Aus dem Leben einer Mutter + Giveaway

Gedanken und Impressionen zu

„Mama“ von Quentin Gréban & Hélène Delforge

Mama

Substantiv, [die]

Eine Frau, die immer das Beste in ihren Kindern sieht, selbst wenn diese sie ihn den Wahnsinn treiben

Synonym: Alltagsheldin, beste Freundin, Mami

Mama: Wenn ein Wort für Leben steht

Heute ist Muttertag. Der perfekte Zeitpunkt, um unseren Müttern zu danken. Für all die Zuwendung, die sie uns im Laufe unseres Lebens geschenkt; für all die schlaflosen Nächte, die sie für uns auf sich genommen; für all den Kummer, den sie für uns ertragen und für all den Glauben, den sie in uns gesetzt haben. Dafür, dass sie immer für uns da waren und es bis heute sind.

Zugegeben, seit ich selbst Mama bin, rückt mir die Komplexität und Bedeutung einer Mutter für ihr Kind immer mehr ins Bewusstsein. Ich bin lange Zeit davon ausgegangen, eine geborene Mama zu sein. Bis ich zu einer Mutter wurde und mir eingestehen musste, dass die Rolle weitaus anspruchsvoller ist, als ich gedacht hätte. Dass ich nicht als Mama geboren wurde, sondern vielmehr hineinwachsen muss; mich erst auf dem Weg dorthin befinde, eine zu werden. Eine, wie ich sie für meine Tochter sein möchte. Eine, die ihr Kind völlig übermüdet und schlaftrunken in die Arme schließt, den zehnten Tobanfall am Tag milde über sich ergehen und alle Fünfe mal grade sein lässt. Eine, die den schmalen Grat zwischen Mutter und Frau meistert; sich selbst nicht so wichtig nimmt, neben der Mama aber auch noch weiterhin existiert. Als Frau. Als Partnerin. Als eigenständige Person.

Ich habe Kinder schon immer geliebt, mich in ihrer Nähe stets wohlgefühlt. Doch zwischen der Funktion als Patentante bzw. Babysitterin und der als Mama besteht ein großer Unterschied. Das muss nun auch ich einsehen. Die Mutterschaft ist nicht zeitlich begrenzt. Sie beginnt mit der Geburt des Kindes und begleitet uns von da an täglich bis zu unserem Tod. Sie ist ein Fulltime-Job. Bedingungslose Liebe 24/7. Und so musste auch ich in den ersten eineinhalb Jahren meine ersten Schritte als Mama gehen; an persönliche Grenzen stoßen, Eingeständnisse machen, Erfahrungen sammeln und Dinge erlernen; um zukünftig als Mutter zu funktionieren. Die Entwicklung steckt noch immer in den Kinderschuhen, ist quasi ein Lebensprojekt.

Wie wir an Kindern wachsen

Sicher war mir bewusst, dass Babys weinen. Dass es am Anfang überhaupt ihre einzige Möglichkeit ist, um auf sich aufmerksam zu machen. Weinen ist ihr Weg ihre Bedürfnisse auszudrücken, ihren Kummer für uns spürbar werden zu lassen. Nie hätte ich gedacht, wie sehr mich so ein anhaltendes Weinen, das in Schreien übergehen kann, mitnimmt. Wie es mir in Mark und Bein übergeht. Wie es mich fordert. Es hat mich in der Anfangszeit schier in den Wahnsinn getrieben, ständig abrufbar sein und meine Bedürfnisse komplett zurückstecken zu müssen. Oft war ich verzweifelt, nahezu hilflos und brach in Tränen aus, manchmal wurde ich auch richtig wütend. Auf mich selbst, auf die Situation, auf meine Tochter. Macht mich das zu einer schlechten Mama? Oft ist mein Scheitern in dieser Frage gemündet.

