Kinderfreuden #48: Klein, aber oho!

„Der kleine Schneepflug“- Lora Koehler, Jake Parker

„Du bist so ein kleiner Schneepflug, überlass die schweren Arbeiten lieber uns!“, sagten die großen Laster und brausten davon.

Als der kleine Schneepflug neu nach Mighty Mountains kommt, um den alten pensionierten Schneepflug zu ersetzen, wird er von der bestehenden Crew aus großen Trucks kritisch beäugt. Keiner von ihnen glaubt daran, dass er den Schneemassen der Stadt gewachsen ist, geschweige denn einem so kleinen Schneepflug überhaupt etwas wirklich Bedeutendes gelingen kann. Schließlich ist er ja so klein und die Schneemassen der Stadt so groß. Doch bis zum Winter hat der kleine Schneepflug genügend Zeit, um zu trainieren und Kräfte zu sammeln. Und als der Schnee ins Land geht, kann er sich auch prompt unter Beweis stellen. Denn auch Kleine (Dinge) können ganz Großes bewirken!

Eckdaten

Gebunden, ab 3 Jahren

32 Seiten
28,2 x 23,6 cm
ISBN: 978-3-280-08007-8

Illustration: Jake Parker
Text: Lora Koehler

Orell Füssli Verlag
14,95 € [D]

 

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Blickwinkel aus großen Augen

Heute vor einer Woche hat es bei uns noch geschneit und meine Tochter hat bei frostigen -10 Grad ihren morgentlichen Fußmarsch in den Kindergarten angetreten. Und als ich auf unserem gemeinsamen Weg in ihre kleinen Kinderaugen geblickt habe, die beim Anblick der glitzernd weißen Schneedecke, in die die Landschaft plötzlich eingehüllt war, zu leuchten begannen, musste ich unwillkürlich an die Geschichte vom kleinen Schneeflug denken.

Eine Geschichte, in die die kleine Testerin Luisa in diesem Winter eingetaucht ist und die euch trotz des bereits tauenden Schnees und dem Frühling, der schon vor der Tür zu stehen scheint, heute noch ans Herz gelegt sei. Denn trotz seiner überschaubaren Größe gelingt dem kleinen Schneepflug in diesem Bilderbuch ganz Großes. Denn wahre Größe kommt von innen. Und diese Botschaft kann Kindern in der heutigen Zeit gar nicht oft genug vermittelt werden.

Lora Koehler erzählt in ihrem ersten Bilderbuch „Der kleine Schneepflug“ eine Geschichte, in der sich Kinder schnell wiederfinden. Mit dem kleinen Schneepflug können sich vor allem kleinere Kinder gut identifizieren. Der Vergleich mit anderen, oft größeren Kindern beginnt bereits im Kindergartenalter. Oft liegt es nahe, dass sich kleinere Kinder Herausforderungen nicht gewachsen fühlen, die von größeren, vermeintlich stärkeren Kindern problemlos gemeistert werden. Auch der kleine Schneepflug wird beim ersten Zusammentreffen mit der Crew aus Mighty Mountains‘ größeren Trucks mit dem alten pensionierten Schneepflug verglichen. Ohne ihn zu kennen, erlauben sie sich ein Urteil über ihn, schätzen ihn als nicht stark und nicht groß genug ein. Wie soll so ein kleiner Schneepflug schon mit gewaltigen Schneemassen zurechtkommen?

Doch es ist nicht immer nur die äußerliche Größe, die uns zum Erfolg bringt. Es ist die Aufgabe von uns Erwachsenen die Kinder in dem was sie tun, zu bestärken, sie Mut und Kraft sammeln und sich an Dinge heranwagen zu lassen, die auf den ersten Blick zum Scheitern verurteilt sind. Denn manchmal kann daraus ganz Großes entstehen. Und Große lässt sich nicht nur mit Zahlen ausdrücken, sondern auch mit Taten. Als der große Schnee nach Mighty Mountains kommt und der kleine Schneepflug tatsächlich auf die Hilfe der großen Trucks angewiesen ist, fühlen sie sich natürlich bestätigt. Doch dass eines Tages eine Lawine ins Tal donnert und den großen Muldenkipper erfasst, hat keiner kommen sehen. Und plötzlich ist es der kleine Schneepflug, der nahezu Unmögliches schafft und ihn mit Ausdauer und Wendigkeit aus den Schneemassen befreit. Sein hartes Training hat sich ausgezahlt. Er ist über sich selbst hinausgewachsen. Und der anschließende Applaus der großen Trucks schenkt ihm die Anerkennung und die Wertschätzung, die er verdient hat.

