde dazu animieren, ihm aus seiner unglücklichen Misere zu helfen. Sie sind es, die sich für ihren riesigen Freund zu zahlreichen Tierpyramiden anordnen, um gemeinsam die Erddecke vorsichtig anzuheben, damit der Riese darunter hervorschlüpfen kann und die darauf entstandene Landschaft erhalten bleibt. Natürlich passiert das nicht ohne ein Erdbeben gleiches Zittern, das die darauf entstandene Stadt um ein Stück herabsinken lässt. Einzig und allein Nick und Nina wissen, was dahintersteckt.

Alex Rühle schenkt diesem Bilderbuch ganz wunderbar melodische Reime, die in perfektem Einklang zu Yelins Bildern stehen. Mit viel Facettenreichtum, Fantasie aber auch Gespür für die Sprache schafft er Zeilen, die sich auf ganz harmonische Weise an die lebendigen und naturnahen Illustrationen anschmiegen und daraus eine ganz runde Sache machen. Und so entsteht aus der Zusammenarbeit von Yelin und Rühle ein Kinderbuch, das sich Hören und Sehen lassen kann.

„Ich muss ganz woanders hinzieh’n, denn ich brauche Riesenruhe. Sprach’s und bückte sich und schnürte, seine Siebzehnmeilenschuhe. Winkte nochmal Nick und Nina und verschwand mit raschem Schritt, hinter sieben Bergen, und die meisten Tiere nahm er mit.“

Doch dem Riesen ist es nun zu laut geworden. Die Stadt, deren Treiben einen ungeheuren Lärm mit sich bringt, beraubt ihn um seine Ruhe, die er dort einst hatte. Und so lässt er seinen vertrauten Ort hinter sich, macht sich auf zu neuen Ufern. Durch diese Entwicklung treffen Yelin und Rühle den Nerv der Zeit und veranschaulichen mit ihrer Geschichte ein Stück weit auch die heutige Entwicklung. Denn es ist nicht nur die Unberührtheit und Stille, die die entstandene Stadt der Natur genommen hat, sondern auch der Lärm der Zeit, den die zahlreichen Autos, Laster, Straßen und Häuser mit sich bringen.

Die innige Verbundenheit, die den Riesen Gigaguhl mit der Natur und den Tieren verbindet, ist wunderbar mit anzusehen. Auch wie die Tiere, ganz egal wie klein sie sind, dem großen Riesen helfen können und damit ganz Großes schaffen. So wird schon den Kleinsten ein freundlicher und achtvoller Umgang mit Tier und Natur an die Hand gegeben und gezeigt, was man durch ein friedfertiges Miteinander schaffen kann. Die Liebe zum Detail, die Yelins Illustrationen zugrunde liegt, lädt die Kinder nicht nur ein, genauer hinzusehen, sondern auch die Schönheit in ganz kleinen Dingen zu erkennen.

Barbara Yelin und Alex Rühle gelingt mit „Gigaguhl und das Riesen-Glück“ eine wunderbare Geschichte über Zusammenhalt, über den Lauf der Natur und den Lärm der Zeit. Es ist eine fantasievolle Reise durch Flora und Fauna, auf die sie die Kinder schicken. Und was es mit dem Riesen-Glück im Titel auf sich hat, sollte jeder für sich selbst entdecken.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

 

Hat dir das Buch gefallen?

Ja

Worum geht’s im Buch:

Um einen Riesen

 

 

 

Lieblingsstelle im Buch:

Als die Tiere die Erddecke anheben, damit der Riese darunter hervorkriechen kann

Bester Leseplatz:

Auf dem Kuschelteppich

 

 

Was hat dir im Riesen am besten gefallen?

Die Doppelrutsche seiner Nasenhöhlen

Wird zu:

einer Entdeckerin

 

[Werbung, da Verlinkung im Text. Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom dtv Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.]

 

Kinderfreuden #24: Das Leben ist schön

Leben – Cynthia Rylant & Brendan Wenzel

“It’s the little things that make life big.“

Jedes Leben beginnt klein. Sogar bei den Elefanten. Dann beginnt es zu wachsen und  langsam aber sicher zu etwas Großem heranzureifen. Leben unterliegt der ständigen Veränderung, durchläuft gute wie schlechte Zeiten, Tag und Nacht, Licht und Schatten. Es hält  jede Menge Überraschungen für uns bereit: Abenteuer, die es zu bestreiten und Ängste, die es zu überwinden gilt. Doch trotz aller Widrigkeiten ist es wunderschön.