Emma ist nun eineinhalb Jahre alt. Sie läuft mittlerweile recht zügig, spricht ihre ersten Wörter und macht mir immer mehr verständlich was sie möchte. Sie ist ein Sonnenschein und im nächsten Moment ein Teufelchen. Sie wächst in einem rasenden Tempo, entwickelt sich von Tag zu Tag mehr zu einer eigenständigen Persönlichkeit. Die erste Bewährungsprobe als Mama liegt hinter mir, die nächste steht unmittelbar bevor. Ich bin nicht perfekt, übe mich aber jeden Tag ein bisschen mehr in Geduld, in Ruhe und Gelassenheit. Tugenden, die mir sicher nicht in die Wiege gelegt wurden. Oft gelingt es mir nicht, meine eigenen Erwartungen zu erfüllen. Dann frage ich mich, ob ich sie zu hoch gesteckt habe, ob es nur mir so geht oder irgendwie jede Mama eine derartige Entwicklung durchmacht. Manchmal aber werde ich meinen Erwartungen gerecht. Und dann gehe ich völlig als Mutter auf. Dann ist es die große Liebe!

Kinder bringen Seiten in uns zum Vorschein, die wir bis dato nicht an uns kannten. Sie erfordern unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, bringen uns damit oft an persönliche Grenzen, lassen uns aber zeitgleich an den Herausforderungen wachsen. Sie schenken uns die Möglichkeit, die Welt aus ihren Augen zu betrachten und in klitzekleinen Dingen das Schöne zu sehen. Uns an der Welt zu erfreuen. Sie lassen uns mit gutem Beispiel vorangehen, ihnen ein Vorbild sein, gleichzeitig aber selbst wieder zum Kind werden. Albern sein. Unsinnige Dinge machen. All die Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe, die wir in unsere Kinder säen, werden irgendwann in einer Persönlichkeit fruchten, der wir mit Stolz in die Augen blicken und sagen können: „Du bist mein Kind.“

„Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit. Wir Großen sollten uns daran erinnern, wie das war.“

Astrid Lindgren

Emma – Ein Potpourri aus Momentaufnahmen

Momente des Glücks:

  • dein erstes richtiges Lächeln (das nicht aus Reflex entsteht)
  • wie du das erste Mal „Mama“ zu mir sagst
  • deine ersten holprigen Schritte, barfuss über unseren Rasen
  • wie du dich in meine Arme wirfst
  • dein engelsgleicher Gesichtsausdruck beim Schlafen
  • deine Hand in meiner
  • wie du voller Herzen lachst

Momente des Haderns:

  • wie ich nachts zum Bett tapse, um zu schauen, ob du noch atmest
  • wie ich ins Nebenzimmer flüchte, weil ich dein Schreien nicht mehr ertrage
  • der schmale Grat zwischen Entzückung und Bedrängnis, als du mit deinen Händen auf meinem Dekolletee herumknetest
  • als meine Hände durch das viele Tragen eingeschlafen sind
  • wie dein Einschlafritual sich in Blutergüssen und Kratzspuren bemerkbar macht
  • wie du dich zu Boden wirfst, so schwer wirst, dass ich dich nicht mehr halten kann

 

Momente des Stolzes:

  • wie du dich das erste Mal vom Rücken auf den Bauch rollst
  • wie du dein Knusper mit anderen Kindern teilst
  • wie du das erste Mal alleine schaukelst
  • wie du deine Umgebung aufmerksam studierst
  • wie du für eine halbe Stunde in deine Bücher versinkst
  • als du genau weißt, wovon ich spreche

Wenn ein Buch das Leben einfängt

„Kleine Momentaufnahmen, überbelichtet, unscharf, verwackelt. Echt. Unendlich kostbar. Hier, hier versteckst du dich, hier finde ich dich wieder, mein Sohn.“

Zitat aus dem Buch

Ob es ein Buch gibt, dass all meine Gedanken widerspiegelt und für das Leben einer Mutter steht. Ja, das gibt es. Es heißt „Mama“.