Der Muldenkipper schüttelte den Schnee von seiner Ladefläche. „Ich habe nicht gewusst, dass ein kleiner Pflug so stark sein kann.“, sagte er. 

Was Lora Koehler hier in wunderbar kindergerechte Worte verpackt, weiß Jake Parker mit feinen Illustrationen umzusetzen. Und so blicken die Kinder in ganz wunderbare Schneeszenerien, in der der kleine Schneepflug sich zu behaupten weiß und durch seinen Mut und seine Beharrlichkeit am Ende ganz groß herauskommt. Wer sich noch nicht vom Schnee verabschieden will, ist mit diesem Bilderbuch bestens versorgt. Ganz besonders sympathisch finde ich, dass das Bilderbuch frei von Genderklischees ist und sich von kleinen Lesern und kleinen Leser*innen gleichermaßen erobern lässt. Die kleine Luisa stellt das anschließend ganz wunderbar unter Beweis.

Blickwinkel aus kleinen Augen

Luisas Urteil:

 

Was ist deine Lieblingsstelle im Buch?

Ich habe zwei Lieblingsstellen: Die Seite, auf der der kleine Schneepflug wieder in die Gerätehalle zurückkommt und die anderen stolz auf ihn sind und die letzte Seite, auf der man den kleinen Schneepflug sieht, wie er zufrieden lächelnd schläft.

Warum kann der kleine Schneepflug so stark sein?

Weil er es den anderen zeigen möchte und er besonders viel trainiert!

Worauf bekommt man nach dem Lesen richtig Lust?

Nach draußen in den schönen Schnee zu gehen (wenn man nicht ohnehin schon draußen ist).

Was gefällt dir am Buch am besten?

Die glänzende Titelseite, die schönen Farben und der kleine fleißige Schneepflug, dem man gar nicht ansieht, wie stark er wirklich ist

Beste Lesezeit:

Im Winter, ist doch klar!

 

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Orell Füssli als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt]

Kinderfreuden #33: Wenn Gemüse zum Leben erwacht

„Opas geheimnisvoller Garten“ – Luc Foccroulle, Annick Masson

Lina ist gar nicht begeistert, dass sie die bevorstehenden Sommerferien bei ihrem Opa auf dem Land verbringen soll. Viel lieber hätte sie sie mit ihrer Freundin Louise am Strand verbracht. Gleich nach der Ankunft verzieht sie sich deshalb auf’s Zimmer. Was soll hier schon groß passieren? Außer Opas Garten gibt’s hier ja nix! Das ist so langweilig!

Als Opa ihr stolz sein grünes Paradies zeigt und sie zur Mithilfe animiert, reagiert sie noch recht widerwillig. Doch als sie eine Bohne von Opa in die Erde setzt und sie regelmäßig gießt, geschieht etwas Magisches. Denn plötzlich vernimmt Lina Stimmen um sich. Es sind die Karotten, Tomaten, Zwiebeln und auch Linas Bohne, die zum Leben erwachen.

Und plötzlich ist Opas Garten gar nicht mehr so langweilig. Denn das Gemüse entpuppt sich als sehr unterhaltsame Truppe. Mit viel Liebe und Zuwendung zieht Lina das Gemüse fortan heran. Und als sie Opa ihre erste Ernte präsentierten kann, platzt sie fast vor Stolz.

