Seit 11 Uhr ist sie raus – die Longlist des Deutschen Buchpreises. Zwanzig Titel haben es auch in diesem Jahr wieder geschafft, auf der heiß ersehnten Liste zu stehen und wetteifern jetzt um den Titel:
- Lukas Bärfuss: “Koala” (Wallstein, März 2014)
- Ulrike Draesner: “Sieben Sprünge vom Rand der Welt” (Luchterhand, März 2014)
- Antonio Fian: “Das Polykrates-Syndrom” (Droschl, Februar 2014)
- Franz Friedrich: “Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr” (S. Fischer, August 2014)
- Thomas Hettche: “Pfaueninsel” (Kiepenheuer & Witsch, September 2014)
- Esther Kinsky: “Am Fluß” (Matthes & Seitz Berlin, August 2014)
- Angelika Klüssendorf: “April” (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2014)
- Michael Köhlmeier: “Zwei Herren am Strand” (Hanser, August 2014)
- Martin Lechner: “Kleine Kassa” (Residenz, Februar 2014)
- Gertrud Leutenegger: “Panischer Frühling” (Suhrkamp, März 2014)
- Charles Lewinsky: “Kastelau” (Nagel & Kimche, Juli 2014)
- Thomas Melle: “3000 Euro” (Rowohlt.Berlin, August 2014)
- Matthias Nawrat: “Unternehmer” (Rowohlt, März 2014)
- Christoph Poschenrieder: “Das Sandkorn” (Diogenes, Februar 2014)
- Lutz Seiler: “Kruso” (Suhrkamp, September 2014)
- Saša Stanišić: “Vor dem Fest” (Luchterhand, März 2014)
- Heinrich Steinfest: “Der Allesforscher” (Piper, März 2014)
- Marlene Streeruwitz: “Nachkommen.” (S. Fischer, Juni 2014)
- Feridun Zaimoglu: “Isabel” (Kiepenheuer & Witsch, Februar 2014)
- Michael Ziegelwagner: “Der aufblasbare Kaiser” (Rowohlt.Berlin, März 2014)
Der Deutsche Buchpreis sorgt seit seiner Einführung im Jahr 2005 immer wieder für hitzige Diskussionen. Gerade Buchhändler führen an, dass es sich bei den Büchern zwar oft um literarisch wertvolle Werke handelt, die Nachfrage bei den Lesern aber oft zurückhaltend ausfällt. Warum ist das so? Nun, bei den Büchern handelt es sich wohl oft um hochintellektuelle Literatur, die sich nicht unbedingt an die breite Masse richtet und sich dadurch auch nicht jedem erschließt. Auch mir nicht.
Viele der Bücher, die sich dieses Jahr auf der Liste befinden, sagen mir nichts. Umso mehr freue ich mich, dass ich Saša Stanišics Roman „Vor dem Fest“ darauf finde, über das ich schon so viele begeisterte Stimmen vernommen habe und auch Thomas Melles Roman „3000 Euro“ hat bereits vor der Veröffentlichung der Liste meine Aufmerksamkeit für sich gewonnen. Die restlichen Bücher werde ich mir wohl erst näher anschauen müssen, um herauszufinden, ob ihr Inhalt mich anspricht.
Neben Wiebke Porombka (freie Kritikerin) gehören noch Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung), Katrin Hillgruber (freie Kritikerin), Frithjof Klepp (Buchhandlung ocelot, Berlin), Susanne Link (Buchhandlung Stephanus, Trier), Manfred Papst (NZZ am Sonntag) und Annemarie Stoltenberg (NDR Kultur) der Jury an.
Copyright: Claus Setzer
V.l.n.r.: Katrin Hillgruber, Manfred Papst, Susanne Link, Annemarie Stoltenberg, Wiebke Porombka, Jens Bisky, Frithjof Klepp
Anlässlich der Nominierung der Longlist-Titel erscheint das „Lesebuch zur Longlist Deutscher Buchpreis 2014, das Leseproben und Hintergrundinformationen zu den nominierten Romanen enthält. Es ist ab kommender Woche in vielen Buchhandlungen erhältlich.