Es gibt sie, Bilder, die dich so sehr berühren, dass du dich nicht von ihnen abwenden kannst. Sie fesseln dich, versetzen dich in Aufruhr, bringen dich zum Lachen oder auch zum Weinen. Sie lassen dich gedanklich zurückreisen. Zu Momenten aus deinem eigenen Leben und plötzlich schäumen sie wieder hoch, die Gefühle vergangener Tage. Sie sind wieder so präsent, als hättest du sie erst gestern verspürt. In „Mama“ gibt es Bilder dieser Art reichlich. Es sind Momentaufnahmen aus dem Leben einer Mutter. Gleichzeitig wohnen dem Buch aber auch Zeilen inne, die für Verzweiflung, Hilflosigkeit aber auch ganz viel Liebe und im perfekten Einklang zu den Bildern stehen. Durch das harmonische Zusammenspiel von Quentin Grébans zauberhaften Bildern und Hélène Delforges berührenden Zeilen wurden in diesem Buch die unterschiedlichsten Momentaufnahmen aus dem Leben einer Mutter eingefangen. Während ich einige dieser Momente bereits selbst erleben durfte, liegen einige noch vor mir. Manche wiederum sind nur für gewisse Menschen, gewissen Lebensumständen bestimmt. Jeder wird hier seine ganz eigenen persönlichen Momentaufnahmen wiederfinden.

„Mama“ ist kein Bilderbuch im klassischen Sinne. Es ist genaugenommen ein Buch für alle Mütter dieser Erde. Für Mütter unterschiedlicher Herkunft, Religion und Hautfarbe. Es ist eine Hommage an das Muttersein. Und so authentisch und ungeschönt, dass es dich mitten ins Herz trifft.

Ein Penny für deine Gedanken – Ein Giveaway für deine Momentaufnahme

Wenn ich in den ersten eineinhalb Jahren als Mama etwas gelernt habe, dann dass man seinen ganz individuellen Weg gehen und seine eigenen Entscheidungen treffen muss. Dass es kein richtig und kein falsch gibt, wenn man zum Wohle des Kindes handelt. Egal was die anderen denken. Egal, welche Ratschläge dich von vielen Seiten erreichen. Die Ernte aus deiner Saat wird eines Tages erfolgen.

Dennoch dienen mir die Erfahrungen anderer oft als Inspirationsquelle, können zu einem Wegweiser auf meinem Weg durch das Leben werden. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn du mir eine Momentaufnahme aus deinem Leben als Mama mit auf den Weg gibst. Ganz gleich ob positiver oder negativer Natur. Verrate mir bis Sonntag, den 19. Mai 2019 um 23:59 Uhr deine persönliche Geschichte in Form eines Kommentars und springe damit in den Lostopf für ein Exemplar des Buchs.

Viel Glück!

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von arsEdition für die Verlosung zur Verfügung gestellt. Mein eigenes Exemplar ist selbst gekauft.]

25 Kommentare zu „Aus dem Leben einer Mutter + Giveaway

  1. Uihhhh, dieses Buch ist ja richtig toll gezeichnet. Meiner Freundin Wumbulum würde es sicherlich auch gefallen. Wobei sie es dann wieder vor den Hosenfressaffen verstecken müsste. Liebe Grüße Kimmel-Bummel

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  2. Meine Tochter ist schon 25. Sie ruft zurzeit jeden Tag wenn sie zur Arbeit fährt bei mir an und bespricht fast alles mit mir als wenn wir Freundinnen sind. Neulich hat sie für mich Spargel gekocht und wir haben anschließend gemütlich auf dem Sofa gelegen und ferngesehen. Dabei hat sie sich an mich gekuschelt und gesagt das sie mich ganz doll lieb hat. Da kommen doch Muttergefühle in mir hoch.

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    1. Liebe Gudrun,

      wie schön, dass deine Tochter eine so enge Beziehung zu dir hat und ihr noch so viele Momente miteinander teilt, auch wenn sie quasi schon erwachsen ist. Das spricht doch für die Saat, die du in ihrer Kindheit in ihr gesät hast. Jetzt tritt sie als wunderbaren Persönlichkeit zutage. Genieß es!

      Ich drück dir die Daumen für die Verlosung – danke, dass du deine Momentaufnahme mit mir geteilt hast.

      Liebe Grüße
      Steffi

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  3. Als ich die Zeilen der Buchvorstellung gelesen hab ` viel mir dieses Gedicht sofort in den Sinn !
    Es spiegelt so wundervoll das Muttersein wieder !