Eckdaten

Gebunden, ab 3 Jahren

32 Seiten
26,5 x 23,0 cm
ISBN: 978-3-280-03546-7

Text: Luc Foccroulle
Illustration: Annick Masson

Orell Füssli 

12,95 €

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Blickwinkel aus großen Augen

Eigentlich wollte ich euch schon viel früher von diesem wundervollen Bilderbuch berichten, das schon seit einem Jahr bei der kleinen Leserin Luisa wohnt. Die Zeit rann mir allerdings davon, und mit ihr der Frühling/Sommer 2019. Und so findet es erst heute seine gebührende Erwähnung. Dass es mittlerweile nicht mehr zu den Novitäten zählt, tut dem Charme des Bilderbuches aber keinen Abbruch. Denn es kommt wie eine Einladung ins Grüne daher und passt daher perfekt zum heutigen Beginn der Sommerzeit.

 

Da es im letzten Jahr für so viel Begeisterung bei Luisa gesorgt hat, werde ich es auch Emma besorgen. Denn was durch das harmonische Zusammenspiel von Annick Massons locker-leichten Illustrationen und Luc Foccroulles zugänglichen Texten entstanden ist, ist eine Geschichte, die schon die Kleinsten in ihren Bann zieht und damit raus in den heimischen Garten und mitten ins Gemüsebeet lockt. Es wird sicher nicht lange auf sich warten lassen, bis auch Emma dem Zauber von „Opas geheimnisvoller Garten“ erliegt.

„Opa! Die Gemüsepflanzen … sie sind lebendig!“

Cover und Titel lassen es bereits vermuten, hier geht es um eine Großvater-Enkeltochter-Geschichte. Lina muss die Ferien bei ihrem Opa auf dem Land verbringen. Und da es dort nicht viel mehr gibt, als Opas Garten, vermutet Lina sich total zu langweilen. Verständlich, dass sie das Meer und den Strand, den ihre Freundin Luise genießen darf, dem Grünen vorzieht. Doch sie hat nicht mit dem Zauber gerechnet, der auf Opas Garten liegt. Erst als sie eine Bohne in den Boden pflanzt und eine wachsende Begeisterung fürs Gärtnern entwickelt, bricht der Bann, und das Gemüse um sie herum beginnt feucht-fröhlich vor sich hin zu schnattern. Lina staunt nicht schlecht, als sie bemerkt, dass Opas Gemüsepflanzen leben.

Und so drehen sich Linas Gedanken fortan um das Gemüse im Garten. Mit viel Liebe und Zuwendung pflegt und hegt sie die kleinen Gemüsepflänzchen, die jeden Tag ein bisschen mehr aus der Erde hervorragen und am Ende der Sommerferien große Früchte tragen. Und als Lina ihrem Opa einen Teller mit selbst geernteten Bohnen auftischen kann, ist sie nicht nur stolz wie Bolle, sondern auch ein bisschen traurig, dass die Zeit mit ihrem Opa nun vorbei ist.

Die Geschichte zeigt ganz wunderbar, wie schnell man sich für etwas begeistern kann. Wie viel Spaß es machen kann, etwas mit seinen eigenen Händen zu schaffen und dass es sich lohnt, manchmal genauer hinzuschauen. Denn hätte sich Lina nicht so liebevoll um ihre Bohne gekümmert, hätte sich das Gemüse sicher nie zu Wort gemeldet!

Es zeigt aber auch, dass eine gemeinsame Leidenschaft die unterschiedlichsten Generationen zueinander finden lässt. Durch das gemeinsame Gärtnern wachsen Opa und Enkeltochter jeden Tag ein bisschen näher zusammen. Ihre Begeisterung für das Gärtnern wird zu einem wundervollen Bindeglied ihrer Freundschaft.

„Opas geheimnisvoller Garten“ bringt Kindern auf ganz wunderbare Weise die Faszination des Gärtnerns nahe. Es weckt ihn ihnen nicht nur die Neugierde auf die Natur, sondern auch auf das eigene Mitwirken im Garten. Und welches Kind träumt nicht von sprechendem Gemüse! Dem Traum können sich selbst Erwachsene nicht verwehren!

Blickwinkel aus kleinen Augen

Luisas Urteil:

 

Gefällt dir das Buch?

Ja, sehr!

Was hat dir besonders gefallen?

