GlockenbachWelle – Die Welle mit Juli Faber

Willkommen bei der 22. Ausgabe der GlockenbachWelle.

In dieser Ausgabe wollten wir uns einmal intensiv des Genderns annehmen und uns für eine gendergerechte Sprache stark machen, die alle Menschen sicht- und hörbar macht. Wir hangeln uns durch Stammtisch-Parolen gegen geschlechtersensible Sprache und stellen uns dem Gegenwind, der sogar von unserer lieben Regierung ausgeht, die kürzlich ein Genderverbot in Bayern verhängt hat.

Dafür haben wir uns die Linguistin Juli Faber an die Seite geholt, die sich in ihrem kürzlich erschienenen Buch „Unerhört – Unschlagbare Argumente für gendergerechte Sprache“ genau diesem Thema annimmt und uns und euch heute mit Rat und Tat beiseite steht, wenn euch das Thema Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen am Herzen liegt.

Die Welle mit Linguistin Juli Faber

Eine Buchhändlerin, eine Autorin und eine Bloggerin im Gespräch für Literatur Radio Hörbahn

Der Ort: Die Glockenbachbuchhandlung in München

Die Runde: Die Gastgeberin und Inhaberin der Glockenbachbuchhandlung Pamela Scholz, Linguistin und Autorin Juli Faber und meine Wenigkeit

Worum geht es in dieser Folge?

Wir sind der Überzeugung, dass Gleichberechtigung und Vielfalt sich auch in unserer Sprache widerspiegeln muss. Daher war es uns schon seit Längerem eine Herzensangelegenheit, uns in einer Podcastfolge dem Thema Gendern anzunehmen. Warum WIR dieser Meinung sind, warum es Markus Söder und der Rat der deutschen Rechtschreibung wohl eher nicht ist und wie man das Ganze überhaupt gestalten kann, darüber geht es in dieser Podcast.

Mit dabei ist dieses Mal das Gender-Schaf, das das generische Maskulinum gehörig ausmääääht …

„Unerhört – Unschlagbare Argumente für gendergerechte Sprache“ – Juli Faber

echtEMF, Edition Michael Fischer, erschienen am 27. Februar 2024, Preis 12,00 € [D], Taschenbuch, 160 Seiten, ISBN:  978-3745922868, hier geht’s zum Buch

Worauf ihr euch in dieser Folge freuen dürft

  • wie sich gängige Stammtisch-Parolen gegen geschlechtersensible Sprache aushebeln lassen
  • warum das Patriarchat ausgedient hat
  • was es mit dem generischen Maskulinum auf sich hat
  • wo sich Diskriminierung in der Sprache versteckt
  • was sind Frames und was versteht mensch unter politischem Framing?
  • warum „mitgemeint“ eben nicht mitgemeint heißt
  • wie wir uns den Fitnessplan der Gender-Personal-Trainerin Juli vorstellen können
  • was der Blick auf den Rat der deutschen Rechtschreibung zeigt
  • warum der Knacklaut bereits ein fester Bestandteil in unserer Sprache ist
  • Gendersternchen vs. Gender-Doppelpunkt
  • das blökende Gender-Schaf
  • ein bunter Strauß Buchempfehlungen zu den Themen Gendern und Patriarchat

Die Buchempfehlungen

Die Buchempfehlungen von Pamela

 

 

Die Buchempfehlungen von Juli

Bleibt Wellenreiter*in und gespannt, was noch alles auf euch zuschwappt …

 

 

Jetzt solltet ihr euch zuschalten. Hier geht´s lang. Ohren auf!

Kinderfreuden #56: Die Wortschatzkiste

„Der Wortschatz“ – Rebecca Gugger, Simon Röthlisberger

NordSüd Verlag, erschienen am 21. Februar 2024, Preis 17,00 € [D], Hardcover, ab 4 Jahren, 48 Seiten, ISBN: 978-3-314-10670-5, hier geht’s zum Buch

Beim Buddeln stößt Oscar auf eine prächtige Holztruhe. Voller Vorfreude malt er sich aus, welcher Schatz in ihr verborgen liegen könnte: eine goldene Krone, neue Inline Skates, eine prächtige Ritterrüstung oder gar ein neuer Bagger. Als er die Truhe endlich offen hat, ist er maßlos enttäuscht. Denn was sich ihm darin offenbart, ist nichts weiter als ein wildes Durcheinander an Wörtern. Gleich das erste Wort, „quietschgelb“, pfeffert er gelangweilt hinter sich ins Gebüsch. Als kurz darauf ein ziemlich aufgebrachter quietschgelber Igel an ihm vorbeigaloppiert, staunt er nicht schlecht.