    Gedicht

    „Wir wären nicht gewaschen“

    Wir wären nie gewaschen
    und meistens nicht gekämmt,
    die Strümpfe hätten Löcher
    und schmutzig wär das Hemd.
    Wir äßen Fisch mit Honig
    und Blumenkohl mit Zimt,
    wenn du nicht täglich sorgtest,
    dass alles klappt und stimmt.
    Wir hätten nasse Füße,
    und Zähne schwarz wie Ruß
    und bis zu beiden Ohren
    die Haut voll Apfelmus.
    Wir könnten auch nicht schlafen,
    wenn du nicht noch mal kämest
    und uns, bevor wir träumen
    in deine Arme nähmest.
    Und trotzdem: Sind wir alle
    auch manchmal eine Last.
    Was wärst du ohne Kinder?
    Sei froh, dass du uns hast.
    (Verfasser Eva Rechlin )

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    1. Liebe Brigitte,

      was für ein wunderbares und höchst amüsantes Gedicht. Musste direkt schmunzeln. Wieviel Wahrheit doch in ihm steckt. Danke fürs Teilen.

      Liebe Grüße
      Steffi

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  4. Liebe Steffi,
    So ein schöner, wahrer und rührender Blogpost von dir! Eine tolle Idee mit den Momentaufnahmen und eine unbezahlbare Erinnerung für euch für später! Mir ist dazu spontan unsere letzte Momentaufnahme eingefallen, die mir sicherlich für immer im Gedächtnis bleiben wird – der Moment, in dem mich Luisa mit ihren knapp 2 Jahren anschaut und sagt: „Hab dich lieb, Mama“. Ich hab in dem Augenblick wirklich mit den Tränen gekämpft! Trotz all der Anstrengungen im Alltag – so ein Glücksmoment katapultiert einen doch in Sphären, von denen man als Nicht-Mama noch gar nicht wusste, dass es sie gibt ❤️.
    Das Buch sieht wirklich zauberhaft aus! Einfach nur wunderbar, wie einem die tollen Illustrationen sofort unter die Mama-Haut gehen. Da spring ich sehr gerne in den Lostopf!
    Liebe Grüße!
    Maria

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    1. Liebe Maria,

      danke, dass du diesen Moment mit mir geteilt hast. Er ging mir direkt unter die Haut. Die ganzen Anstrengungen im Alltag werden wohl mit so einem Satz belohnt.

      Ja, das Buch ist ein wahrer Schatz. Ihm wohnen alle Gefühle der Mutterschaft inne, positive wie negative. Ich glaube, es muss unbedingt bei dir einziehen. Ich drück dir daher ganz fest die Däumchen. Merk es dir aber unbedingt auch, wenn es hier nicht klappt.