Das sprechende Gemüse in Opas Garten

Lieblingsgemüse im Buch:

Ganz klar – die Bohnen!

 


 

Lieblingsstelle im Buch:

Als sich das Gemüse zu Wort meldet

Bester Leseplatz:

Am Liebsten in der warmen Frühlingssonne auf dem Balkon, und natürlich müssen direkt danach die Blumen gegossen werden


 

Worauf macht das Buch Lust?

Auf’s Gärtnern im eigenen Garten und natürlich auf sprechendes Gemüse

Schlüpft in die Rolle von:

Einer kleinen Nachwuchs-Gärtnerin


[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Orell-Füssli als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt]

Kinderfreuden #30: Bei dir piept’s wohl!?

„Ene, mene, Eierkuchen“ – Jörg Isermayer und Daniel Napp

Eigentlich hat sich Eichhorn alle Zutaten für Eierkuchen zurechtgelegt, doch als er mit dem Backen loslegen will, ist plötzlich alles verschwunden. Das Mehl ist weg, Milch und Eier nicht mehr auffindbar. „Eier, Eier, seid so lieb, macht doch einmal Piep!“ Dieses Spiel spielt Eichhorn so lange, bis er all die Zutaten wieder beisammen und den Teig fertig hat.

Bei derart eigenwilligen Zutaten wundert es natürlich keinen, dass der fertige Eierkuchen anschließend nicht auf dem Teller sondern geradewegs auf Eichhorns Kopf landet.

Eckdaten

Pappbilderbuch, ab 2 Jahren

18 Seiten
16,5 x 16,5 cm
ISBN: 978-3-7152-0763-6

Text: Jörg Isermayer
Illustration: Daniel Napp

Orell Füssli Verlag

9,95 €

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Blickwinkel aus großen Augen

Die Geschichte dieses kleinen Pappbüchleins ist so simpel wie wirksam! Denn was aus dem Zusammenspiel von Daniel Napps farbenfrohen Illustrationen und Jörg Isermayers flotten Reimen entstanden ist, macht Klein und Groß wirklich ganz großen Spaß.

Es scheint wie verhext, aber als das Eichhörnchen sich ans Backen machen will, scheint alles Nötige verschwunden zu sein. Es beginnt nach den Zutaten zu rufen und tatsächlich melden diese sich mit „Piep!“ zurück. Na also, jetzt steht dem Unterfangen doch nichts mehr im Weg! Doch bis der Teig fertig ist und der erste Pfannkuchen wirklich in der Pfanne brutzelt, geht bei Eichhorns ersten Backversuchen erstmal noch jede Menge schief.

Durch die gleichbleibende Szene im Buch können die Kleinen nicht nur gut beobachten was an Zutaten alles hinzukommt, sondern auch wie Eichhorns Küche im zunehmenden Chaos versinkt. Denn was das tollpatschige Eichhörnchen da in seiner Küche verursacht, ist ein ganz schönes Chaos und als es das Rührgerät einsetzt, erscheint es den Lesern fast so, als dass die Teigspritzer der Geschichte entweichen und im hohen Bogen auf ihrem Gesicht landen. Es ist witzig mit anzusehen, wie sich die vermissten Zutaten und Gegenstände mit „Piep!“ zurückmelden und spätestens als der Pfannkuchen am Ende auf dem Kopf des Eichhörnchen landet, ist das Lachen groß.

Die Geschichte ist simpel, veranschaulicht aber auf wunderbare Weise, wie einfach es ist, mit wenigen Zutaten etwas Leckeres zu zaubern. Eichhorn animiert schon die Kleinsten dazu, selbst in der Küche aktiv zu werden. Isermayers witzige eingängige Reime passen dabei wunderbar zu Napps bunten und lebendigen Bildern. Sie animieren die Kleinen nicht nur zum Nachsprechen sondern bestärken sie auch in ihre ersten Backversuche.