Die Tierwelt weiß das und genießt das Leben in vollen Zügen. Brendan Wenzel und Cynthia Rylant laden uns daher ein, die Welt aus der Sicht von Tieren zu betrachten und einen Weg zu gehen, der von den Emotionen und Erfahrungen der Tierwelt geprägt ist.

Begleitest du sie, auf ihrer Entdeckungsreise durch das Leben?

Eckdaten

Hardcover, ab 4 Jahren

48 Seiten
22,5 x 29 cm
ISBN: 978-3314104176
Übersetzt von Thomas Bodmer

NordSüd Verlag

16,00 €

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

Blickwinkel aus großen Augen

Es gibt Kinderbücher, da geht einem beim Ansehen das Herz auf. So auch bei „Leben“, das ganz und gar bezaubernde Illustrationen von Brendan Wenzel und begleitende Zeilen von Cynthia Rylant in sich trägt. Es handelt wie der Titel bereits verrät, vom Leben. Und obwohl es uns keine völlig neue oder spektakuläre Geschichte erzählt, gelingt ihm dennoch etwas ganz Besonderes: es schenkt uns Augen für das Wunderbare.

Es ist der Blickwinkel von Tieren, den Rylant und Wenzel die Kleinen einnehmen lässt. Eine Perspektive, die den Kindern fremd ist und ihnen ganz neue Facetten des Lebens aufzeigt. Dass das Leben trotz oder gerade wegen aller Widrigkeiten so lebenswert ist. So liebt der Habicht den Himmel, das Kamel den Sand und die Schlange das Gras. Und obwohl die Schildkröte dem Leben vielleicht nichts Besonderes abgewinnen kann, liebt sie es dennoch. Denn an ihrem Panzer hat sie im Lauf der Jahre viel Wasser abperlen lassen und der Melodie des Regens gelauscht – dem einzigartigen Lied der Natur.

Doch Rylant und Wenzel führen ihren Betrachtern nicht nur die schönen Seiten des Lebens vor Augen, sondern geleiten sie auch durch wilde und wüste Passagen. Mit einem Vogel fliegen sie durch einen von Dunkelheit und Unwetter erfassten Wald und kommen verängstigt, aber unbeschadet wieder heraus. Und so lernen schon die Kleinsten das Leben in seiner Gänze kennen, nicht aber, ohne ihnen dabei Mut und Kraft zu schenken, sich dem Leben zu stellen. Ihnen zu zeigen, dass es stets einen Ausweg gibt.

„Das Leben ist nicht immer leicht. Zuweilen gibt es wilde, wüste Strecken. Doch auf die eine oder andere Art kommt man da auch wieder raus.“

Durch ein wunderbar hamonisches Zusammenspiel ist dem Illustrator und der Autorin ein ganz wunderbares Kinderbuch gelungen, das uns einmal mehr vor Augen hält, wie schön das Leben sein kann. Die Geschichte, die von Wenzels atemberaubenden Illustrationen und Rylants poetischen Zeilen lebt, unterliegt, genau wie das Leben selbst, der stetigen Veränderung. Es sensibilisiert uns, in den kleinsten Dingen das Wunderbare zu sehen und verzaubert kleine wie große Betrachter mit seinen stimmungsvollen Bildern. Und auf einmal wird uns ganz klar, warum es sich lohnt, jeden Morgen aufzuwachen und zu schauen, was passiert. „Denn das Leben fängt klein an. Und es wächst.“

<3 <3 <3 <3 <3

Blickwinkel aus kleinen Augen

Lenas Urteil:

Lena SteckbriefGefällt dir das Buch? Ja, sehr.

Was hat dir besonders gefallen? Die Tiere

Worum geht die Geschichte? um das Leben

Wo steht das Buch im Regal? neben „Die Flucht“

Lesezeit: bei Tageslicht

Bester Leseplatz: im Bett

Schlüpft in die Rolle von: einer Entdeckerin

Kinderfreuden #9: Bärenwild

lesenslust über “Der Schreck-Bär” von Ivan Bates

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Beschreibung:

Der Bär liebt es, die anderen Tiere des Waldes zu erschrecken. Bei seinem Lieblingsspiel schlägt er ein Tier nach dem anderen ängstlich in die Flucht. Doch den Tieren des Waldes wird das allmählich zu bunt und sie  beschließen sich zu beraten. Irgendwer muss dem Bären eine Lektion erteilen!