      Ich drück dich,
      Steffi

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  5. Liebe Steffi,
    ach, was für ein herzlicher Beitrag, wie schön. Ich erinnere mich noch an unser Treffen auf der Buchmesse, als dein kleines Buchmädchen noch nicht auf der Welt war. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Die täglichen Herausforderungen als Mama sind auch mir nur allzu bekannt. Meine Kinder sind schon etwas größer, der jüngste Spross ist dieses Jahr 8 Jahre alt geworden, hängt an mir, ist kuschelbedürftig und gleichzeitig ein kleiner Räuber, der nur allzu gerne seine Trotzphase auslebt. Die Große wird in einem Monat 17 und ist mitten in der „Eltern sind total nervig, auf euch muss ich nicht hören, überhaupt weiß ich sowieso alles besser“-Phase. Es ist eine anstrengende Zeit, eine Zeit des Wegstoßens und wieder Heranziehens, des Liebhabens aber auch des Loslassens. Sie ist auf dem Weg dazu, ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen und ich denke, es fällt uns beiden gleichermaßen schwer, loszulassen und gleichzeitig auf unsere eigenen Bedürfnisse zu beharren. Wir sind beide stur, was uns beide öfter an die Grenzen bringt. Dennoch ist es da, dieses Band, das verbindet, die Liebe dazwischen, die schönen Momente, wenn sie morgens das Kaffeepulver und das Wasser in die Maschine füllt, damit ich nur noch auf Start drücken muss. Oder wenn sie ab und zu ankommt, mich von hinten umarmt, während ich am Schreibtisch sitze und mir sagt, dass sie mich lieb hat. Mama zu sein ist ein Abenteuer mit Höhen & Tiefen und ich bin mir sicher, wir werden das meistern. Ich möchte genau wie du eine gute Mama sein und stellenweise möchte ich vor allem eine Mama sein, die ich mir selbst gewünscht hätte.
    Alles Liebe für euch und danke für deine berührenden Worte.
    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Liebe Sandra,
      ach wie schön, von dir zu lesen. Ja, die Zeit rast. Kann es manchmal selbst kaum glauben, wie schnell die Schwangerschaft an mir vorbeigerauscht ist. Sie war aber auch so umkompliziert. Emma hingegen hat mich in meiner ersten Zeit als Mama regelrecht gefordert und an meine Grenzen gebracht. Ist aber auch gut so. Schließlich begann mit ihr ein völlig neuer Lebensabschnitt. Ich hab schon jetzt viel dazu gelernt, stehe aber mit vielem noch am Anfang. Wahnsinn, wie groß deine Kinder schon sind. Beruhigt mich sehr, dass auch du die Herausforderungen als Mama und die zwei Seiten deiner Kinder kennst. Ja, ein Trotzkopf ist Emma schon jetzt manchmal, auch wenn da sicherlich noch eine extreme Steigerung auf mich wartet. Die Formulierung „eine Zeit des Wegstoßens und wieder Heranziehens, des Liebhabens und auch des Loslassens“ klingt sehr treffend. Die Sturheit wird bei uns sicher den gleichen Raum einnehmen wie bei euch. Die von dir angesprochenen schönen Momente machen aber sicher alles wieder wett. Emma hilft mir schon jetzt beim Kaffeekochen (mit dem Unterschied dass wir eine French Press haben). Auch die bewussten Umarmungen erfahre ich schon jetzt von ihr. Von hinten mag ich die am liebsten, da sind sie so unerwartet und herzerfüllend. Danke für deine Zeilen und deine Wünsche. Das gleiche wünsche ich euch auch von Herzen. Das Mamasein begleitet dich schließlich noch dein ganzes Leben.
      Drück dir die Däumchen fürs Buch.
      Liebe Grüße
      Steffi

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  6. Liebe Steffi,

    ach, was für ein herzlicher Beitrag, wie schön. Ich erinnere mich noch an unser Treffen auf der Buchmesse, als dein kleines Buchmädchen noch nicht auf der Welt war. Wie schnell die Zeit doch vergeht. Die täglichen Herausforderungen als Mama sind auch mir nur allzu bekannt. Meine Kinder sind schon etwas größer, der jüngste Spross ist dieses Jahr 8 Jahre alt geworden, hängt an mir, ist kuschelbedürftig und gleichzeitig ein kleiner Räuber, der nur allzu gerne seine Trotzphase auslebt. Die Große wird in einem Monat 17 und ist mitten in der „Eltern sind total nervig, auf euch muss ich nicht hören, überhaupt weiß ich sowieso alles besser“-Phase. Es ist eine anstrengende Zeit, eine Zeit des Wegstoßens und wieder Heranziehens, des Liebhabens aber auch des Loslassens. Sie ist auf dem Weg dazu, ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen und ich denke, es fällt uns beiden gleichermaßen schwer, loszulassen und gleichzeitig auf unsere eigenen Bedürfnisse zu beharren. Wir sind beide stur, was uns beide öfter an die Grenzen bringt. Dennoch ist es da, dieses Band, das verbindet, die Liebe dazwischen, die schönen Momente, wenn sie morgens das Kaffeepulver und das Wasser in die Maschine füllt, damit ich nur noch auf Start drücken muss. Oder wenn sie ab und zu ankommt, mich von hinten umarmt, während ich am Schreibtisch sitze und mir sagt, dass sie mich lieb hat. Mama zu sein ist ein Abenteuer mit Höhen & Tiefen und ich bin mir sicher, wir werden das meistern. Ich möchte genau wie du eine gute Mama sein und stellenweise möchte ich vor allem eine Mama sein, die ich mir selbst gewünscht hätte.

    Alles Liebe für euch und danke für deine berührenden Worte.

    Liebe Grüße
    Sandra

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  7. Ich glaube alle Mütter können diese Zweifel verstehen und kennen sie zumindest zeitweise. Mich bringt mein dreijähriges Kind auch immer wieder an die Grenzen. Besonders wenn ich mich wie ein Zirkusdompteur fühle, um es dazu zu bewegen angezogen das Haus zu verlassen. Meine „Muttergeschichte“ beinhaltet aber auch zwei Kinder, die ich während der Schwangerschaft verloren habe und diese gehen zu lassen war eigentlich die viel größere Herausforderung.
    Das Buch hatte ich im Laden schon in der Hand und hab schon überlegt, dass das auch ein total schönes Geschenk zur Geburt wäre.

