Superideen für drinnen & draußen

„Kalle und Elsa – Superideen zum Spielen, Malen und Basteln“

Bohem Press, erschienen im März 2022, Preis 12,00 € [D], Broschur, ab 4 Jahren, 64 Seiten, ISBN: 978-3-95939-204-4, hier geht’s zum Buch

Mit dem Einzug des ersten Abenteuers von Kalle und Elsa ist eine große Liebe für das Bilderbuchduo bei uns herangewachsen. Denn Jenny Westin-Verona und Jesús Verona ist mit ihrem Freunde-Duo nicht nur ein Gespann gelungen, das im Bezug auf Hautton und Geschlechterrollen divers daherkommt, sondern auch, dass besonders viel Fantasie an den Tag legt. Während die beiden Freunde in „Kalle und Elsa“ den heimischen Garten kurzerhand zum Dschungel erklären, begegnen sie in „Kalle und Elsa – Ein Sommerabenteuer“ am Strand einem Meeresungeheuer und fliegen in „Kalle und Elsa … lieben die Nacht“ mit ihrem selbstgebauten Raketenbett in den Weltraum.

Nun hat Bohem Press die schönsten Szenerien aus den drei bislang erschienenen Bilderbüchern des schwedischen Erfolgsduos in einem Band vereint und ein kreatives Beschäftigungsbuch für kleine Leser daraus gezaubert. Auf insgesamt 29 Doppelseiten finden Kinder und Eltern hier ganz viele Anregungen zum Malen, Basteln und Spielen.

Das Buch funktioniert sowohl eigenständig als auch als Ergänzung zu den bereits erschienenen Bilderbüchern. Kinder, die Kalle und Elsa bislang noch nicht kennengelernt haben, werden gleich auf der ersten Seite unmittelbar ins Geschehen gezogen und dazu eingeladen, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. So ist es an ihnen, zu bestimmen, wen Kalle und Elsa auf dem Weg nach draußen vor der Tür antreffen. Kinder, die mit den Abenteuern der beiden Freunde bereits vertraut sind, finden sich hier direkt im ersten Bilderbuchabenteuer „Kalle und Elsa“ wieder, wo Kalle und Elsa plötzlich ein herrlich wildes Gefühl ergreift, als sie auf den Apfelbaum im Garten klettern und am Boden einen Wolf erspähen, der sich wenig später in unheimlich gefährliches Krokodil verwandelt.

So groß wie die Fantasie der beiden Kinder in den Bilderbuchabenteuern daherkommt, so vielfältig kommen auch die Beschäftigungsideen im Buch daher. Hier hat sich ein ganzes Sammelsurium an Superideen zusammengefunden, die sich an Kinder unterschiedlichen Alters richten. Das Niveau der einzelnen Ideen ist für Kinder vom Kindergartenalter bis zur dritten Klasse geeignet. Das Buch schenkt ihnen nicht nur viel Platz zum Malen, sondern auch viel Gelegenheit zum Zuordnen, Suchen und Unterscheiden von Dingen, zum (ersten) Zählen und Wörter legen.

Was uns im ersten Moment wie ein Ideenbuch für drinnen begegnet (das in aktuell unvermeidbaren Quarantäne- und/oder Isolationsphasen Gold wert ist), entpuppt sich auch als wunderbare Ideenschmiede für Unternehmungen an der frischen Luft. Hier kann man sich dann dem Spiel Himmel und Hölle, einer Nachtwanderung oder einem Tipibau annehmen. Wer lieber drinnen bleiben will (oder muss) kann sein gesammeltes Strandgut aus dem letzten Strandurlaub zu kreativen Bildern zusammenlegen, eine Seifenlauge für Seifenblasen mischen, ein Space Shuttle oder Planetenmobile basteln. Oder aber man nimmt sich einem der zahlreichen Rezepte an, die von selbstgemachten Kartoffelchips bis hin zu Schokokeksen und schwedischem Schokoladenkuchen KLADDKAKA reichen. 

Unter anderem findet man im Buch auch ein Spielfeld für das Spiel „Von der Erde zum Mond“, für das man lediglich einen Würfel und Spielfiguren braucht, um es zu spielen. Überhaupt fanden die Bilder aus „Kalle und Elsa … lieben die Nacht“ bislang am meisten Anklang bei meiner 4-jährigen Räubertochter, die den dritten Band zu ihrem liebsten erklärt hat. Es mag sicherlich an ihrer Begeisterung fürs Weltall und ihren nächtlichen Raketenbettflügen in den Weltraum liegen, dass diese Bilder bei ihr so beliebt sind. Denn insgesamt kommt jedes Einzelne von Jesús Veronas Illustrationen so bunt und facettenreich daher, dass es der Fantasie Flügel verleiht.

„Kalle und Elsa – Superideen zum Spielen, Malen und Basteln“ ist ein Garant für kreative (Familien-)Stunden drinnen und draußen. Es stattet uns mit einem Kreativequipment aus, das für jede Menge Unterhaltung und Spaß sorgt und auch nach längerem Einsatz nicht langweilig wird. Es ist eine wunderbare Bereicherung unserer bisherigen Kalle und Elsa – Sammlung. Wir hoffen dennoch, dass die Reihe fortgesetzt und schon bald um ein weiteres Bilderbuchabenteuer ergänzt wird.