„Ene, mene, Eierkuchen!“ ist ein wunderbares Pappbuch für eure 2-jährigen Nachwuchsköche, die ähnlich wie Luisa sicherlich schon viele Zutaten und Gegenstände aus dem Buch benennen können und daher besonders viel Freude am Entdecken haben werden. Dem anschließenden Pfannkuchenbacken mit Mama steht daher nichts im Weg! Aber wo sind denn eigentlich die Eier hin? „Piep!“

Blickwinkel aus kleinen Augen

Luisas Urteil:

©instagram.com/marymagmuc

Gefällt dir das Buch?

Ja

Lieblingsstelle im Buch:

jede Stelle, an der sich die Küchengegenstände mit „Piep“ melden (das tun die „echten“ mitunter nun auch, wenn das Buch nicht zur Hand ist ;-))

 

©instagram.com/marymagmuc

Worum geht es im Buch?

Kochen macht Spaß und ist gar nicht so schwierig

Beste Lesezeit:

Vor oder nach dem Werkeln in der Kinderküche

Worauf macht das Buch Lust?

Selbst zu backen oder zu kochen, piep zu machen

©instagram.com/marymagmuc

 

Wo steht das Buch?

Eigentlich im Bücherregal im Kinderzimmer, es verirrt sich aber mitunter immer wieder in die Kinderküche
[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von Orell Füssli / Atlantis als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt]

Kinderfreuden #28: Kindliche Vorfreude

„Wann habe ich endlich Geburtstag?“

– Mark Sperring, Sébastien Braun

©instagram.com/marymagmuc

Klein-Pip kann es kaum erwarten bis er endlich Geburtstag hat und so wacht er jeden Morgen in dem Glauben auf, dass es heute soweit sein muss. Voller Vorfreude springt er aus dem Bett und direkt vor Papa Brumms Nase. Der liegt noch im Bett und ist schon noch ein wenig müde und verwirrt dazu. Er wird doch nicht Pips Geburtstag vergessen haben!? Doch der Blick auf den Kalender lehrt ihn eines Besseren: Es sind noch drei ganze Tage bis Klein-Pip ein Jahr älter wird.

Und so lässt sich Papa Brumm jeden Morgen etwas anderes einfallen, um Klein-Pip die Wartezeit bis zum großen Tag zu versüßen. Und siehe da, plötzlich ist der heißersehnte Tag auch schon da! Doch an seinem großen Tag entdeckt der kleine Bärenjunge keinen schlafenden Papa im Bett, sondern nur eine kleine Botschaft, der er neugierig folgt. Was ihn am Ende des von Luftballons gesäumten Weges erwartet, ist eine Geburtstagsfeier die kaum schöner sein könnte. Das „lange Warten“ hat sich also gelohnt!

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Eckdaten

©orellfüssli „Wann habe ich endlich Geburtstag?“

Hardcover, ab 3 Jahren

35 Seiten
25 x 27,50 cm
ISBN: 978-3-280-03487-3

Text: Mark Sperring
Illustration: Sébastien Braun

Orell Füssli Verlag

12,95 €

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

Blickwinkel aus großen Augen

Das Werk von Mark Sperring und Sébastien Braun kam zum perfekten Zeitpunkt bei der kleinen Luisa an, die ähnlich wie Klein-Pip beim Erhalt des Buches kurz vor ihrem zweiten Geburtstag stand. „Wann habe ich endlich Geburtstag?“ ist eine wunderbare Vater-Sohn-Geschichte, die für Kinder ab drei Jahren empfohlen wird, jedoch durchaus auch schon jüngere Kinder zu begeistern vermag. Dank der farbenfrohen und liebevollen Illustrationen von Sébastien Braun ist die Geschichte nämlich nicht nur ein wahrer Augenschmaus sondern auch für jüngere Leser leicht zugänglich.

Das Kinderbuch lebt von seinen großformatigen Bildern und würde durchaus auch ohne begleitenden Text auskommen, der uns hier in schlichter Form von Mark Sperring durch die Geschichte begleitet. Brauns kunterbunte Illustrationen vermitteln den Kleinen nicht nur die Botschaft der jeweiligen Seite, sondern laden sie darüber hinaus auch zum Staunen und Entdecken ein. Beim genaueren Hinsehen fallen einem jede Menge süße Details auf, die sich oftmals sehr geschickt im Bild versteckt haben, wie z.B. eine kleine Brücke, über die es der Igel auf die andere Seite des Bachs schafft; eine Tür im Baumstamm, die auf das Zuhause eines Tierbewohners schließen lässt oder wie der Igel jede Menge Partyhüte mit einem Schubkarren zu Pips Überraschungsparty herankarrt.