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    1. Liebe Lisa,

      im Insgeheimen hoffe ich auch, dass meine Zweifel von allen Müttern verstanden und nicht missverstanden werden. Manchmal hatte ich auch schon das Gefühl, dass man mich aufgrund meiner Probleme eben nicht verstanden, man mich als zu schwach oder empfindlich eingestuft hat. Aber wir sind nun mal nicht alle gleich und meistern es auf unsere eigene Weise. Vielleicht gibt es die „geborenen Mütter“, die mit einer Grundentspanntheit alles auf sich zukommen lassen und die Herausforderungen ohne Probleme meistern. Ich bin es eben nicht. Ist aber auch nicht schlimm.

      Witzig, dass du dich manchmal als Zirkusdompteuer fühlst. Aber das Wort umschreibt es wohl ganz gut. Ich finde mich teilweise schon in der gleichen Rolle wieder, wenn es ums Zähneputzen geht, oder ums Aufräumen oder ums Zubettgehen. Es tut mir leid, dass du in der Schwangerschaft schon zwei Kinder verloren hast. Viele Mütter mussten eine ähnliche Erfahrung durchmachen. Sicher werden sie dich gedanklich immer begleiten und beschäftigen. Das stelle ich mir nicht einfach vor. Aber die Liebe, die du ihnen geschenkt hättest, schenkst du nun sicher deinem Kind.

      Es würde mich freuen, wenn du Glück bei der Verlosung hast. Das Buch ist wirklich ein ganz besonderer Schatz. Falls du es hier nicht ergatterst, solltest du es dir unbedingt holen.

      Liebe Grüße
      Steffi

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  8. Es ist ein wahnsinnig schönes Erlebnis Mutter zu sein. Kurz vor der Geburt war ich mir unsicher, wie ich es meistern werde und inwiefern sich mein Leben und auch meine Ehe dadurch verändern wird. Das war das Gefühl der Torschlusspanik. Aber es ist so schön dieses Kind mein Kind nennen zu dürfen. Naturlich gibt es schwierige Momente, man ist übermüdet oder gereizt. Aber wenn er mir dann einen Kuss gibt oder auch Mama sagt, ist alles vergessen. Unser Sohn hat anfangs nur im Tragetuch seinrn Mittagsschlaf gemacht und hat sich nicht ablegen lassen. Das war manchmal sehr kräftezehrend. Aber die Nähe zu ihm war schön und mir war klar, dass diese Zeit schnell vergeht und ich sie später irgendwann wenn er groß ist herbeisehnen werde.

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    1. Liebe Anna,

      ja, sie ist eine wunderbare Erlebnisreise, die Mutterschaft und ein Wunder dazu. Denn dass in einem selbst ein Lebewesen heranreift und du ihm eines Tages in die Augen blicken kannst, ist wirklich unbeschreiblich. Und dass das Kind ein Stück von dir selbst in sich trägt, ist noch viel schöner. Es zeigt dir aber auch oft Teile von dir, die du möglicherweise nicht so an dir magst und dann ist es so, als wenn du in einen Spiegel blickst. Wenn Emma mich anstrahlt, umarmt oder durch die Wohnung tanzt, ist meine Seele auch immer ganz im Reinen, dann bin ich unbeschreiblich glücklich. Ich habe sie anfangs auch fast ausschließlich in der Babytrage bei mir gehabt, weil sie den Kinderwagen fast nicht angenommen hat. Das hat uns auch sehr eng verbunden. Und deswegen gehen mir ihre Gefühlsausbrüche wohl manchmal auch näher als meinem Freund. Ich werde diese Momente sicher eines Tages vermissen, denn wir sind fast am Ende der Tragezeit angekommen, zumindest sagt mir das mein Rücken. Aber oft sieht man das im Jetzt nicht und es wird einem erst im Später klar, dass man die Momente intensiv genießen sollte.

      Liebe Grüße
      Steffi

      P.S. Viel Glück für die Verlosung!