Als sich das kleine Kaninchen mit der rosa Nase dazu bereiterklärt erntet es nur Gelächter und amüsierte Blicke. Wie soll ein so kleines Tier einem so großen Bären schließlich zeigen, wo’s langgeht? Doch das Kaninchen lässt sich nicht beirren und bewirkt mit seiner freundlichen und liebevollen Herangehensweise schon bald viel mehr, als es die anderen Tiere für möglich gehalten haben.

Eckdaten

Hardcover, ab 3 Jahren

40 Seiten
233mm x 300mm
ISBN: 978-3-280-03491-0
Ivan Bates

Orell Füssli Verlag
14,95 €

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

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Bilder aus dem Buch © Orell Füssli Verlag

Blickwinkel aus grossen Augen

Ivan Bates hat schon einige Kinderbücher illustriert, in denen sich dem liebevollen Umgang untereinander gewidmet wird. Sein wohl bekanntestes Werk ist „Just you and me“, das er zusammen mit Sam McBratney, der sich mit „Weißt du eigentlich, wie lieb ich dich hab?“ internationalen Bekanntheitsgrad verschafft hat. Auch „Der Schreck-Bär“ befasst sich wieder mit zwischenmenschlichen Beziehungen.

Schon auf den ersten Seiten stößt man auf Bates Widmung an die Kinder der Brisley Grundschule und merkt, welche Gewichtung die Werte Respekt und Freundlichkeit für den Autor haben. Es scheint Bates eine Herzensangelegenheit zu sein, diese Werte von Kindesbeinen an zu vermitteln. Dieser Leitgedanke macht sich in seinen liebevollen Zeichnungen durchweg bemerkbar.

In „Der Schreck-Bär“ konzentriert er sich auf ein kleines Kaninchen und einen wilden Bären. Ein Duo, das auf den ersten Blick gar nicht zueinander passt, und dennoch ein viel harmonischeres Bild abgibt, als anfangs gedacht. Mit dem Kontrast dieser beiden Tiere stellt er wunderbar unter Beweis, dass es nicht auf die Größe oder Stärke ankommt, um mit jemandem klar zu kommen. Auch wenn das Kaninchen und der Bär in der Realität nicht unbedingt miteinander harmonieren, wird Bates Botschaft schnell klar. Das kommt auch bei den Kindern an.

Was ich besonders gelungen finde, ist, dass die Lektion, die das Kaninchen dem Bären erteilt, nicht belehrend ist, sondern vielmehr durch Gesten lebt. Mit zahlreichen Umarmungen erweicht das kleine Kaninchen das Herz des wilden Bären im Nu und macht ihn ganz lieb und zugänglich. Plötzlich scheinen sich alle Tiere des Waldes nach den bärenstarken Umarmungen zu sehnen.

Bates bestückt sein Kinderbuch mit großflächigen Zeichnungen, die trotz schlichter und zurückhaltender Farben ihr Ziel nicht verfehlen. In den anfänglich wilden Illustrationen des Bären spiegelt sich perfekt die Wildheit des Bären wieder. Mit der Zeit werden die Zeichnungen, genau wie die Persönlichkeit des Bären, weicher und sanfter. Bates Geschichte lebt von vielen Bilder und kommt mit wenig Text aus, der in Form von Reimen daherkommt.

Dem Autor ist ein entzückendes Buch gelungen, das zeigt, was ein freundlicher Umgang miteinander alles bewirken kann. Er gibt den Kindern nicht nur ein wertvolles und lehrreiches Werkzeug an die Hand, sondern sorgt auch dafür, dass man seine Figuren schnell ins Herz schließt.