Man bemerke den Igel links unten im Bild ©orellfüssli „Wann habe ich endlich Geburtstag?“

Mit Papa Brumm und Klein-Pip sind Braun zwei wunderbare Charaktere gelungen, die sich durch ihre warmherzige Art schon auf den ersten Seiten in die Herzen der Kinder und Eltern zaubern. Es macht Spaß, die beiden Bären durch die Geschichte zu begleiten und mitzuverfolgen, wie es Papa Brumm schafft, die überschwängliche Vorfreude des kleinen Bären ein bisschen zu besänftigen und sie in geschickte Bahnen zu lenken.

„Wann habe ich endlich Geburtstag“ ist eine wunderbare Geschichte für ungeduldige Geburtstagsanwärter. Sie steigert nicht nur die Vorfreude auf den eigenen Geburtstag enorm, sondern zeigt den Kleinen auch, dass sie mit ihrer Ungeduld nicht alleine sind. Braun und Sperring erfinden mit ihrem Werk keineswegs das Rad neu, sondern bedienen sich einer ganz alltäglichen Situation, wie sie in jeder Familie zu finden ist. Es ist vielmehr das lustige Ende, das sie mit einem Augenzwinkern abschließt und selbst die vorlesenden Eltern zum Lachen bringt. Darüber hinaus verdeutlicht die Geschichte den Kleinen ganz gut, dass es neben den ganzen Geschenken und dem Kuchen vor allem die Freunde sind, die den Tag so besonders machen. Zusammen feiert es sich einfach am Besten!

„Und später – viel später, als der Kuchen gegessen und die Spiele gespielt waren, platzte Klein-Pip fast vor Lachen und Glück.“

©orellfüssli „Wann habe ich endlich Geburtstag?“

Blickwinkel aus kleinen Augen

Luisas Urteil:

©instagram.com/marymagmuc

 

Welche Stelle im Buch hat dir besonders gefallen?

Als die Einladungen verschickt werden

Worum geht die Geschichte?

Um das Warten auf den Geburtstag

Wo steht das Buch bei dir?

im Regal neben der Leseecke

 

 

©instagram.com/marymagmuc

Beste Lesezeit:

bei Tageslicht, weil die Farben da am kräftigsten leuchten

Bester Leseplatz:

in der Leseecke

Schlüpft in die Rolle von:

einer Geburtstagsanwärterin (und zwar 1:1)

©instagram.com/marymagmuc

[Werbung: Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Orell Füssli als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt]

Kinderfreuden #22: Eiszeitriesen

„Wondu und die Eiszeitriesen“ von Joe Lillington

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Vor rund 20 000 Jahren beherrschte die Eiszeit unsere Erde. Riesige Tiere zogen übers Land: Eiszeitriesen von beeindruckender Größe und Resistenz gegen die Kälte. Auch Wondu, ein junger Steppenbison, war darunter. Er lebte in der Tundra, einer weiten und kalten Grasebene.

Doch Wondu langweilt sich in seiner Herde. Er lechzt nach Abenteuer und will die Welt außerhalb der Tundra erkunden. Wagemutig stürzt er sich ins Unterholz und entdeckt dabei eine Reihe beeindruckender Urzeitbewohner: wollige Nashörner, riesige Faultiere und furchterregende Säbelzahntiger.

Voller Eindrücke kehrt er zu seiner Familie zurück und ist dabei neugieriger denn je, was die Welt außerhalb seiner Steppe alles zu bieten hat.