Verwirrt greift er zu einem zweiten zweiten Wort und ziemlich schnell zu vielen weiteren. Er schmeißt die Wörter wahllos um sich und ist begeistert, wie sie sich auf die Umgebung auswirken. Denn die kleinen scheinbar nutzlosen Wörter haben eine überraschend wirkungsvolle Kraft. Doch irgendwann gehen Oscar die Wörter aus. Plötzlich glänzt die Truhe mit nichts anderem als gähnender Leere. Zum Glück weiß Louise ihm zu helfen. Die Sprachkünstlerin zeigt Oscar, wie er neue Wörter kreieren und behutsam einsetzen kann. 

Blickwinkel aus großen Augen

Mit ihrem federleichten Bilderbuch „Der Wortschatz“ haben Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger ein Herzensbuch geschaffen, das von der ersten Seite an zu begeistern versteht. Mit ihrer Geschichte nehmen sie sich ähnlich wie Valeria Docampo und Agnès de Lestrade in „Die große Wörterfabrik“ auf sehr kreative Weise dem Wortschatz oder vielmehr der Sprache selbst an, die oft sehr unachtsam zum Einsatz kommt.

An der Seite ihres Protagonisten Oscar lassen sie ihre kleinen und großen Leser*innen eine alte Truhe mit Wörtern ausbuddeln. Oscar weiß anfangs nichts mit ihnen anzufangen und schleudert gleich das erste Wort achtlos ins Gebüsch. Dass die scheinbar nutzlosen kleinen Geschöpfe aber eine ungeheure Macht besitzen, bemerkt er erst, als ein quietschgelber Igel an ihm vorbeiprescht, als er einer alten Eiche eine neue Frisur verpasst, ein kleines Vogelhäuschen sich zu einem wahren Palast entfaltet oder ein winziger Käfer zu einem riesigen angsteinflößenden Geschöpf mutiert. Und weil er die Wörter der Kiste ohne Sinn und Verstand durch die Gegend geschleudert hat, steht Oscar schon bald ohne Wörter da.

Oscar braucht dringend neue Wörter und findet glücklicherweise in der Sprachkünstlerin Louise eine Hilfe. Denn sie versteht es wie keine zweite, neue Wörter zu schaffen, indem  sie mit offenen Augen durch die Welt geht. Oscar ist von ihrem berghohen Wörterhaufen schwer beeindruckt und macht sich schon bald daran, seine Umgebung mit allen Sinnen in sich aufzunehmen. Er hört aufmerksam zu, er tastet, riecht und beobachtet. Er schmeckt und fühlt mit dem ganzen Herzen. Und plötzlich hat er ganz eigene Wörter geschaffen und seine Schatztruhe bis oben hin mit neuen Wörtern gefüllt: eine richtige Wortschatzkiste ist dabei entstanden.

Die kreativen Wortneuschöpfungen, die unter Louises und Oscars Regie zustande kommen, haben die Räubertochter und mich schwer begeistert. Wir haben bei der Lektüre nicht nur manches Wort (wie z.B. blubberwild, pflaumensommersüß oder waldbodenweich) für uns entdeckt, sondern wollten unbedingt auch ganz eigene Wörter erfinden, was uns innerhalb kürzester Zeit gelungen ist. Das Buch, welches Kinder und Erwachsene gleichermaßen dazu einlädt, sprachlich kreativ zu werden, hat uns genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht. Denn für Emma, die im September eingeschult wird, schafft das Bilderbuch eine erste bewusste Annäherung an Adjektive, die hier im Fokus stehen. Auf wunderbar spielerische und federleichte Weise lassen Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger ihre kleinen Leser*innen sich den Eigenschaftswörtern annähern.