<3 <3 <3 <3 <3

Blickwinkel aus kleinen Augen

Joschuas Urteil:

Steckbrief Joschi Blog 2

Lieblingsfigur der Geschichte: das Häschen mit der rosa Nase

Liebt: bärenstarke Umarmungen

Bester Leseplatz: im kuscheligen Bett, im Kreis seiner Kuscheltierfreunde

Derzeitiges Lieblingsspiel: Kuschelparade (in Mundart: Kuschelpirade)

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Bild aus dem Buch © Orell Füssli Verlag

Kinderfreuden #7: Weggepustet

lesenslust über „Weggepustet“ von Rob Biddulphimage„Der Drachen steigt. Stark bläst der Wind. Pinguin Blau weht fort geschwind.“

Beschreibung:

Eine ganz schön windige Angelegenheit!

Als Pinguin Blau seinen leuchtend roten Drachen das erste Mal in die Luft steigen lässt, erfasst ihn eine kräftige Windböe. Ehe er sich versieht, hat der Wind ihn davongetragen. Als er an seinen Freunden Bert und Floh vorbeifegt, trauen sie kaum ihren Augen. Hastig eilen sie ihm hinterher und hängen verzweifelt an ihn. Doch der Wind reißt auch sie mit. Selbst Robbe Wilbur und der dicke Eisbär Hermann schaffen es nicht, die windige Reisegruppe wieder auf den Boden zurückzuholen und hängen schon bald mit an der Drachenschnur.

Der Wind pustet die luftige Reisegruppe weit über die Antarktis hinaus in einen wilden Dschungel voll verschlungener Lianen und exotischen Pflanzen. Völlig verdattert plumsen sie auf den erdigen Boden. Es ist bunt, flirrend und feuchtwarm um sie herum. So ganz anders als am Südpol. Schnell fühlen sich die eisigen Zeitgenossen unwohl in ihrer Haut. Sie sehnen sich nach den Eisschollen und dem klirrendkalten Boden ihrer Heimat.

Doch wie sollen sie es jemals zurück schaffen?

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Eckdaten

Hardcover, ab 4 Jahren

32 Seiten
ISBN: 978-3-257-01179-1
Rob Biddulph & Steffen Jacobs

Diogenes Verlag
16,90 €

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Blickwinkel aus grossen Augen

„Weggepustet“ ist meine persönliche Kinderbuchpremiere aus dem Hause Diogenes.

Lange Zeit habe ich den Schweizer Verlag nur mit Erwachsenenliteratur und schlichten weißen Covern mit quadratischen Bildern in Verbindung gebracht. Noch nicht lange weiß ich davon, dass sein Programm auch Kinderbücher beherbergt. Umso mehr freute es mich, als ich dieses Buch an die Hand bekam und meinem Lieblingsneffen eine besondere Freude machen konnte.

Eine tolle Empfehlung. Denn Rob Biddulphs farbenfrohe Geschichte, die sich hinter dem schlichten, fast schon unscheinbaren Cover mit dem leicht kantigen Pinguin im Visier verbirgt, ist wirklich gelungen. Mit farbenfrohen Bildern, die mit einer besonderen wachsmalfarbenen Technik gemalt zu sein scheinen, erzählen Biddulphs Bilder die Geschichte des Pinguins Blau und seinem neuen knallroten Drachen. Es ist vielmehr eine kleine Flugreise, auf die er uns mitnimmt. Denn Pinguin Blau hat nicht damit gerechnet, dass sein kürzlich erworbener Drache für so viel Wind sorgt. Im Nu hat ihn eine kräftige Böe erfasst und reißt nicht nur ihn, sondern nach und nach auch die gesamte Tierschar des Südpols mit sich.

Erklärt wird in „Weggepustet“ eigentlich nichts, die Geschichte wird vielmehr von den Bildern und weniger von den schlichten begleitenden Reimen von Steffen Jacobs erzählt. Die eisige Eintönigkeit der Polarbewohner steht dabei im perfekten Kontrast zu der farbintensiven Umgebung des Dschungels. Die Aufmachung des Buches ist herzallerliebst und ein wahrer Augenschmaus. Schön anzusehen aber leider ganz und gar nicht praxisgerecht finde ich den Schutzumschlag um den darunter versteckten dschungelig grünen Buchdeckel. Ein Kinderbuch ist nun mal für Kinderhände. Und dass die Kleinen in jungen Jahren das nötige Feingefühl für einen Schutzumschlag wie diesen an den Tag legen, scheint mir eher abwegig, weswegen ich ihn „verschwendeter Liebesmüh“ zuordne. Eine schöne, aber dennoch unausgeklügelte Idee.