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Eckdaten

Hardcover, ab 4 Jahren

32 Seiten
270mm x 235mm
ISBN: 978-3-7152-0698-1
Übersetzt von Caesar Claude

Atlantis-thema-Buch
14,95 €

Sicher dir hier dein persönliches Exemplar…

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Blickwinkel aus großen Augen

Joe Lillingtons erstes Bilderbuch „Wondu und die Eiszeitriesen“ gehört zu den Themenbüchern aus dem Hause Atlantis. Es ist eine Mischung aus Abenteuergeschichte und kindgerechtem Sachbuch, weshalb es nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern die Kleinen auch mit Wissen zu einem gewissen Sachgebiet versorgt.

So richtet Lillington seinen Fokus auf die Urzeitbewohner und reist mit den Kleinen rund 20 000 Jahre in die Eiszeit zurück. Er gibt uns Wondu, einen kleinen Steppenbison, an die Hand, an dessen Seite wir die weite und kalte Grasebene der Tundra verlassen, um uns auf eine spannende Entdeckungsreise zu begeben.

Wondus Geschichte lebt dabei zum einen von den großflächigen Illustrationen Lillingtons, die mitunter an die ersten Höhlenmalereien unserer Urahnen erinnern, da sie sich mit leichten dynamischen Strichen und überwiegend in erdigen Brauntönen präsentieren. Zum anderen lebt sie von schlichten Sprechblasen, durch deren Inhalt man die scheinbaren Dialoge zwischen Wondu und den jeweiligen Eiszeitriesen entnehmen kann.

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Am äußeren Seitenrand einer jeden Doppelseite sind tabellarisch angeordnete Fakten zu finden, die kurz und prägnant Auskunft über die Größe, das Gewicht, die bevorzugte Nahrung, den Lebensraum und die Lebenszeit des jeweiligen Urzeitbewohners geben. Darunter stoßen wir auf interessante Fakten, die uns verraten, dass z.B. ein Säbelzahntiger sein Maul viel weiter öffnen konnte als ein Löwe oder die Flügelspannweite eines Riesenkondors unsagbare fünf Meter betrug.

Durch die teilweise zweiseitige Abbildung der Tiere, gelingt es Lillington seine riesigen Urzeitbewohner auf beeindruckende Weise zum Leben zu erwecken ohne die Kleinen zu beängstigen. Zur Veranschaulichung der Größenverhältnisse bettet er im hinteren Teil des Buches noch eine Größentabelle ein, die den Kleinen sehr gut verdeutlicht, in welcher Relation die jeweiligen Eiszeittiere zu ihnen stehen würden, weil er sie zwei kleinen Kindern gegenüberstellt. So wird einem schnell deutlich, dass selbst die Steppenbisons noch zu den Kleinsten unter den Eiszeittieren zählten.

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Aus: „Wondu und die Eiszeitriesen“ von Joe Lillington, © 2016 Atlantis Verlag

Tabelle_Wondu und die Eiszeitriesenimg_7994-01.jpegAuch die eizeitliche Weltkarte im vorderen Teil des Buches ist Lillington sehr gut gelungen. Dank ihr können die Kleinen nicht nur Wondus Entdeckungsreise ganz leicht nachverfolgen, sondern bekommen auch eine Vorstellung davon, wo das jeweilige Urzeittier gelebt hat.

„Wondu und die Eiszeitriesen“ ist ein gelungenes Bilderbuch für Groß und Klein, das sich dank seiner raffinierten Kombination aus erzählender Geschichte und Nachschlagewerk auch noch für Grundschulkinder sehr gut eignet. An Lillingtons natürlichen und überaus beeindruckenden Illustrationen kann man sich kaum sattsehen, sodass sein Bilderbuchschatz auch über längere Zeit nicht an Reiz verliert.

<3 <3 <3 <3 <3

Blickwinkel aus kleinen Augen

Joschuas Urteil:

Steckbrief Joschi Blog 2

Gefällt dir das Buch? Ja

Was hat dir besonders gefallen? Wondu, der kleine Steppenbison

Worum geht die Geschichte? um riesige Urzeitbewohner

Wo steht das Buch im Regal? neben meinem Kinderlexikon

Lesezeit: vor dem Zubettgehen

Bester Leseplatz: im kuscheligen Bett

Schlüpft in die Rolle von: einem Entdecker

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