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    1. Das ist ein ganz wunderbares Zitat und es trifft den Nagel auf den Kopf. Man muss als Mutter wohl auch nicht perfekt sein, solange es dem Kind gut geht. Letztendlich muss kein Mensch perfekt sein, auch wenn es uns die Medien immer ganz anders kommunizieren. :-)

      Liebe Grüße
      Steffi

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      1. Meine Kinder sind bereits älter, also in der Phase, wo die Eltern uncool empfunden werden, daher weiß ich, du kannst es gar nicht perfekt machen 😉 Ich arbeite allerdings auch mit Kindern und deren Eltern und wenn ich mir die Ansprüche an junge Mütter so anschaue empfinde ich eine große Portion Mitleid. Klar ist es toll sich selbst zu verwirklichen, so frau denn einen Beruf hat in dem das möglich ist, aber Kind, Beziehung, Beruf und Haushalt, Freunde und Hobbys unter einen Hut zu bringen ist, auch wenn individuell unterschiedlich empfunden und gemanaged eine verdammte Herkulesaufgabe. Da kommt Frau nur mit sehr sehr sehr viel Humor gesund durch und sie sollte fünfe grade sein lassen können, wo es geht.
        herzliche Grüße
        thurs

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  9. Als ich meine Tochter in dem Armen hielt, war sie einfach da, die Mutterliebe. 3 1/2 Jahre war sie unserer Mittelpunkt ( fordernd, kräftezehrend,wunderschön). Dann kündigt sich unser Sohn an. Da kamen die Zweifel. Wie kann man denn zwei Kinder gleich lieben, kann man Liebe teilen? Dann war er da und nein, Liebe kann man nicht teilen. Aber mit der Geburt verdoppelt sie sich! Sie wird einfach mehr und reicht so für alle- immer!

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    1. Liebe Christiane,

      danke, dass du deine Gedanken mit mir geteilt hast. Es ist schön, dass dich die Mutterliebe von der Geburt an überschwemmt hat. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, wenn sich ein zweites Kind anmeldet. Dass man das Gefühl hat, dass die Liebe für zwei vielleicht nicht mehr ausreichen könnte, man nicht weiß, ob man in der Lage ist, beide Kinder auf gleiche Weise (mit ganzem Herzen und vollster Aufmerksamkeit) zu lieben. Schön, dass die Liebe sich bei dir verdoppelt hat und so keiner benachteiligt wird. Ich habe mich immer gefragt, wie das wohl ist, mit zwei oder mehr Kindern.

      Liebe Grüße und viel Glück bei der Verlosung.
      Steffi

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  10. Ich danke Dir sehr für Deine berührenden und ehrlichen Worte. Du weißt, ich warte seit ein paar Tagen auf diesen Text und bin froh, dass Du diese Ehrlichkeit gewählt hast. Noch bin ich keine Mama; ich habe einen kleinen Bauchbewohner, der nächsten Monat in meinem Arm liegen wird und dennoch (oder gerade deswegen) befinde ich mich in einer Gefühlsachterbahn. Am eindrücklichsten finde ich bis jetzt die unsagbare Angst. Angst, dass ich das Kleine irgendwann nicht beschützen kann, dass ich zu ungeduldig sein werde und all dem nicht gerecht werden kann. Irgendwer sagte einmal, dass Mutterschaft Anpassung ist. Ich freue mich auf diese stetige Anpassung, doch habe ich ebenso Respekt vor dieser Aufgabe. Ich wünsche Dir und allen Mamas alles Liebe zum Muttertag!