Biddulph greift in „Weggepustet“ die Faszination am Fliegen und die Zugehörigkeit der Tiere auf. Schnell merken die Kinder, dass ein Eisbär nur wenig im Dschungel verloren hat und das Äffchen aus dem Dschungel genauso wenig etwas am Südpol verloren hat. Auch repräsentiert der zusammengewürfelte Tierhaufen, der in der Realität nur in wenig harmonischem Licht steht, für die Hilfsbereitschaft von Lebewesen unterschiedlicher Abstammung untereinander.

Ein gelungenes Kinderbuchdebüt, das Lust auf mehr macht. Gerade jetzt im Herbst, scheint mir Biddulphs luftiges Abenteuer die perfekte Bettgeschichte zu sein.

<3 <3 <3 <3

Blickwinkel aus kleinen Augen

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Joschuas Urteil:

Steckbrief Joschi Blog 2

Lieblingsfigur der Geschichte:

Eisbär Hermann in seinem Gummiboot

Bester Leseplatz: im kuscheligen Bett

Schlüpft in die Rolle von: einem Luftikus

Träumt von:

seinem eigenen Drachen

Extras

Auf dem Diogenes Blog gibt’s zu „Weggepustet“ entzückenden Spiel- und Ratespaß mit Pinguin Blau und seinen eisigen Polarfreunden als Schmankerl für obendrauf.

Unbedingt mal reinklicken…

Rätsel Pinguin Blau
Quelle: http://diogenesverlag.tumblr.com

 

 

Der Sprung auf einen Zirkus…

lesenslust über „Wasser für die Elefanten“ von Sara Gruen

~*Die Story*~

Jacob Jankowski ist mit seinen 93 Jahren in die Jahre gekommen. Seine Haut ist zerfurcht und faltig, sein Gang holprig und unbeholfen. Auf die Menschen macht er mittlerweile einen verstörten und nahezu unbeholfenen Eindruck. Doch seine Gedanken sind klar, klarer als irgendwer vermutet. So führen sie ihn nicht allzu selten zu seinen „Glanzzeiten“ zurück, in denen er sich wiegt und in den Erinnerungen schwelgt.

70 Jahre zurück in der Vergangenheit: Jakob ist jung und steht kurz vor seinem Abschluss als Veterinärmediziner an der Elite-Universität Cornell. Schon bald soll er die Tierarzt-Praxis seines Vaters übernehmen und in seine Fußstapfen treten. Eigentlich.

Denn wie sooft kommt alles anders. Jacobs Eltern verunglücken bei einem Autounfall tödlich und der junge Jacob steht vor den Trümmern ihres bescheidenen Lebens. Kurz vor seiner Abschlussprüfung sieht Jacob rot. Der Tod seiner Eltern reißt ihn völlig aus den Bahnen, er verheddert sich in Melancholie und Trauer. Also sieht er nur einen Ausweg: er muss weg.

Er springt bei völliger Dunkelheit auf einen vorbeifahrenden Zug ohne zu bemerken, dass er dabei das Ticket zu einem ganz anderen und ganz eigenem Leben zieht: dem Leben beim Zirkus. Denn der Zug ist kein Güterwagen sondern „Benzinis spektakulärste Show der Welt“. Onkel Als rollender Wanderzirkus, der mithilfe einer Eisenbahn von Ort zu Ort tuckert um die Menschen an den unterschiedlichsten Orten der Welt zu unterhalten.

Hier begegnet Jakob nicht nur einer Menge von beeindruckenden Menschen und Tieren sondern auch der Liebe seines Lebens:
Marlena – Kunstreiterin, Juwel der Show und Ehefrau des schizophrenen Dompteurs August.

Eine Begegnung, die nicht nur ohne Folgen bleiben sondern auch Auslöser für eine Tragödie werden soll…

~*Meine Meinung*~

Sara Gruens Stil ist vielseitig. Während sie das Wesen von Tieren und Menschen einfühlsam und liebevoll beschreibt nennt sie andere brutale Dinge oft beim Namen: ihre Beschreibung ist unverblühmt und von derart authentischem Maße, dass man meinen könnte, man stehe direkt daneben.
Diese Mischung verschafft dem Stil eine einzigartige und besondere Note. Sie macht ihn mitreissend und lässt die Spannung nicht weichen. Wir reisen mit, auf Jakobs Reise mit „Benzinis spektakulärster Show“. All die Details, die uns während der Geschichte begegnen setzen sich ganz unbemerkt in unserer Erinnerung fest und ermöglichen es so, dass man der Geschichte voll & ganz folgen kann.

