Kinderfreuden #6: Ein Mäuseheld

lesenslust über „Hermelin: Der Mäusedetektiv“ von Mini Grey

Hermelin

Beschreibung:

Hermelin ist eine ganz besonderer Detektiv. Er ist klitzeklein und kommt in jeden Winkel. Er ist in einer Käseschachtel aufgewacht und lebt seither auf dem Dachboden eines alten Hauses in der Sonnenstraße 33. Er ist pfiffig, kann Bücher lesen und auf der Schreibmaschine schreiben. Aber ganz besonders gut kann er Rätsel lösen. Daher ist Hermelin für die verstreuten Bewohner der Sonnenstraße unverzichtbar!

Rund um die Uhr ist er im Einsatz um verlegte Brillen, verschwundene Goldfische, Diamantarmbänder und Teddys. Er schreibt den Bewohnern Hinweiszettel und wenn es schnell gehen muss, schickt er ihnen ein auch mal ein Papierflugzeug mit einer Nachricht. Eigentlich lieben die Bewohner der Sonnenstraße ihren kleinen Helden. Doch als sie herausfinden, dass Hermelin eine Maus ist, ergreifen sie die ganz schnell die Flucht. Nur Emily nicht, denn Hermelin ist genau die Art Partnerdetektiv, die sie für ihre Ermittlungen braucht.

Eckdaten

Hardcover, ab 4 Jahren

32 Seiten
23,8 cm x 227,5 cm

ISBN 978-3-86873-746-2

Übersetzt von: Susanne Schmidt-Wussow

Knesebeck Verlag
12,95 €

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2015-23-6--22-19-31

Blickwinkel aus grossen Augen

In „Hermelin: der Mäusedetektiv“ lädt Mini Grey kleine und große Spürnasen auf Entdeckungsreise ein. Mit lebendigen Illustrationen unterschiedlicher Größe, die sich teilweise wie in einem Wimmelbuch präsentieren, zeichnet sie die Geschichte von Hermelin, dem Mäusedetektiv, der die verlorenen Dinge der Bewohner seiner Straße aufspürt. Die Geschichte ist voller Rätsel: Schnell war die Lupe ausgepackt und die Spur aufgenommen.

Während das Cover ein sehr liebevolles und stimmiges Bild abgibt, verlieren Greys Illustrationen im Buch allerdings etwas an Feinheit. Je größer die Illustrationen werden umso oberflächlicher werden sie. Da bin ich von Büchern wie Torben Kuhlmanns „Lindbergh“ vielleicht etwas verwöhnt. Zumal es unglücklich ist, wenn man Schädlinge wie Zecken, Kakerlaken und Motten vergrößert und mit schreckverzogener Miene in ein Kinderbuch platziert, weil man die Kinder damit unnötig in Panik versetzt.

Ähnlich wie in „Lindbergh“ oder Disneys „Ratatouille“ hat sich Grey für eine Maus als Protagonist entschieden, die recht schnell zum Sympathieträger der kleinen Leser wird. Auch wenn Mäuse als Schädlinge gelten, nehmen sie in Kinderbüchern eine charmante Rolle ein. Gegenüber Ratten scheinen Mäuse bei den Kindern gern gesehen. Das war auch bei Hermelin so.

Doch ich treffe auf kleine Ungereimtheiten, die ich nicht unerwähnt lassen kann: Stellenweise  hapert es an der Übersetzung und Logik. Während die im Fokus stehenden Briefe und Notizzettel auf deutsch sind, schleichen sich englische Bezeichnungen auf herumliegende Briefe, Bücher und Dosen, die sicherlich Kinder mit 4 Jahren nicht lesen können, wohl aber die Vorleser. Ein Goldfisch, der im Maul einer Katze hängt, blickt meines Erachtens nicht seiner Rettung sondern eher dem Tod ins Auge und dass ein Baby aus Versehen in den Mülleimer fallen kann, entzieht sich vollends meinem Verständnis.

Mini Greys Werk ist bis auf ein paar Ausnahmen wirklich schön anzusehen und die Geschichte ist spannend aufgebaut. Die erwähnten Ungereimtheiten hätte man meines Erachtens vermeiden können, indem man sich dem Werk vor der Veröffentlichung bis ins kleinste Detail annimmt.  Kinder erachten die kleinen Logiklücken des Buches sicherlich nicht als schlimm, aber meine Erfahrung flüstert mir, dass es gerade ihnen als erstes auffällt, wenn etwas nicht stimmt.

<3 <3 <3

Lupe Cover

Blickwinkel aus kleinen Augen

Joschuas Urteil:

Steckbrief Joschi Blog 2

Lieblingsfiguren der Geschichte: Hermelin

Anzahl der Blicke: zahlreich, am Liebsten mit Lupe

Bester Leseplatz: auf dem Sofa

Schlüpft in die Rolle von: Sherlock Junior

Joschi