Doch nicht nur das. Sie schaffen es mit ihrer Geschichte auch, Kindern zu verdeutlichen, wie viel Macht Wörter haben können und dass man sie deshalb bewusst einsetzen sollte. Sie ermuntern sie zu einem achtsamen Umgang mit Sprache. Verdeutlichen, dass ein Wort, einmal ausgesprochen, nicht mehr zurückgenommen werden kann bzw. sich unmittelbar auf die Umwelt auswirkt. Dass der Schaden oftmals nicht mehr zu beheben oder nur durch ein weiteres Zutun zu verändern ist. Das zeigt sich vor allem an der Stelle mit dem winzigen Käfer, den Oscar durch das Wort „monströs“ zu einem riesigen Geschöpf heranwachsen lässt. Durch das rasche Hinterherwerfen des Wortes „niedlich“ schafft er es zwar, ihm etwas an seiner angsteinflößenden Erscheinung zu nehmen, nicht aber, an seiner ungeheuerlichen Größe. Schon in „Die große Wörterfabrik“ hat Emma gelernt, dass es nicht auf die Anzahl an Wörtern ankommt, sondern vielmehr auf das Wort selbst. Dass es der persönliche Wert und/oder die individuelle Botschaft ist, die wirklich zählt. 

Dieses erdbeersüße Bilderbuch entführt Kinder in die Welt der Adjektive. Es weckt nicht nur ihre Lust auf Sprache, es lässt sie zu wahren Wortvirtuos*innen werden. Und deshalb solltet ihr flottikarottig in den Buchhandel flitzen, euch putzmunter dieses herzensnahe, sahneheitere und federleichte Buch schnappen und euch feuchtfröhlich ans Werk machen.

Zu diesem Buch gibt es noch folgendes zu entdecken:

Landingpage mit Werbemitteln und Dekoration für den Buchhandel
Interview mit Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger
Kostenloses pädagogisches Begleitmaterial (Download unter Lehrmaterialien)

Eine Illustrationsausstellung im Rahmen der Münchner Bücherschau junior

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Die Illustrationsausstellung zum Buch im Rahmen der Münchner Bücherschau junior kann noch bis Sonntag, den 10. März 2024 im Fat Cat (ehemaliger Gasteig) in München bestaunt werden. Allen Bücherliebenden aus München & Umland sei der Besuch ans Herz gelegt.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

Gefällt dir das Bilderbuch, Emma?

Oh ja. Ich finde die Wörter toll, die ich darin alle entdecken kann.

 

Welches ist deine Lieblingsseite?

Wo Louise, Oscar und der quietschgelbe Igel auf der Wiese liegen und in den Himmel schauen. Weil ich das Wort „pflaumensommersüß“ so mag. Weil ich Erdbeeren aber lieber mag, habe ich „erdbeersüß“ daraus gemacht.

Die Botschaft dieser Seite in deinen Worten:

„Wörter haben eine magische Kraft. Sie können die Welt bunter machen. Sie erblüht dann wie eine Blume.“

 

Welches Wörter hast du im Buch für dich entdeckt?

pflaumensommersüß, sahneheiter, blubberwild, feuchtfröhlich, waldbodenweich

Hast du auch eigene Wörter erfunden?

Ja, jede Menge sogar. Da sind z.B. erdbeersüß, räubertochterwild, emmatalerig, teddyweich, flottikarottig (Flotti Karotti ist ein Brettspiel, das wir haben), zuckerwattig  

 

 

Was verbirgt sich hinter dem Wort „emmatalerig“?

Meine Mama hat irgendwann aus der Käsesorte Emmentaler den Emmataler gemacht (weil ich Emma heiße). Manchmal riechen meine Füße ganz muffig, wenn ich am Abend meine Socken ausziehe. Dann riechen sie nach Emmataler, sie sind dann ganz „emmatalerig“. 

Was lernst du im Buch?

Meine Mama meint, ich lerne dort Wörter kennen, die etwas beschreiben. Also Wörter, die man als Antwort auf die Frage „Wie ist etwas?“ geben kann. Das Wort „Adjektive“ kann ich mir noch nicht so gut merken (deshalb hat es auch meine Mama aufgeschrieben).

Zu was hat dich das Buch eingeladen/animiert?

Dass ich Wörter mit meinen Holzbuchstaben nachlege und eigene Wörter erfinde. Ich habe meine eigene Wortschatzkiste gebastelt und bewahre sie jetzt darin auf.