Die Autorin entschied sich für einen stetigen Zeitenwechsel innerhalb des Buches. So ermöglicht sie dem Leser an Jakobs Leben zu unterschiedlichen Zeitpunkten teilzuhaben.
Wir begegnen ihm mit 93 Jahren – alt und „scheinbar verdattert“ in einem Altenheim sitzend, wo er auf sein bisheriges Leben wehmütig zurückblickt und über die Ausweglosigkeit seines Alltags verzweifelt. Ich wirkte an mancher Stelle ziemlich schockiert und mir wurde zunehmend bewusster dass meine Wahrnehmung von älteren Menschen, die ich bisher hatte vielleicht nicht richtig war und ich fast schon eine unfaire Haltung ihnen gegenüber hatte. Sara Gruen zeigte mir nicht nur die Welt von älteren Menschen in unserer Gesellschaft heute, sondern auch die Welt, in die auch ich irgendwann später eintrete. Sie ist manchmal erschreckender und auswegloser, als sie uns jungen Menschen oft erscheint. Vieles ist nicht so wie es auf den ersten Blick erscheint. Ältere Menschen sind oft klarer im Kopf, als man denkt. Dieser Einblick hat mich sehr nachdenklich gemacht und lässt mich über einige Dinge nun ganz anders denken.

Bevor Jakob zu Onkel Al´s Zirkus kommt ist er noch unreif. Mit seinen jungen 23 Jahren hat er kaum eine Vorstellung vom Leben, geschweige denn von Sex, der Liebe oder seinen Bedürfnissen. Wir dürfen ihm bei seinem Reifeprozess beobachten und sehen wie aus dem Jungen ein stattlicher Mann heranwächst. Die Begegnung mit Marlena, der Kunstreiterin, wird für Jakob von besonderer Bedeutung, weil er irgendwann bemerkt, dass er von ihr nicht nur fasziniert ist sondern sich in sie verliebt hat. Ihr schizophrener Ehemann, der Dompteur der Show ist eine gewaltige Erscheinung, die nicht nur Marlena sondern auch den Leser mit all seinen Fazetten zu täuschen weiß. Während er auf der einen Seite Prinz Charming spielt, kommt sein anderes Ich Stück für Stück zum Vorschein. Das harte und brutale Wesen, das oft nicht die nötige Grenze seiner Handlungen erkennt nimmt irgendwann Überhand und schockiert mich zutiefst.

Zudem bekommt der Leser einen sehr guten Eindruck von den Besonderheiten innerhalb eines Zirkusses. Es geht dabei nicht nur um die Abläufe hinter der Menagerie oder dem Alltag der Zirkusbewohner und seinen Tieren sondern auch um den Unterschied der verschiedenen Menschengruppen innerhalb des Zirkusses. Wie auch unsere Gesellschaft von verschiedenen Schichten geprägt ist, werden innerhalb des Zirkusvolks krasse Unterschiede gesetzt. Während der Eine sich in seinem eigenen Privatwaggon ein Glas edlen Whiskey gönnt kann der Andere wiederum sich schon glücklich schätzen, wenn er im Stall bei den Tieren schlafen darf.

Die Geschichte erzählt uns viele kleine Geschichten, die sich wie einzelne Puzzleteile zusammensetzen und irgendwann ein großes Ganzes ergeben. Die Schicksale einiger Zirkusbewohner treffen den Leser oft wie ein Schlag ins Gesicht. Aufgrund der Vielseitigkeit der Geschichte, ist die Liebe, die zwischen Jakob und Marlena irgendwann entflammt zwar Kernpunkt der Geschichte, welcher sich wie ein roter Faden durchs Buch zieht, jedoch wird er stets von vielen nicht unwichtigen Geschichten anderer Protagonisten begleitet.

Sicherlich weiß man schon zu Beginn, dass Jakob und Marlena füreinander bestimmt sind, all die anderen Wendungen und Verläufe sind jedoch nicht vorhersehbar und lassen die Spannung immer wieder aufs Neue steigen. Sara Gruen schenkte mir ein paar sehr unterhaltende Stunden – vielen Dank dafür!