Was sagt ihr zur Longlist? Gefällt Sie euch? Wie viele der Bücher habt ihr bereits gelesen?
Mein absoluter Favorit ist Poschenrieders geniales „Das Sandkorn“ … intelligent strukturiert, brillant geschrieben, bin gespannt ob es gewinnt. Hier mal ein Link zu meiner Rezi ;)
http://feinerbuchstoff.wordpress.com/2014/07/18/reine-literarische-seide/
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Ich gehöre zu denen, die mit den Büchern irgendwie nichts anfangen können. In den letzten Jahren war nicht ein Buch dabei, das mich wirklich angesprochen hat.
Für mich ist lesen etwas, das ich in meiner Freizeit mache um zu entspannen – mit dieser Literatur ist das für mich nicht möglich, hier muß man dann schon mit höchster Konzentration dabei bleiben – und das ist dann für mich nicht wirklich entspannend ;-)
Auch sind so viele der Themen problembeladen, ich möchte lieber mehr heile Welt und Happy End. Probleme hat man im echten Leben schon mehr als genug…
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Problem beladen ist das Sandkorn zum Beispiel aber nicht … klar, es spielt zur Zeit des ersten Weltkriegs, ist aber eher ein spannender Krimi mit politisch- gesellschaftlichem Hintergrund … das ist nur zu empfehlen … sprachlich brillant – ein Page-Turner … vielleicht bricht das den Bann ;)
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Stimmt, wegen der Zeit des ersten Weltkriegs schreckt mich dieses Buch ab… da interpretiere ich wahrscheinlich mehr Probleme rein, als da sind ;-)
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Es wird schon auf die Zeit und die damit verbundenen Dinge, wie den lange Zeit geltenden Paragraphen 175 eingegangen, aber anders. Es ist wirklich ein sehr sehr schönes Buch … also überleg es Dir noch mal ;)
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Ich weiß, was du meinst. Ich lese in erster Linie auch zur Entspannung. Beim Lesen kann ich abschalten und in fremde Welten eintauchen. Eine „Heile-Welt-Thematik“ in einem Buch fordert dich natürlich in keinem Maße, sondern unterhält dich vordergründig. Irgendwann bin ich aber von dieser ganzen „heilen Welt“ und „happy End“ Nummer so genervt, dass das Buch keinen Reiz mehr auf mich ausübt. Die reale Welt schaut nun mal anders aus und da Lesen auch bilden soll, ist es ab und an unvermeidbar, sich mit Gewalt, Armut oder weltlichen Disbalancen auseinander zu setzen. Ich fühle mich auch nicht dazu bestimmt, all die hochintellektuelle Literatur dieser Welt zu lesen, geschweige denn zu erfassen. Aber wir sollten uns nicht vollends dagegen wehren, sich mit anspruchsvolleren Romanen zu befassen. Schließlich gibt die Moral des Buches oft etwas Hilfreiches mit auf den Weg.
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Ich habe bisher nur zwei der Titel gelesen, viele der nominierten Bücher stehen aber schon auf der Wunschliste oder liegen sogar hier bereit. Alles in allem bin ich sehr zufrieden, natürlich fehlen auch Titel – dass ist ja jedes Jahr so – aber es ist eine tolle Mischung! Und wie gefällt dir die Liste? :-)
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Ich find die Liste sehr abwechslungsreich. Die Bücher erscheinen mir nicht ganz so hochintellektuell wie sonst. Was steht denn noch auf deiner Wunschliste? Vor dem Fest, 3000 Euro und April möchte ich unbedingt lesen. Die restlichen muss ich mir nochmal in Ruhe ansehn.
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3000 Euro steht auch auf meiner Wunschliste, genauso wie Kruso und der Roman von Franz Friedrich! :-) Ach, ich bin ganz angetan dieses Jahr und finde auf der Liste wirklich viele Bücher wieder, die ich gerne lesen möchte.
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