Wird zur:

Wortvirtuosin

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von NordSüd als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt]

Kinderfreuden #41: Wenn Wörter die Welt bedeuten

„Die große Wörterfabrik“ – Valeria Docampo, Agnès de Lestrade

Es gibt ein Land, in dem Menschen fast gar nicht reden. Es ist das Land der großen Wörterfabrik. In diesem sonderbaren Land muss man die Wörter kaufen und sie schlucken, um sie aussprechen zu können. Sprechen ist ein teures Gut. Und während die Reichen mit Wörtern um sich schmeißen, setzen die restlichen Menschen die Wörter mit Bedacht ein. Manchmal lassen sich auch im Mülleimer Wörter aufspüren oder mit dem Schmetterlingsnetz in der Luft einfangen.

Auch Paul hat drei Wörter in seinem Netz gefangen. Er hebt sie für Maries Geburtstag auf. Mit ihnen möchte er ihr zum Ausdruck bringen, wofür eigentlich ganz viele Wörter von Nöten wären.

Ob ihn Marie trotzdem versteht?

Eckdaten

 

Gebunden, ab 3 Jahren

40 Seiten
24 x 25 cm
ISBN: 978-3-939435-26-6

Illustration: Valeria Docampo
Autorin: Agnès de Lestrade
Übersetzt von: Anna Taube

Mixtvision
14,90 € [D]

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

Blickwinkel aus großen Augen

Die Bilderbücher des Erfolgsduos Agnès de Lestrade und Valeria Docampo habe ich schon lange im Visier. Als ihr erstes gemeinsames Werk aus dem Mixtvision Verlag, „Die große Wörterfabrik“, endlich auch bei uns einziehen durfte, war die Freude dementsprechend groß. Nicht nur bei mir, sondern wunderbarer Weise auch bei meiner Räubertochter. Denn Emma schloss das Bilderbuch direkt ins Herz, hat es innerhalb weniger Tage zu ihrem Liebling auserkoren. Und so haften schon nach kurzer Zeit Lebensspuren zahlreicher Lektüren auf dem Papier, stehen für die Liebe, die für dieses Buch herangewachsen ist.

Mit dem Buch fand nicht nur ein besonderer Bilderbuchschatz, sondern auch eine erste App auf unserem Tablet Einzug. Es ist die erste digitale Erfahrung, die Emma und ich gemeinsam sammeln. Denn bei Erhalt des Buchs erinnerte ich mich an die gleichnamige App zum Buch zurück, die ich schon mit meinem Neffen Joschua erobert habe. Und das spricht bereits Bände, denn er ist mittlerweile 8 Jahre alt, was heißt, dass es das Buch schon recht lange geben muss. Um genau zu sein 10 Jahre. Am 1. Juni 2020 feiert es bereits sein zehnjähriges Bestehen! Ihr werdet daher nicht nur das Buch, sondern vereinzelt auch die App auf den Fotos entdecken, die mir mit einem besonderen Mehrwert begegnet ist.

Es ist ein besonderes Land, in das wir in diesem Bilderbuch reisen. Es ist das Land der großen Wörterfabrik. Hier wird nicht viel gesprochen. Doch die Stille in diesem Land ist nicht der Schweigsamkeit der Menschen, sondern vielmehr den Wörtern geschuldet, die man käuflich erwerben und schlucken muss, um sie aussprechen zu können. Sprechen ist teuer. Manchmal lassen sich ein paar wenige Wörter im Mülleimer oder im Sonderangebot ergattern, manchmal auch mit dem Schmetterlingsnetz in der Luft einfangen. Doch einzig und allein die Wörter, die manchmal der Wind mit sich trägt, sind wirklich brauchbar. Auch Paul konnte drei Wörter mit seinem Netz einfangen. Es sind die Wörter Kirsche, Staub und Stuhl, die er sich für einen ganz besonderen Menschen aufheben will.