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    1. Liebe Ronja,

      es freut mich sehr, dass du bei mir vorbeigeschaut hast und dir meine Zeilen durchgelesen hast. Sie sind mir wirklich nicht leicht gefallen, weswegen es mich sehr freut, dass sie dich berührt haben. Ja, es war mir ein Anliegen, so ehrlich zu sein und im Endeffekt viel mehr von mir Preis zu geben, als ich es bisher je getan habe. Die Mutterschaft wird in meinen Augen oft romantisiert und idyllischer dargestellt als sie ist. Denn neben den wirklich vielen schönen Momenten (!!!) der Nähe und des Glücks beinhaltet sie eben auch eine Reihe an unglücklichen, herausfordernden, stressigen und wütenden Momenten. Zumindest bei mir. Irgendwie habe ich mich selbst in den letzten 1,5 Jahren durch die Mutterrolle besser kennengelernt, musste mir meine Schwächen eingestehen und Dinge erlernen, die ich bis dato immer aufgeschoben habe. Geduldig sein zum Beispiel. Ich bin’s immer noch nicht. Zumindest nicht so, wie ich es gern wäre, aber schon viel geduldiger als früher. Im Gegensatz zu meinem Freund erreiche ich viel früher meine persönlichen Schmerzgrenzen. Das ist ein Fakt und sicherlich nicht komplett veränder-, aber für die Zukunft steuerbar. Ich kenne die Gefühlsachterbahn, in der du dich gerade befindest. In der saß ich auch. Ich hatte eine völlig unkomplizierte Schwangerschaft, kaum Beschwerden, war aktiv bis zum Schluss, aber im Kopf hat sich eine Menge gedreht.

      Ich bin mir sicher, du wirst eine tolle Mama. Hab keine Angst davor. Es werden einige Herausforderungen auf dich warten, aber du wirst sie meistern. Genau wie alle anderen Mamas auch – nur auf deine ganz individuelle Art. Und das ist es doch, was zählt.

      Alles Beste für dich, deinen Nachwuchs (wann kommt er denn?) und deine kleine Familie.

      Wir lesen uns,
      Steffi

      P.S. Ich drück dir die Daumen für die Verlosung!

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    2. Liebe Ronja,

      herzlichen Glückwunsch. Der Zufallsgenerator hat deinen Namen an die erste Stelle gerückt. Ich freue mich, dich mit einem Exemplar von „Mama“ beschenken zu dürfen. Ich bin mir sicher, dass du es schon jetzt lieben wirst, auch wenn dein kleiner Bauchbewohner erst im Juni das Licht der Welt erblickt.

      Herzliche Grüße
      Steffi

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  11. Liebe Steffi, deine Worte tun sooo gut. Mami zu sein ist zwar wirklich die schönste Aufgabe die ich mit vorstellen kann, aber auch voller Herausforderungen und viel Selbstzweifel. Mir geht es ähnlich wie dir, ich war mir immer sicher, dass ich die geborene Mama bin… Heute zweifel ich ein bis drölf Mal am Tag ob das denn wirklich so ist. Trotz all den kurzen Nächten, den dicken Augenringen und den unzähligen vollen Windeln bin ich schlussendlich sehr gerne bereit mein Leben hinter dem meiner wundervollen Tochter anzustellen und alles für sie zu tun und das ist doch am Ende das was eine gute Mutter aus macht oder? Ich würde mich sehr über das Buch freuen, vielleicht hilft es mir noch ein wenig besser in meine neue Rolle zu finden. Liebe Grüße von Ines

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    1. Liebe Ines,

      vielen Dank für deine Zeilen. Es tut gut zu hören, dass du meine Empfindungen nachvollziehen kannst und wohl teilweise ähnliche Herausforderungen als Mama zu meistern hast. Die Mutterschaft wird in meinen Augen häufig romantisiert, weswegen man sich dann sehr schlecht fühlt, wenn einem die Dinge eben nicht so einfach fallen, wie scheinbar allen anderen. Ich stimme dir komplett zu, dass die kurzen Nächte/dicken Augenringe es wert sind, solange man sie für ein Lebewesen in Kauf nimmt, das eines Tages zu einer tollen Persönlichkeit heranwächst. Und ja, das ist es worauf wir Mütter wohl irgendwie hinarbeiten. Wenn Emma mich anstrahlt und durchs Wohnzimmer tanzt, weiß ich auch definitiv wofür ich das alles tue und tue es mit Freuden. Doch ich fände es manchmal viel schöner, wenn wir alle ein bisschen ehrlicher zueinander wären und aus unseren Problemen kein Geheimnis machen, uns unterstützen und gegenseitig Mut machen. Ich drück dir die Däumchen für das Buch – ab in den Lostopf mit dir. Und falls du kein Glück hast, solltest du dir das Buch unbedingt holen. Ich hab schon Rotz und Wasser geheult und liebe diese Bilder!

      Liebe Grüße
      Steffit

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