Kinderfreuden #40: Weil Freunde unersetzbar sind

„Der kleine Bär und das Meer“ – Tom Percival

„Sofias Bär war alt, etwas zerzaust und wurde heiß geliebt.“

Sie sind die besten Freunde: Sofia und ihr Teddybär. Jeden Tag erobern sie das Leben gemeinsam. Der Bär ist Sofias Ein und Alles, ein vererbtes Kuscheltier ihrer verstorbenen Mama. Als sie ihn an einem gewittrigen Sommertag am Meer verliert, ist sie todunglücklich. Sein Verlust wiegt schwer. Wie soll sie fortan nur ohne ihn auskommen?

Doch das Meer ist aufmerksam und hat alles genau beobachtet. Es will alles dafür tun, dass die Freunde wieder zusammenfinden. Dafür braucht es allerdings ein bisschen Zeit. Mehr, als es gedacht hätte…

Eckdaten

 

Hardcover, ab 4 Jahren

32 Seiten
28,3 x 25 cm
ISBN: 978-3-7432-0443-0

Illustration: Tom Percival
Übersetzt von: Nadine Mannchen

Loewe Verlag
13,95 € [D]

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

Blickwinkel aus großen Augen

Es war Liebe auf den ersten Blick, als ich „Der kleine Bär und das Meer“ im Buchladen erspäht habe. Schon beim Anblick des Covers wusste ich, dass hier etwas ganz Besonderes auf mich wartet. Und ich wurde nicht enttäuscht. Denn was hinter dem Buchdeckel auf einen wartet, sind nicht nur Illustrationen von besonderem Zauber, sondern auch eine magische Geschichte.

Geschichten über Freundschaft gibt es wahrlich viele. Was aber passieren kann, wenn beste Freunde voneinander getrennt werden, erzählt diese hier. Tom Percival macht in seinem Bilderbuch das Meer nicht nur zur wunderbar stimmungsvollen Kulisse, sondern auch zum tatkräftigen Unterstützer. Als sich Sofia und ihr Bär bei einem Sommergewitter am Meer verlieren, beschließt es nämlich, die beiden wieder zusammenzubringen.

Doch das Unterfangen gestaltet sich schwierig und so muss der Bär sich erst auf eine lange, abenteuerliche Reise begeben, ehe er sich wieder in die Arme seiner Freundin schmiegen darf. Mithilfe von wunderbar atmosphärischen Bildern dürfen die Kleinen den Bären bei seiner Reise zurück zu Sofia begleiten, sich mit ihm durch die faszinierende Unterwasserwelt, durch tosende Wellen und durch Seen und Flüsse auf dem Land begeben. Das Wasser bleibt dabei immer ein fester Bestandteil in den Illustrationen. So wird das Meer die leitende Kraft, es fügt auf magische Weise zusammen, was voneinander getrennt wurde.

„Immer wieder fand das Meer einen Weg, den Bären durchs Wasser zu geleiten.“

Und so ist es nicht nur die Geschichte einer besonderen Freundschaft, die hier erzählt wird, sondern auch eine von Verlust. Von den Gefühlen, die einen übermannen, wenn einem das Liebste genommen wird und von der Trauer, die Sofia durchlebt, als sie ihren Bären einfach nicht wiederfinden kann. Der Vater versucht alles, um den verloren gegangenen Bären zu ersetzen. Erfolglos! Denn die neuen Bären tragen keine Erinnerungen an ihre Mutter in sich, sind in Sofias Augen völlig wertlos. Und so lernen schon die Kleinsten, dass manche Dinge unersetzbar sind und von unschätzbarem Wert für uns werden können. In Sofias Fall wiegt Teddys Verlust schwer. Denn das Mädchen musste sich bereits früh von ihrer Mama verabschieden. Der Bär ist ein vererbter Wegbegleiter, den die Mutter bereits von ihrem Papa geerbt und an ihre Tochter weitergegeben hat. Alles was Sofia nun von ihr bleibt, ist ein Foto in einem Medaillon.

Aber „was lange währt, wird endlich gut“. Und so gelingt es dem Meer, Sofia und ihren Bären nach langer langer Zeit wieder zu vereinen. Es ist Sofias Enkelin, die den Bären eines Tages aus einem Bach fischt und der mittlerweile zur Großmutter gealterten Frau bringt. Doch auch das hohe Alter, das Sofia am Tag ihres Wiedersehens bereits erreicht hat, kann die Wiedersehensfreude mit ihrem Bären nicht trüben! Denn beste Freunde gehören eben zusammen – egal in welchem Alter!

Durch das harmonische Zusammenspiel von Tom Percivals eindrücklichen Illustrationen, die einem wie eine Mischung aus Aquarellmalerei und moderner Drucktechnik begegnen, und den gefühlvollen Zeilen von Nadine Mannchen ist hier ein wunderbar stimmiges Bilderbuch über Freundschaft, Verlust und die kleinen Wunder des Lebens entstanden. Und vielleicht tröstet es sogar den ein anderen über ein verloren gegangenes Kuscheltier hinweg. Denn wer weiß – vielleicht findet es eines Tages wieder den Weg zurück…

„Nichts ist je wirklich verloren, solange man es im Herzen behält.“

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

 

Hat dir das Buch gefallen?

Ja

Reaktion als der Bär aus der Tasche fiel:

„Oh nein!“

 

 

Lieblingsstelle im Buch:

Als Bär und Sofia wieder vereint sind

Bester Leseplatz:

Auf dem Kuschelteppich

 

 

Wie groß ist Sofias Wiedersehensfreude?

„Soooo groß!“

Wird zu:

einer besten Freundin

 

 

 

[Werbung, da Verlinkung im Text. Dieses Buch ist selbst gekauft.]