Marie heißt die Angebetete. Morgen ist ihr Geburtstag, und Paul möchte ihr mit den ergatterten Wörtern seine Liebe zum Ausdruck bringen. Denn für viel mehr Wörter reicht das Geld in seiner Spardose nicht aus. Doch als er im Treppenhaus auf seinen schlimmsten Feind trifft, rutscht ihm das Herz in die Hose. Denn Oskar ist reich. Er kann mit Wörtern um sich schmeißen und ist sich deshalb auch sicher, dass er das Herz von Marie gewinnen und sie eines Tages heiraten wird. Doch da hat er sich mächtig geschnitten! Denn Marie ist von Oskars Reichtum gar nicht beeindruckt, sondern hat nur Augen für den eingeschüchterten Paul, dessen Wörter sie sanft umschmeicheln und sich den Weg in ihr Herz bahnen können. Sie hat selbst keine Wörter zur Verfügung, um Paul ihre Zuwendung auszudrücken und so bedient sie sich einem sanften Kuss, den sie Paul zum Dank auf die Wange legt.

Ob es nun dem Buch selbst oder der begleitenden App zuzuschreiben ist, dass sich Emma die drei Wörter, die Paul in seinem Netz eingefangen hat, so schnell verinnerlichen und zur richtigen Stelle abrufen konnte, kann ich gar nicht sagen. Fakt ist aber, dass die App eine ganz wunderbare Bereicherung zum Buch ist. Denn durch sie gesellt sich nicht nur Klang, sondern auch Interaktion zur Geschichte. Auf sehr behutsame und kindgerechte Weise werden die Kleinen zum Mitwirken eingeladen. Sie können Wörter zuordnen und benennen lassen, Maries Kleid kirschrot färben und Pauls Wörter auf den Weg zu Marie schicken. Und so können die kleinen Leser*innen die Geschichte mit allen Sinnen erfassen. Es ist eine der wenigen Apps, die ich Emma mit gutem Gewissen erobern lassen und allen Eltern vorbehaltlos ans Herz legen kann. Neben der Möglichkeit, die Geschichte interaktiv zu erobern, kann man sie alternativ auch als Film abspielen lassen. Das schenkt Eltern gerade in Zeiten von Covid-19 ein paar wertvolle Minuten für sich und bietet Kindern eine gute und pädagogisch wertvolle Unterhaltung.

Die Geschichte um die große Wörterfabrik ist Dank Valeria Docampos stimmungsvollen und großflächigen Illustrationen nicht nur besonders schön anzusehen, sondern auch inhaltlich besonders wertvoll. Denn im Zusammenspiel mit den poetischen Zeilen der Belgierin Agnès de Lestrade, die von Anna Taube ins Deutsche übersetzt wurden, wird den Kleinen hier etwas sehr Wertvolles vermittelt. Nämlich dass auch kleine Dinge ganz Großes bewirken können. Hier sind es drei Wörter, die Paul und Marie die Welt bedeuten. Es ist der emotionale Wert, der ihnen anhaftet, und sie für die beiden so wertvoll macht. Diese Botschaft lässt auch uns Erwachsene darüber nachdenken, wie unbedacht wir oft Wörter in die Freiheit entlassen und welche Sorgfältigkeit wir beim Sprechen eigentlich an den Tag legen sollen. Darüber hinaus lernen die Kleinen hier auch, dass man manche Dinge nicht kaufen kann. Und deshalb ist es auch nicht Oskar, sondern Paul, der Maries Herz im Sturm erobert.

Ich hoffe, dass dieses wundervolle Bilderbuch noch zahlreiche große und kleine Leser für sich gewinnen kann. Dass es ihre Fantasie beflügelt und ihnen den Wert der Sprache und den wahrer Liebe aufzeigt. Es ist bereits heute sicher, dass es nicht unser einziges Werk von Docampo und de Lèstrade bleiben wird. Denn es hat sich uns bereits der Zugang zu einem Garten voller Pusteblumen offenbart. Und dem können wir kleine Pusteblumenfans uns einfach nicht verwehren…

Blickwinkel aus kleinen Augen

Emmas Urteil:

 

Hat dir das Buch gefallen?

Oh ja. Es ist gerade mein Lieblingsbuch.

Worum geht’s im Buch:

Um Wörter, ganz viele Wörter!

 

 

Lieblingsstelle im Buch:

Als Paul Marie seine drei Wörter schenkt

Bester Leseplatz:

Auf dem Kuschelteppich

 

 

 

Wie dankt Marie Paul?

„Sie gibt ihm einen Knutschi!“

Wird zu:

einer Liebhaberin der Worte

 

 

[Werbung, da Verlinkung im Text. Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Mixtvision als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.]